6567613-1950_04_15.jpg
Digital In Arbeit

Notizen

Werbung
Werbung
Werbung

Vom 14. bis 21. Februar findet aus Anlaß des Internationalen Katholischen Pressekongresses in Rom eine gemeinsame Reise der österreichischen katholischen Journalisten statt, an der sieh auch Angehörige beteiligen können. Ausnahmslos die gesamten Reisekosten — mit entsprechender Kürzung beim Reisebeginn von Villach an — betragen S 1600 mit Hotelunterkunft in Zweibettzimmern, volle Verpflegung, Autobusfahrten in Rom und Ausflugsfahrten in die Umgebung. Die Fahrt wird ein ausgezeichneter Rom-Kenner begleiten. Anmeldungen in der Reiseleitung, Wien VIII, Strozzigasse 8, Telephon A 23 5 40, bis spätestens 25. Jänner. Alle Teilnehmer bedürfen eines österreichischen Reisepasses mit Ausreisesichtvermerk nach Italien und einer österreichischen Identitätskarte.

Zur Linderung der Wohnungsnot der Heimatvertriebenen in Österreich wurde die gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft „Neues Leben“ gegründet, in deren Vorstand mehrere bekannte Vertreter der Heimatvertriebenen, unter anderem Nationalrat Erwin M a-c h u n z e, aufscheinen. Als erstes Projekt ist der Bau eines Flüchtlingsheimes in Wien vorgesehen. Die weiteren Verhandlungen erstrecken sich auf die Erbauung von Siedlungen für Flüchtlinge in den westlichen Bundesländern.

„Von 100 jungen Deutschen des Jahrganges 1924 sind 23 gefallen, gestorben oder vermißt, 31 schwerkriegsbeschädigt, 2 noch in russischer Gefangenschaft, 2 durch Krankheit oder Unfall arbeitsunfähig und 5 kehrten mit einer geringen Beschädigung aus dem Kriege heim“, heißt es in einer Aufstellung der „Aachener Kirchenzeitung“. Danach waren im Jahre 1947 nur noch 37 Prozent dieses Jahrganges bei voller Gesundheit.

Der Marburger Kunstmaler und Bildhauer Brinkmann hat in einer Abfallgrube bisher unbekannte Handzeichnungen von Matthias Grünewald gefunden, deren Echtheit durch den Leiter des Marburger Universitätsmuseums, Professor Kippenberger, einwandfrei festgestellt wurde. Das größte der sechs Blätter zeigt eine sitzende Muttergottes, die Professor Kippenberger als unverkennbares Gegenstück der Madonna des Isen-heimer Altars und der Stuppacher Muttergottes bezeichnete. Die gefundenen Studien dürften aus der Zeit zwischen 1512 und 1516 stammen.

über 1000 Studenten der Universität Würzburg haben sich in einem Antrag an den ASTA (Allgemeinen Studentenausschuß) für die Ausstattung der Hörsäle mit Kreuzen ausgesprochen. 90 bis 95Prozent der rund 3000 Würzburger Studenten gehören den beiden christlichen Konfessionen an. Der Antrag wurde jedoch mit Einwilligung der Antragsteller vorläufig vertagt.

Der Oberbürgermeister des Berliner Sowjetsektors, Friedrich Ebert, gab bekannt, daß das bekannte Berliner Zeughaus Unter den Linden zu einem „Kulturhaus“ umgebaut werden soll.

Im Zuge derpolnischenHochsehuI-r e f o r m wurde nunmehr das medizinische und pharmazeutische Studium aus der bisherigen Einordnung in die Universitäten herausgelöst. Aus den medizinischen Fakultäten wurden selbständige Ärzteakademien gebildet, die unmittelbar dem Gesundheitsministerium unterstehen. Diese Maßnahme soll der bisherigen Neigung des medizinischen Studiums an der Universität, sich den praktischen Bedürfnissen zu entfremden, entgegenwirken. Sie hat die seit 1930 in der Sowjetunion geltende Ordnung des Medizin Studiums zum Muster.

Auf der kürzlich in Bukarest abgehaltenen Tagung der Kominform wurden nach einem Bericht der in Paris erscheinenden rumänischen Emigrantenzeitung „La Nation Rou-malne einschneidende Maßnahmen gegen die orthodoxe Kirche erwogen. Ein rumänischer Delegierter machte nach dieser Quelle der orthodoxen Karcha des Landes zum Vorwurf, sie übe trotz ihrer äußerlichen Kollaboration einen antikommunistischen Einfluß auf die Bevölkerung aus. Der rumänische Patriarch Justinian verhalte sich zwar loyal gegenüber der Volksdemokratie, habe aber nur geringen Einfluß auf den Klerus.

Wie der aus der Tschechoslowakei geflüchtete Rechtsberater Erzbisohof Berans erklärte, sind ungefähr 1200 tschechoslowakische Geistliche zur Zeit in Haft oder in Strafverfahren verwickelt.

Am 22. Jänner jährt sich zum hundertsten Male der Todestag eines der mutigsten Glaubensbekenner in den Jahren der Französischen Revolution. Am 22. Jänner 1850 verschied in Bordeaux der Gründer zweier Ordensfamilien, der Gesellschaft Maria und der Töchter der Unbefleckten Jungfrau Maria, Wilhelm Josef Chaminade. Die Gesellschaft Maria ist seit dem Tode ihres Stifters zu einer Weltfamilie herangewachsen, die in allen Ländern, namentlich in Amerika und Japan, Unterrichts- und Erziehungswerke unterhält.. Sie betätigt sich auch auf den verschiedensten Gebieten der In- und Auslandsmission. Anläßlich des hundertsten Todestages P. Chaminades werden in allen Ländern Gedenkfeiern stattfinden. Papst Pius XII. hat aus diesem Anlaß ein persönliches Handschreiben an die Mitglieder der Gesellschaft Maria und ihre Affiliierten gerichtet, in dem er P. Chaminade als neuzeitlichen Gottesstreiter und Apostel rühmt und die Ordensmitglieder auffordert, die Werke ihres Gründers in seinem Geiste fortzuführen.

Die französischen Katholiken haben die Herausgabe einer Film- und Rundfunkzeitschrift beschlossen, die den Hörern und Kinobesuchern die Möglichkeit geben soll, bei der Gestaltung der Rundfunkprogramme und der Auswahl der Filme ihren Einfluß zur Geltung zu bringen.

Die norwegische Regierung hat beschlossen, ein Hotel in Konnerudkollen blinden deutschen Heimatvertriebenen zur Verfügung zu stellen. Vertreter des norwegischen Sozialministeriums werden demnächst in Westdeutschland die ersten fünfzig Heimatvertriebenen auswählen, denen die Niederlassung in Norwegen gestattet werden soll. Insgesamt sollen hundert blinde deutsche Heimatvertriebene samt ihren Familien die Genehmigung zur Einreise nach Norwegen erhalten.

Das Neue Testament wird zur Zeit in Schweden in jiddischer Sprache gedruckt; die Ausgabe ist vor allem für DP-Lager bestimmt.

In Portugal werden 85% der Ehen in kirchlich gültiger Form geschlossen. Im Jahre 1948 fanden nur 1100 Ehescheidungen statt. Die Zahl der Geburten beträgt mit 220.000 das Doppelte jener der Todesfälle.

Die Generalversammlung der UNO nahm gegen die Stimmen Frankreichs und Großbritanniens bei 15 Stimmenenthaltungen die Konvention für Unterdrückung des Mädchenhandels und der Prostitution an. Die Konvention wird nach der Ratifizierung der Mitgliedstaaten in Kraft treten. Frankreich betrachtete die Abschaffung jeder medizinischen Kontrolle, wie sie in der Konvention vorgesehen ist, als eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit.

Robert Lewis, Hauptmann der amerikanischen Luftwaffe, ist in ein Kloster eingetreten. Er hatte am 5. August 1945 die erste Atombombe auf die Stadt Hiroshima abgeworfen — ohne bei seinem Abflug die entsetzliche Gewalt der Bombe zu kennen. #

Die Vereinigten Staaten benötigen nach einer Veröffentlichung der National Educa-tion Association für das laufende Jahr weitere 80.000 Lehrer, um eine angemessene Ausbildung der Schüler in den Elementar-und Oberschulen (High Schools) zu gewährleisten. Zwar sei die Zahl der Lehrer seit dem letzten Jahr um 20.000 gestiegen, doch stehe dem ein Anwachsen der Schülereinschreibungen um 750.000 auf rund 25 Millionen gegenüber.

Um die Grenzen der menschlichen Widerstandsfähigkeit gegen Hitze zu bestimmen, führten Craig L. Taylor und W. V. Bloekey am Technischen Institut der Universität Berkeley (Kalifornien) an 21 Studenten, die sich freiwillig gemeldet hatten, Experimente mit Temperaturen bis zum 115 Grad Celsius durch. In vier Versuchen wurde festgestellt, daß die Versuchspersonen, die sich in einer eigenen Hitzekammer befanden, Temperaturen von 114 bis 117 Grad durchschnittlich 23,5 Minuten aushielten. In sechs Versuchen mit Temperaturen zwischen 103 und 107 Grad erhielt man Grenzwerte von 25 his 30 Minuten. Temperaturen von 93 bis 95 Grad wurden in vier Versuchen 31 bis 35 Minuten lang ausgehalten. Bei 82 bis 83 Grad stieg die Widerstandsfähigkeit bis auf 48,5 Minuten, und Versuche bei 60 bis 61 Grad wurden nach 63 Minuten abgebrochen, noch ehe die Grenze der Ausdauer erreicht war.

Nach einer Schätzung des US-Landwirt-sohaftsministeriums werden die Amerikaner heuer bis Jahresende rund 358 Milliarden Zigaretten verraucht haben gegenüber durchschnittlich 157 Milliarden Stück in den Jahren ,1935 bis 1939. Die Gesamtzigarettenexporte der Vereinigten Staaten werden sich 1949 bis Jahresende voraussichtlich auf rund 21 Milliarden Stück belaufen und damit etw? viermal so hoch sein wie vor dem Kriege.

In Kairo ist unter dem Titel .Einführung in die mohammedanische Theologie die erste vergleichende Studie über die christliche und die islamische Theologie erschienen. Verfasser des über 500 Seiten starken Werkes sind Louis Gardet und P. Anawati, der einzige lebende Dominikaner arabischer Abstammung. Zu der Übersetzung aus dem Französischen hat Scheich Jussef Mussa, Professor der islamischen Theologie an der ägyptischen El-Azhar-Universität, zusammen mit Anawati die Einführung geschrieben.

Dieser Tage wurde in der Südafrikanischen Union ein Film fertiggestellt, der der erste Spielfilm ist, den dieses Land für seine zehn Millionen starke Eingeborenenbevölkerung herstellte. Er trägt den Titel „J'im kommt nach Johannisburg“ und wurde von seinem Regisseur und

Produzenten fast ausschließlich ohne Atelier gedreht.

Nach amerikanischen Schätzungen befinden sich noch rund 375.000 Japaner in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, während die Sowjets erklären, alle japanischen Gefangenen, bis auf 9954, freigegeben zu haben, über das Schicksal des Restes konnte bisher keine Klarheit erlangt werden.

Die Kriegsschäden, die katholische Kirchen und Anstalten auf den Philippinen erlitten haben, werden auf 139 Millionen Dollar beziffert. Die Zuwendungen aus dem vom amerikanischen Kongreß bewilligten Wiederaufbaufonds werden als ganz ungenügend bezeichnet.

Eine neue religiöse Sekte, der Caodaismus, macht in Indochina bedeutende Fortschritte und rivalisiert in gewissen Belangen mit der katholischen Kirche. Gewisse Grundsätze des Caodaismus stehen im Einklang mit der katholischen Lehre, im ganzen handelt es sich aber um eine Mischung spiritualistischer Ideen, einen magischen und unlogischen Synkretismus von Konfuzianismus, Christentum, Buddhismus und Taoismus. Die neue Sekte steht politisch auf der Seite von Viet Nam und wird von den Kommunisten (Viet Minh) verfolgt.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung