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Im Banne des Ewigen

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Die sieben letzten Worte Jesu. Von Charles Journet. Aus dem Französischen übertragen von H. Härder. Benziger-Verlag, Einsiedeln. 196 Seiten. Preis 6 80 DM.

Exegetisch sorgfältig, dogmatisch tief und asze-tisch fruchtbar werden Sinn, Zusammenhang und Tragweite der letzten Worte lesu am Kreuz herausgearbeitet. Wer — ob Priester, Religiöse oder Laie — ein tieferes Erfassen der biblischen Texte sucht, um den unerschöpflichen Reichtum göttlicher Heilsgedanken und -taten für sich und andere auszuwerten, wird viel Anregung und Bereicherung finden.

Immakulata und päpstliche Unfehlbarkeit. Von

M. J. Scheeben. Neu herausgegeben von J. Schmitz. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn. 96 Seiten. Kart. 3.20 DM.

Als drittes Bändchen der „Kleinen Marianischen Bücherei“ erscheint hier ein Aufsatz, den der große Mariologe Scheeben 1870 in den von ihm geleiteten „Periodischen Blättern“ veröffentlichte. Wir bewundern heute, wie er damals mit begnadetem Seher-Mick zu sagen wagte, „daß das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes in Gemeinschaft mit dem der Unbefleckten Empfängnis Maria das Hauptheilmittel für die Grundirrtüniei unserer Zeit ist: den Naturalismus samt dem Rationalismus und Liberalismus“. Man hat bei der Lektüre immer wieder den Eindruck, Scheeben war zur theoretischen Begründung und zum Voraussehen der praktischen Aus-

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u oeziehen durch dl Buchhandlung „HEROLD“, Wien VIII, Strozzigasse 1 Wirkung der neuen Dogmen deshalb so befähigt, weil er ein Theologe war, der seltene spekulative Begabung mit mystisch-inniger Gläubigkeit verband.

Das Hohelied der Mädchen. Lesungen zum täglichen Gedächtnjs. Von Paula Gotges und Mech-tild Leineweber. Verlag Butzon und Bercker, Kevelaer. 158 Seiten, 8 Kunstdrucktafeln und 12 Vignetten. Preis 6.80 DM.

Ein Martyrologium der Mädchen, das Gegenstück des lungenbuches „Lobgesang der Jungen“. Nicht fesselnde Geschichten, sondern kurze, jugendgemäße Tatsachenberichte über jugendliche Heldinnen des Glaubens und der .Tugend für die meisten Tage des Jahres. Sie können immer neu anregen, die Lebenswerte zu wägen und für die höchsten Ideale Großes zu wagen. Für die Mädchen selbst ist es ein anregendes Buch. Den Katecheten, Jugendseelsorgern und Leitern von Jugendtagen sowie den Gruppenleiterinnen, Jugendgruppenhelferinnen und Lagcr-kiterinnen bietet es wertvollen Vorlesestoff.

Bewährt vor Gott.. Von Leo T r e s e. Aus dem Englischen übertragen von G. Hermanowski und H. Zulauf. Paulus-Verlag, Recklinghausen. 178 Seiten.

Von Nordamerika kommt jetzt viel literarisch minderwertiges Zeug zu uns. Aber auch hochwertige Bücher. Ein solches ist das Buch von Trese. In wohltuend schlichter, phrasenfreier Sprache, mit amerikanischem Wirklichkeitssinn und mit klarem Blick für das Wesentliche und Entscheidende wird in 19 Kapiteln zeit- und lebensnah über priesterliche Pflichten und Tugenden geplaudert. Ein Priesterbuch, das Seite für Seite zu scharfer Selbstprüfung zwingt lind wert ist, öfter als einmal gelesen zu werden. Laien wird es ein richtiges Verständnis der Priesterseele vermitteln.

Unsere Liebe Hausfrau. Die Seckauer ..Nikopoia“. Von Dr. P. Benno Roth. Sonderdruck aus dem Jahresbericht des Abteigymnasiums Seckau 1953/54. 13 Seiten, 2 Abbildungen.

Der bekannte Stiftshistoriker widmet diese kleine Schrift jenem alten Seckauer Gnadenbild, das wahrscheinlich schon in die Gründungszeit des Klosters, in das 12. Jahrhundert, zurückreicht, daher auch als „Ursprungsbild“ Seckaus bezeichnet wird. Im 1. Abschnitt bringt er auf Grund exakter wissenschaftlicher Forschungen die geschichtliche Ueberlieferung über das Bild und dessen Verehrung, im 2. Abschnitt berichtet er über die im Jahre 195 3 durch den Goldschmied B. Bernhard Schmid OSB. angefertigte Neufassung in wertvollem Material. Man kann sich von dem ursprünglichen und dem jetzigen Aussehen des Bildes durch zwei Reproduktionen eine gute Vorstellung machen und sich freuen über das sowohl künstlerisch wohl gelungene Werk und seine tiefe Symbolik, wie auch über die Tatsache, daß dieses alte österreichische Marien-Gnadenbild nun den ihm gebührenden festlichen Rahmen erhalten hat.

Frauen um Franz von Sales. Von Angela H ä m e 1-Stier. Franz-Sales-Verlag, Eichstätt-Wien. 3 3 5 Seiten. Preis 57 S.

Dem Titel nach würde man einen Roman erwarten, vielleicht sogar einen etwas pikanten Roman — doch nichts von all dem! Obwohl das Buch interessant, ja spannend genug ist, um auch den üblichen, nur nach Unterhaltung haschenden Romanleser zu befriedigen, ist sein Charakter wesentlich ernster. Vor allem bringt es nicht Dichtung, sondern geschichtliche Tatsachen, deren Echtheit durch Quellen fein säuberlich belegt werden; Tatsachen, die die Verfasserin so anmutig und lebensvoll zu malen versteht, daß der Leser mühelos in ein Gebiet einge-lührt wird, das ihm sonst vielleicht weniger zugänglich ist: in das Gebiet des Ringens und Reifens für Gott. Denn bei diesen fünf markanten Frauengestalten (Frau Acarie, Frau von Charmoisy, Gräfin von Toulonjon, Angclique Arnauld, Felicitas von Or-sini) handelt es sich um religiöse Persönlichkeilen; um Menschen also, deren Lebensschicksal eine Geschichte mit Gott ist — jedoch mitten im konkreten Leben des ausgehenden 16. und beginnenden 17. Jahrhunderts in Frankreich.

Die Beziehungen dieser Frauen zu Franz von Sales, deren Seelenführer oder zumindest seelischer Berater er war, lassen auch diesen oft süßlich verzeichneten Heiligen in neuem Licht erstehen und bedeuten daher für die salesianische Literatur Anregung und Bereicherung.

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