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Bis 1981 braucht Niederösterreich 50.000 Arbeitsplätze
Gezielte Förderungen vom Land
Gezielte Förderungen vom Land
Dieser Aufstieg zum Industrieland Nummer eins kam nicht von ungefähr. Neben der Investitionsfreudigkeit und der Risikobereitschaft privater Unternehmer, die von Aktivitäten der verstaatlichten Industrie ergänzt wurden, haben sich hier vorbildliche Aktivitäten des Landes positiv ausgewirkt. Auf dem Gebiete der Wirtschaftsförderung gibt es in Niederösterreich heute schon 14 verschiedene Fonds, aus denen
Förderungsmittel gewährt werden. Industrie, Gewerbe, Handel, Fremdenverkehr wie auch die speziellen Entwicklungsgebiete finden hier ein reiches Instrumentarium vor. Die jüngste Aktion, die Pro-Industrie-Aktion, wurde in Zusammenhang mit einer in Laa an der Thaya abgehaltenen Wirtschaftsenquete angekündigt; sie wird im Jahr 1978 anlaüfen. Es handelt sich dabei um eine gemeinsame Aktion zwischen Land und Handelskammer - die Handelskammer arbeitet übrigens auch bei einigen anderen Fonds mit -, bei der von beiden Institutionen Zinsenzuschüsse im Ausmaß von zwei beziehungsweise drei Viertel Prozent zu Investitionskrediten im Ausmaß bis zu zehn Millionen Schilling gewährt werden.
Neue Arbeitsplätze für die Jugend
Die bereits erwähnte Wirtschaftsenquete in Laa an der Thaya war unter dem Motto „50.000 neue Arbeitsplätze bis 1981” gestanden. Anlaß dazu war das Bemühen, insbe- sonders den in den kommenden Jahren in den Arbeitsprozeß hineinwachsenden Jugendlichen eine Arbeitsstelle zu sichern. Ziemlich deutlich war in dieser Enquete zum Ausdruck gekommen, daß die Lösung dieses schwierigen Problems, das ja durch die gegenwärtige Rezession verschärft wird, keineswegs allein über die Industrie her möglich ist. Im Gegenteil: Einschlägige Statistiken weisen klar daraufhin, daß die Zahl der in der Industrie beschäftigten Personen seit Jahren im Sinken begriffen ist. Dies ist das Ergebnis der anhaltenden Rationalisierung und Automatisierung. Neue Arbeitsplätze wird man also weniger in industriellen Großbetrieben, die ja ohnedies am stärksten krisenanfällig sind, sondern vielmehr im mittleren Bereich, also insbesondere im Gewörbe und im Handel, schaffen können. Aber auch die wichtige Funktion der Landwirtschaft als Arbeitgeber und als großer Investor darf in diesem Zusammenhang nicht übersehen werden.
Stärkere
Arbeitnehmerförderung
Die aktuelle Landespolitik wird gegenwärtig auch von verstärkter Obsorge um die Arbeitnehmerförderung geprägt. Erstmals im Jahr 1977 waren hiefur Mittel im niederösterreichischen Landesbudget eingesetzt, insgesamt standen 163 Millionen Schilling zur Verfügung. Für 1978 ist eine Auswei-
tung auf 176 Millionen Schilling vorgesehen. Schon bisher standen Maßnahmen auf dem Sektor der Wohnbauförderung im Vordergrund. Ein im Entwurf schon vorliegendes neues Wohnbauförderungsgesetz wird aber weitere Verbesserungen in dieser Hinsicht bringen.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Arbeitnehmerförderung ist die Sorge um die Lehrlinge. Für diese jüngsten Arbeitnehmer gibt es schon jetzt Zuschüsse für die Heimunterbringung oder Fahrtkostenersatz. Auch der Bau von neuen Lehrlingsheimen wird vom Land her gefordert. Darüber hinaus beschäftigt sich das Landesjugendreferat sehr intensiv mit den spezifischen Problemen der heimischen Lehrlinge. Mit einer weitgestreuten Umfrage hat man versucht, den Sorgen und Nöten der Lehrlinge auf den Grund zu gehen. Die Ergebnisse dieser Umfrage waren erfreulicherweise recht positiv. Zu einem hohen Prozentsatz zeigten sich die befragten Lehrlinge mit Berufswahl und Berufsausbildung zufrieden, auch das Verhältnis mit den Eltern ist wesentlich besser als viele angenommen hatten.
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