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Notizen

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Die „American Historical Association“ hat Hofrat Professor Dr. Alfons D o p s c h in Anerkennung seiner großen Verdienste um Forschung nnd Lehre zum Ehrenmitglied gewählt. Professor Dopsch, der Senior der österreichischen Historiker, Ehrendoktor zahlreicher europäischer Universitäten, war schon vor dem zweiten Weltkrieg zum Ehrenmitglied der „Mediaeval Academy of America“ gewählt worden.

Die österreichische Galerie wird im März dieses Jahres eine repräsentative Gedächtnisausstellung des vor 60 Jahren verstorbenen bedeutenden österreichischen Malers Anton Romako veranstalten. Eigentümer von Werken (Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen, außerdem Photos und Dokumente) werden gebeten, diese der Direktion der österreichischen Galerie, Wien III, Prinz-Eugen-Straße 27, bekanntzugeben.

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Der „Mouvement Europeen“ hat erstmals unter dem Titel „Nouvelles de l'Europe“ eine neue Monatszeitschrift herausgegeben, für deren Redaktion der frühere französische Wirtschaftsminister Andre Philip verantwortlich zeichnet. Die Zeitschrift erscheint zunächst in französischer Sprache, jedoch sind Ausgaben auch in anderen Sprachen beabsichtigt. „Nouvelle de l'Europe“ wird die offiziellen Beschlüsse des Europarates im Wortlaut veröffentlichen und eingehend über die Europabewegung und ihre einzelnen Organisationen berichten.

Die in München herausgegebene Monatsschrift für Heimatvertriebene „Christ unterwegs“ gibt in ihrer Jännernummer eine bemerkenswert ruhige und sachliche Darstellung der Entwicklung der letzten Jahre und der Probleme der nächsten Zukunft. Sie lehnt nachdrücklich unfruchtbare Ressentiments, soziale Radikalisierung und gefährliche nationalistische Gedankengänge ab. „Bei allem Versagen von vielen einzelnen“, so heißt es in dem Leitaufsatz, „ist die Aufnahme von neun Millionen Vertriebenen und Flüchtlingen in Westdeutschland eine ungeheure Leistung. Der wirtschaftliche Aufstieg seit der Währungsreform ist zum Teil auch allen Heimatvertriebenen zugute gekommen. Auch wenn unter ihnen die Zahl derer, die sich nicht sattessen können, heute noch immer groß ist und wenn das Wohnungselend besonders die Heimatvertriebenen belastet, so hat der größere Teil unserer Leute trotz aller Not und Sorge, die immer noch auf ihnen liegt, die tiefste Stufe des Elends bereits überwunden.“ Alle Hilfe aus dem kommenden Lastenausgleich könne für die Vertriebenen nur eine zusätzliche Unterstützung dessen sein, was sie sich durch Tatkraft und Tüchtigkeit selbst schaffen. Wer mehr erhoffe oder mehr fordere, wolle keinen Umbau, sondern die Zerstörung des sozialen Gefüges in Westdeutschland. Auf diese Entwicklung warte aber der Osten. Alles hänge jetzt davon ab, ob die Heimatvertriebenen „durch maßlose soziale Forderungen, durch einen hemmungslosen Nationalismus und durch Verkündigung verderblicher .groß-deutscher' Thesen Hitlers sich heute in der Welt unmöglich machen oder ob sie die Völker Europas als Bundesgenossen im Kampf für die Wiederherstellung der Menschenrechte, den Frieden und die Völkerverständigung begrüßen.“

Mit nahezu 500.000 neugeschlossenen Ehen hat Westdeutschland im Jahre 1949 seine bisher höchste Heiratsziffer erreicht. Sie liegt Sogar über der Höchstzahl des Altreichgebietes vom Jahre 1939.

Eine erste Konferenz über katholische Filmkritik findet vom 28. Februar bis 2. März in Düsseldorf statt. Sie wird von der Bischöflichen Hauptstelle für Bild-und Filmarbeit zusammen mit der Schriftleitung des „Filmdienst“ und dem Düsseldorfer Katholikenausschuß vorbereitet und soll den Austausch von Erfahrungen und der Verwirklichung einer einheitlichen katholischen Filmberatung dienen. Neben dem wichtigen Thema „Film und Jugend“ wird die Arbeitsweise der freiwilligen Selbstkontrolle der deutschen Filmwirtschaft eingehend er-

örtert und das Gespräch mit der Filmwirtschaft aufgenommen werden.

Die „Neue Deutsche Wochenschau“, die erste Wochenschau unter ausschließlich deutscher Leitung nach dem Kriege, erscheint in diesen Tagen. Sie wird von der Wochenschau-GmbH in Hamburg hergestellt und hat mit einer Reihe von ausländischen Wochenschauunternehmen Austauschverträge abgeschlossen.

Infolge der Veränderungen in Osteuropa haben etwa 300.000 Esten, Letten und Litauer, darunter eine sehr große Zahl von Professoren und Studenten, das Exil im Westen gewählt. Seit März 1946 bestand in Hamburg, später in Pinneberg, eine baltische Universität, an der in sechs Semestern über 60.000 Vorlesungen gehalten und zahlreiche wissenschaftliche Beiträge veröffentlicht wurden. Kurz vor der Übersiedlung der Exilbalten im Herbst 1949 gab es in Pinneberg acht Fakultäten und zahreiche wissenschaftliche Institutionen.

Der Schweizer Episkopat schloß mit dem Kanton Fribourg ein Abkommen über die finanzielle Sicherstellung der jetzt 60jährigen katholischen Universität Freiburg. Die Schweizer Katholiken verpflichteten sich zu jährlich 400.000 Schweizer Franken Universitätsbeitrag unter der Voraussetzung, daß der katholische Charakter der zugleich als Staatsuniversität geführten Hochschule dauernd erhalten bleibt.

Eine in Schweden durchgeführte Untersuchung des Gallup-Instituts über die Gründe der Ehescheidungen, die in allen skandinavischen Ländern stark ansteigen, hatte folgendes Ergebnis: 25 Prozent der Befragten gaben Untreue als Scheidungsgrund an, 17 Prozent Alkoholmißbrauch, 15 Prozent zu große Jugend und Unerfahren-heit beim Eingehen. der Ehe, außerdem kriegsbedingte Gründe, 10 Prozent schlechte Haushaltführung und Mangel an Sparsamkeit, 9 Prozent Vergnügungssucht, die zu einer Zerrüttung der Ehe führten, 8 Prozent Zank im Hause und mangelnde Toleranz, 6 Prozent nachkriegszeitliche Erscheinungen, 2 Prozent Wohnungsmangel, 2 Prozent berufliche Beschäftigung der Frau, die diese vom Hause fernhält. Einzelne Befragte nannten mehrere dieser Gründe.

Jeder Schweizer Soldat einer motorisierten Einheit kann sich jetzt einen Jeep kaufen. Die Regierung trägt die halben Kosten des Wagens. Er kann seinen Jeep nach Belieben verwenden, muß allerdings Steuern bezahlen und sich verpflichten, den Jeep sieben Jahre lang gut instand zu halten. Während dieser sieben Jahre gehört der Jeep der Schweizer Regierung und kann jederzeit mobilisiert werden.

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