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Notizen

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Im letzten Verordnungsblatt des österreichischen Unterrichtsministeriums wird denjenigen Privatschulen, die auf Grund jahrelanger Beobachtungen seitens der Landesschulbehörden alle Voraussetzungen zur Erlangung des Oeffentlichkeitsrechtes besitzen, dieses Recht nicht bloß für ein oder zwei Jahre, sondern auf Dauer verliehen. Was nun als Neuregelung erscheint, war vor 1938 eine Selbstverständlichkeit: Schulen, die sich bewährten, brauchten damals nicht Jahr für Jahr ein Gesuch einzureichen, sondern erhielten das Oeffentlichkcits-recht ohne zeitliche Befristung.

Ein ergreifendes Bekenntnis zum Frieden und zur Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland legte Paul C 1 a u-d e 1 unlängst nach der gelungenen Uraufführung seines Spätwerkes „Tobias und. Sara“ in Hamburg ab. Der greise Dichter erklärte von der Bühne des deutschen Schauspielhauses aus tief bewegt, er habe heute seine letzte L^raufführung gesehen. Nun, da sein Leben, das drei mörderische Kriege mit seinen leidvollen Prüfungen für Frankreich und Deutschland erlebte, sich neige, sei sein letztes Wort und sein letzter Gedanke: Friede zwischen den Völkern. Daß zwischen Deutschland und Frankreich fortan Friede und Freundschaft bestehen möge, sei sein größter Wunsch und seine letzte Bitte. Mit Tränen in den Augen, umtauscht von orkanartigen Ovationen des Publikums, zog Claudel ein Manuskript aus der Tasche und las eine Hymne, die Paul Hindemith vertonen will.

Während des Studiums sollten die Studenten nicht in leichtsinniger Weise Familien gründen, damit keine Unterbrechung oder gar Aufgabe des Studiums eintreten könne, erklärte nach einem Bericht des „Colloquiums“ der Zentralrat der „Freien Deutschen Jugend“. Die FDJ-Leitungen an den einzelnen Hochschulen wurden aufgefordert, besonders an den Sonntagen „für eine interessante Freizeitgestaltung der Studierenden“ zu sorgen.

Die Vorbereitung junger Männer und Frauen für die Ehe und die Gestaltung eines gesunden Familienlebens sei eine der Hauptaufgaben der Erwachsenenbildung, erklärte Papst Pius XII. in einer am Freitag veröffentlichten richtungweisenden Ansprache über „Familie und Erziehung“ vor Lehrern und Studenten italienischer Volkshochschulen. Der Papst betonte weiter die Notwendigkeit, junge Menschen für ihre Rolle als Mitglieder der menschlichen Gesellschaft vorzubereiten. In ihr müsse jeder seinen Platz kennen und sich seiner Aufgabe bewußt sein. Der Papst wies darauf hin,. daß die Rechte und Freiheiten des Bürgers oft auf einer nur theoretischen

Ebene blieben. Die L'nwissenheit liefere die Massen schutzlos der Gewalt gewandter Agitatoren und skrupelloser Politiker aus. Einer intensiven, -wenn auch durch und durch lügnerischen Propaganda gelänge es immer wieder, viele einzufangen, die unfähig seien, „gerechte Behauptungen von unausführbaren Versprechungen“ zu unterscheiden.

Das sogenannte ■„Groundnut Scheme“, ein Plan zur Errichtung von Erdnußpflanzen, war eines der Licblingsprojekte der ehemaligen englischen Labourregierung. Premierminister Attlee und seine Getreuen wollten dem Lebensmittel- und Oel-mangel Großbritanniens ganz ernsthaft durch die Anlage der größten Erdnußplantage der Welt in der ostafrikanischen Provinz Urambo abhelfen. Der erste Schritt zur Verwirklichung dieses Projektes war ein Fünfjahresplan, den der damalige Oppositionsführer Churchill seiner Kostspieligkeit wegen aufs schärfste bekämpfte. Aber Churchill wurde überstimmt. Seither ist nicht nur die Amtsperiode der Labourregierung, sondern auch das fünfte Erdnußplanjahr zu Ende gegangen, und der gleiche Churchill war es, dem vor kurzem als Erben Attlees der Abschlußbericht über die erste Etappe des staatlichen Ernährungsexperimentes vorgelegt wurde. Dank äußerster Sparsamkeit, so heißt es in diesem Bericht, sei es gelungen, die Verwaltungskosten der Erdnußplanorganisation niedrig zu halten: sie übersteigen in keinem der fünf Planjahre die vorgesehene Höhe von 1,315.000 Pfund Sterling (zirka 120 Millionen Schilling). Was jedoch die Erdnüsse selbst betrifft, müsse leider gesagt werden, daß sie in der P.r o v i n z U r am bo nicht wachsen...

Starkes Aufsehen erregte in den USA die auf Grund eines Dekrets des Heiligen Offiziums erfolgte Exkommunizierung des früheren Jesuitenpaters Leonhard Feeney (Boston). Feeney hatte in Wort und Schrift den Standpunkt vertreten, daß alle, die nicht zur katholischen Kirche gehören, verdammt seien.

Jeder zweite Bücherfreund in New York hat das Lesen völlig eingestellt, seitdem er Fernsehteilnehmer geworden ist. 16% lesen weniger und nur 35% behaupten, daß das Fernsehen ihre Lesefreudigkeit nicht beeinträchtigt habe. Zu diesem Ergebnis ist eine Untersuchung der UNESCO gekommen. Der Bericht hebt hervor, daß das Fernsehen nach Presse, Film und Rundfunk das Wissen um die „Welt von draußen“ bis zu den Jüngsten getragen habe. Amerikanische Kinder säßen an den

Wochentagen durchschnittlich zweieinhalb Stunden, an Sonntagen dreieinhalb Stunden vor dem Fernsehempfänger. Wissenschaftliche Dinge eigneten sich am besten für eine Fernsehsendung. lieber die Gefahren schweigt sich allerdings der sehr rosig .gefärbte Bericht aus.

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Der 2 4. Internationale Kongreß katholischer Esperantisten findet vom 12. bis 16. August d. J. in L o u r d e s als Pilger-kongreß statt. (In dem berühmten Gnadenort ist auch der französische Priester Emile Peltier, der Begründer der katholischen Esperantobewegung, begraben.) Kardinal Erzbischof Dr. Theodor Innitzer gehört dem Ehrenkomitee des Kongresses an.

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