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Die Jugend entdeckt die Welt

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„Columbus — Unterhaltung und Wissen“ (Verlag Hallwag) hat in den fünf Jahren seines Erscheinens seinem Titel Ehre gemacht. Er hat mit den Augen der Jugend eine neue Welt entdeckt, eine Welt der Arbeit und des Spiels, des Ernstes und der Heiterkeit, der alten Leistung und des aufregenden Erlebnisses unserer Zeit der modernen Entdeckungen und

Alle Bücher liefert Buchhandlg, Tyrolia, Innsbruck.

der Fahrten in neue Weltenräume. Neue Themenkreise sind dem Buche zugewachsen, die Kulturgeschichte hat sich erweitert, geblieben ist die Würze des Buches: die amüsanten Denkaufgaben. Illustration und Ausstattung beispielgebend.

Aus der Feder des den „Furche“-Lesern bekannten holländischen Autors Godfried Bomans liegen sechs Kinderbücher vor, die auch noch in der etwas barschen lokaldeutschen Uebertragung Jutta Knusts (nomen est omen) manches von dem philosophischen Scharm und der liebenswürdigen Ironie des Originals ahnen lassen: „Das Lokomotivchen“; „Der faule Junge“; „Jan, das Zebra“; „Das verliebte Zebra“; „Der eitle Engel"; „Der unzufriedene Fisch“ (Golf- Verlag, Innsbruck). Die farbigen Illustrationen Jaap Panders sind den Dichtungen ebenbürtig. Bomans ist der holländische Kästner.

Der Schweizer Benziger-Verlag präsentiert neben der reizenden Kindergeschichte der Finnländerin Tove Jannson „Eine drollige Gesellschaft“ einen ernsteren religiösen Versuch: „Kindernachfolge Jesu Christi“ von Jean-Plaquevent und Elsa Steinmann. — „Unter dem Adventkranz“ von Sophie zu Eltz (Ars sacra, München) läßt den innigen Zauber der Vorweihnachtszeit aus Erzählungen und Legenden wachsen.

Im Verlag Herder erscheint A. Daudets fast schon 90 Jahre alter, warmherziger Menschenruf in eine kalte Welt „Le petit chose“ unter dem Titel „Der Fierr Dingsda“ in der sorgfältigen Uebertragung von M. Schwertschlager.

Anspruchsvolle Modernisierung in kultivierter Sprache und freier dichterischer Nachschöpfung bietet der Tyrolia-Verlag mit Auguste Lechners Örtnit- und Wolfdietrich-Sagen „Del dunkle Bote aus Munta- bur" und „Das Königsgrab im gelben Felsen“. Eine neue große Leistung nach dem Dietrich- und Nibelungenbuch der Verfasserin. Stilvoller graphischer Buchschmuck von Hans Vonmetz. Ein „Wunderhornbuch“ aus dem Wiener Verlag Eduard Wancura ist seit Jahren ein Begriff für ausgewählte Autoren und Themen und vornehmste Ausstattung. Hier die neuen: Brentanos „Märchen von Gockel, Hinkel und Gacke- leia“ mit den schönen Federzeichnungen Lajos’ v. Horvath, die „Seltsame Geschichte von Veronika, die zwei Mütter hatte“ von Lisa Heiß; Paul Anton’ Kellers reizende Märchen „Unter der alten Tanne“ und Hilde Knoblochs dritter Volltreffer in der Reihe, „Der Wunderbaum im Urwald“.

Carl Ueberreuter Verlag legt zu seinen weitverbreiteten Sagenbüchern den Prachtband „Römische Götter- und Heldensagen“ von Gustav Schalk in der zuständigen Neubearbeitung Gerhard Aicks auf. Ein gewichtiges Geschenk für unsere Mittelschüler.

Der Schönbrunn-Verlag könnte mit Mira Lobes „Der Bärenbund“ seine Glückssträhne fortspinnen. Für Wald- und Tierfreunde: Felix Roches „Ein wilder Kuder“ (Verlag für Jugend und Volk, Wien) und Aloysius Roches „Tiere unterm Regenbogen“ (Morus-Verlag, Berlin); aus einer verdienstvollen Reihe großer Oesterreicher (hier des Abessinienforschers Friedrich Bieber): Otto Stradals „Der Weg zum letzten Pharao“ (Volksbuchverlag Wien).

Im Deutschen Verlag (Ullstein) hat eine nicht unbekannte Elly Beinhorn das Wort: „Madien wird Stewardeß“; über Leben und Schaffen deutscher Dichter unterrichtet anekdotenhaft Helmut Hölschers „Der Dichter ist das Herz der Welt“.

Staunenswert, imposant ist der jährliche Zuwachs von Jugendbüchern des Verlages Wilhelm Andermann, München-Wien. Zum zweiten Male liegen die zwei „Jahrbücher“ vor, für Mädchen „Glückliche Jahre", für Buben „Männer, Fahrten, Abenteuer“, frisch erzählt, brillant illustriert und verblüffend billig. Auf vollen Touren läuft die Glanzkartonreihe der „Andermann-Bücher“, deren bestechendes Acuße- res, sorgfältiger Inhalt und billiger Preis kaum ihresgleichen haben. Die neue Bubenreihe führen Michael Waldeggs „Das Geheimnis der Meerestiefe“ und Thür-Hankes „Sieg am Nanga Parbat“ an; es folgen: Brigitte Altenau: „Lieblinge im Hauszoo“; Hugo Kochers „Der Wildsee im Eichengrund“; Rudolf Erckmanns „Walhall“; Heinz Gartmanns „Vom Kompaß zur Funkmeßtechnik“; Joachim Fischers „Vom Moped zum Auto von morgen“; Hans Thürs

.Der Busch brennt“; Coopers „Der rote Freibeuter und Fritz Heikes „Der weiße Biber“. Für die Mädchen liegt nunmehr eine Fortsetzung des Filmbuches „Heidi“ vor (Johanna Spyri: „Heidi kann brauchen was sie gelernt hat“), aber auch beide Teile in einem schönen Ganzleinenband mit 32 Bildseiten aus dem Film; weiter Ann Tizia Leitichs „Begegnung in Chikago“; J. Brettenthalers „Gesucht wird Ariane Berger“ und Friedl Trunzers „Irene findet eine Freundin“.

Zwei Sonderfälle der Jugendliteratur im Verlag für Jugend und Volk erregen richtiges Aufsehen: „Die Kinderwelt von A bis Z“ ist der originelle Versuch eines reich und gut (farbig) illustrierten Konversationslexikons für Kinder ab fünf (!) Jahren. Die Stichworte sind gut gewählt, die Sprache ist rein, suggestiv und kindertümlich; besonders einfallsreich die Titel „Oesterreich“, „Deutschland" und „Schweiz“. Die religiösen Stichworte sind nicht eben zahlreich, aber sachgemäß behandelt. — „Eine neue Welt für unsere Jugend" entrollt in einem phantastisch illustrierten und ausgestatteten Prachtband das erregende Panorama, das geographische, ethnographische, geistige, technische Abenteuer: Amerika. Ein kühnes Buch. Eine erregende Welt.

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