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Schluß mit vorgegaukelter Wonne
Ob schlanke durchtrainierte Models mit einem süßen Baby auf dem Arm oder die erfolgreiche Berufstätige, deren Kostüm von ihren Kindern mit Schokolade bekleckert wird: Das Idealbild einer perfekten Power-Frau wird uns heutzutage nicht nur in der Werbung und in den Medien vorgegaukelt, selbst Verwandte oder Bekannte setzen Frauen oft unter Druck, dem Idealbild zu entsprechen. Beruf, Kinder und Haushalt muß man locker packen und darf dabei aufs gute Aussehen und die Traumfigur nicht vergessen.
In diesem Batgeber räumt Margret Nußbaum auf mit den Vorurteilen der immer glücklichen und perfekten Mütter. Sie zeigt, wieviel Streß dahintersteckt, einem Idealbild entsprechen zu wollen, und daß man dabei früher oder später Schiffbruch erleiden muß.
Die Autorin ermutigt ihre Leserinnen, sich über die Auslöser des eigenen Streß klarzuwerden, sich nicht von anderen unter Druck setzen zu lassen und dem schlimmsten Feind, dem „inneren Kritiker”, den Garaus zu machen. Denn viele Frauen setzen sich mit ihrem Drang zur Perfektion, und indem sie anderen ständig alles recht machen wollen, nur selbst unter Druck.
In einem übersichtlichen Kapitel des übrigens sehr hübsch und mit vielen farbigen Bildern aufgemachten Buches ermutigt die Autorin dazu, sich sein eigenes Zeitmanagement zu arrangieren, wichtige Arbeiten nicht auf die lange Bank zu schieben und dabei auf sich selbst, auf Ruhe und Entspannung nicht zu vergessen.
Müttern, die manchmal ein schlechtes Gewissen bekommen, weil sie sich nicht ausgiebig genug oder mit der nötigen Hingabe ihrem Kind zuwenden, rät die Autorin, etwas mehr Abstand zum Kind zuzulassen.
Margret Nußbaum geizt auch nicht mit Tips für eine humorvolle Erziehung. Anhand von anschaulichen Beispielen zeigt sie, wie man kleine Kinder in Arbeiten miteinbeziehen oder sie mit einer spannenden Aufgabe beschäftigen kann.
Besonders wichtig ist der Autorin auch der Hinweis, daß Mütter sich gegenseitig unterstützen können, wenn es darum geht, dem Druck der Gesellschaft entgegenzuwirken. Haushalt und Kindererziehung betrachten viele nicht als vollwertigen Beruf, sondern mitunter sogar als minderwertige Arbeit. Regelmäßige Treffen mit Freundinnen, die ebenfalls Kinder haben, oder eine gern verrichtete Tätigkeit zum ausgleichenden Hobby zu machen, sind nur zwei der konkreten Tips, die das Buch zu diesem Thema liefert.
Wertvolle Ratschläge hat Margret Nußbaum auch für Frauen auf Lager, die mit dem oft erniedrigenden Gefühl nicht fertigwerden können, daß sie vom „Geld des Partners” sogar dessen Geschenke bezahlen müssen. Wie man beim Einkaufen spart, mit wenig Geld doch immer wieder ein neues Stück in die Garderobe bekommt, und wie die Familie nur noch mit einem Gehalt auskommt, sind weitere Themen, zu denen man prak tische Hinweise findet.
Dem Wiedereinstieg ins Berufsleben und der Streßbewältigung berufstätiger Mütter widmet sich die Autorin in einem eigenen Kapitel. Dabei liefert sie auch kreative Ideen für einen Neuanfang im Beruf. Entspannung und körperliche Fitneß kommen ebenfalls nicht zu kurz. Ob man sich im eigenen Wohnzimmer, im
Fitneß-Studio oder bei Kursen an der Volkshochschule sportlich betätigen will: Margret Nußbaum hat auch dazu ein paar Ratschläge parat.
Ein Hinweis: Adressen, Telefonnummern und Servicestellen im Anhang sind auf Deutschland bezogen, können in Österreich aber leicht nach -recherchiert werden.
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