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Theatrum Mundi

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SPIEGEL DES UNENDLICHEN. Von Ernst Barlach. Auswahl aus dem dichterischen Gesamtwerk. Verlag Piper, München. 481 Seiten.

Das dichterische Werk Barlachs ist in drei Bänden im Piper-Verlag erschienen. Die vorliegende Auswahl aus seinen Schriften gibt eine „Zeichnung“ von dem, der als Plastiker viel bekannter ist: der Umfang des dichterischen Schauens ist der Intensität seiner Plastiken ebenbürtig. „Ein selbsterzähltes Leben“ und das „Russische Tagebuch“ sprechen vom Meister selbst. Sodann sind Stücke aus seiner Prosa, aus den Fragmenten und kleineren Schriften (auf „Dichterglaube“ soll hier in der Auswahl-Ausgabe besonders verwiesen sein) und zwei Dramen („Der arme Vetter“ und „Der blaue Boll", beide mehrfach auf Theaterprogrammen). Wer Barlachs Plastiken liebt, wird durch diese Publikation bald zum Bewunderer des Dichters Barlach.

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THEATRUM MUNDI - ENGLISCHE UND IRISCHE DRAMEN. S.-Fischer-Verlag, Frankfurt. 364 Seiten.

Die „Neue Serie — Paperbacks" will Dramen zeitgenössischer Schriftsteller, nach Nationen geordnet, herausbringen: zum Lesen, Nachlesen, Diskutieren und — billig. — Der erste Pappband enthält Dramen aus England und Irland. Natürlich zuerst Christopher Fry mit „Das Dunkel ist licht genug“. Audi John Osborne mit „Epitaph für George Dillon“. Ferner William Butler Yeats Posse „Die Komödiantenkönigin“, „Ein wahrer Held“ von dem umstrittenen John M. Synge, der Engländer Willis Hall mit dem „Ende vom Lied“, John Whiting mit dem anonym christlichen Spiel „Wo wir fröhlich gewesen sind“.

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RUSSISCHES THEATER DES 20. JAHRHUNDERTS. Herausgegeben von Joachim Schondorff. Mit einem Vorwort von Helen von Ssachno. Verlag Langen-Müller, München tj?60. 501 Seiten.

Der Titel dieses Buches stimmt nur insofern, als die hier herausgegebenen Theaterstücke russischer Autoren auch im 20. Jahrhundert noch aufgeführt werden; die Autoren selbst entstammen teilweise anderen Jahrhunderten. Aus der zaristischen Zeit sind Tolstojs „Lebender Leichnam“, Tschechows „Möwe“, Andrejews wjetischen Zeit. Aus dieser neuen Ära sind in diesem Band enthalten: Tretjakow „Brülle, China!“, Majakowski „Das Schwitzbad“, Katajew „Eine Schnur geht durchs Zimmer“ und Jewgeni Schwarz „Der Schatten“. Das Vorwort von Helen von Ssachno gibt einen Einblick in die dramatische Kunst der Russen und in die Wandlung des russischen Theaters. Die Menschenkenner der russischen Prosa alten Stils hatten keine Begabung, Dramen zu schreiben. Von Anfang bis zum Ende konnten die Dramatiker nur Typen darstellen — vom „überflüssigen Menschen“ bis zum „sowjetischen Menschen“; seit 1930 etwa hört in Rußland gänzlich auf, was wir im Westen „Drama“ nennen, denn von da an handelt es sich (bei aller kühnen Begabung der Russen als Schauspieler) nur noch um Propaganda durch das Theater. Die hier gebotene Auswahl der Stücke zeigt die ganze Breite der russischen Dramenkunst.

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