6864798-1977_50_12.jpg
Digital In Arbeit

Kinderbuchstenogramm

Werbung
Werbung
Werbung

Junge Entdecker

In der Serie „Junge Entdecker“ des Breitschopf-Verlages erscheinen kundig getextete und ansprechend illustrierte Sachbücher für Kinder, die gut geeignet erscheinen, frühen Wissensdurst durch spezialisierte Information zu stülen. Kathryn Jackson schreibt über die „Dinosaurier“ (die jede Kindergeneration faszinieren) nicht nur mit großer Fachkenntnis, sondern auch knapp, klar und dabei mit außerordentlichem Sprachgefühl. Aber auch Robert M. McClungweiß auf wenigen Seiten mehr über „Schätze auf dem Meeresgrund“ zu erzählen, als ein aufgeweckter Zehnjähriger von sich aus zu fragen wüßte. Gene S. Stuart beschreibt in „Drei kleine Indianer“ ebenso kindergerecht wie ethnologisch unanfechtbar das Leben eines kleinen Indianerbuben in seiner Familie und seinem Dorf. „Löwenkinder in der Wildnis“ ist offenbar Teamwork. Auch die Illustrationen aller Bände sind ansprechend und informativ. Know-how und hohe Auflage haben hier exzellente Qualität zu niedrigstem Preis ermöglicht - die Serie erscheint nämlich in den USA unter den Auspizien der renommierten National Geographie Society. (Verlagsbuchhandlung Julius Breitschopf, Wien 1977, jeder Band 32 Seiten, mehrfarbige Illustrationen auf jeder Seite, öS 69,80.)

Zugelemt

Mira Lobe und Angelika Kaufmann haben sich für ihr Buch „Dann rufen alle Hoppelpopp“ eine glaubwürdigere Geschichte ausgedacht als im Voijahr für den gleichen Verlag („Komm, sagte der Esel“). Das neue Buch strotzt nicht mehr von solchen Widersinnigkeiten, aber noch immer wird dem pädagogischen Ansatz eine Portion Logik geopfert. Ein fremder großer Hase will fünf sehr demokratisch zusammenlebende Hasenkinder auf Leistungsdenken trimmen, aber sie fallen ihm nur für kurze Zeit herein und kehren alsbald zu ihren paradiesischen Zuständen zurück Freüich: Was erzählen wir unseren lieben Kleinen, wenn sie fragen: Haben die Hasenkinder denn keine Mutter? Merke: Allzu auffallende Ungereimtheiten ruinieren den bestgemeinten Lernef- fekt! (Jugend und Volk, Wien 1977, 28 Seiten, öS 98,-.)

Die nächsten Wombels

Die Wombels sind keine Menschen, aber auch keine richtigen Tiere, sie haben ein Fell und leben in unterirdischen Bauten, fahren aber mit ehrlich gekauften Fahrscheinen auf der Londoner U-Bahn: Das Buch „Die Wombels sind da“ von Elisabeth Beres- ford fahrt ein bißchen im Fahrwasser des enorm erfolgreichen kleinen Bären Paddington. Im gegenständlichen Fall geht die große Hungersnot bei den Wombels gerade noch glimpflich vorbei. (Benziger Verlag, Zürich 1977,184 Seiten, öS 116,90.)

Rumpelstilzchen

In der Reihe der „Kinderklassiker“ des Diogenes-Verlages erschien nun auch das „Rumpelstilzchen“ in der Grimmschen Fassung von 1857, aber neu illustriert von dem mit seinen 200 Katzen in New York lebenden Edward Gorey. Die Zeichnungen geben sich simpel, sind aber äußerst raffiniert!

RUMPELSTILZCHEN. Ein Märchen der Brüder Grimm mit Zeichnungen von Edward Gorey. Diogenes-Verlag, Zürich 1977, öS 101,10.)

Wirklich einen Hund?

„Ein lieber böser Köter oder willst du wirklich einen Hund?“ heißt eine in Comic-Form erzählte Geschichte von Maurice Sendak (einem berühmten amerikanischen Kinderbuchautor) und Matthew Margolis (der von Hunden sehr viel versteht). Kinder und Erwachsene erfahren hier einiges über die ganz schrecklichen Eigenschaften lieber, ganz kleiner Hunde und auch gleich, welches das einzige Gegenmittel ist (Liebe!). Das Büchlein stollte jedem zu Weihnachten gekauften Hund obligatorisch beigepackt werden - statt einer Gebrauchsanweisung! Aber Vorsicht: Dort, wo die Erziehung des jungen Hundes beginnt endet die Geschichte. (Diogenes Verlag, Zürich 1977, 32 Seiten, öS 101,10.)

Neue Sachbücher für Kinder

Eine neue, mehrere Reihen umfassende Serie von Sachbüchern startete „Meyers Jugendbuchverlag“, der zum Bibliographischen Institut (Duden, Meyers Lexikon…) gehört. In gleicher Ausstattung, aber durch verschiedenfarbige Rücken leicht erkennbar, informieren diese Bücher über „berühmte Städte“ (bisher: New York, Paris und Amsterdam), unter dem Signum „Wundern und Wissen - Kinder entdecken ihre Umwelt“ über „Menschen an der Haltestelle“ und „Wasser unter der Straße“, ferner (2 Bände) über Gefahren im Alltag. Es sind Bücher für das Vor- und Volksschulalter, jedes wurde gründlich und fachmännisch erarbeitet, sie appellieren an die Wißbegierde ebenso wie an den Spieltrieb. (Bibliographisches Institut, Mannheim 1977, jeder Band reich bebildert, 28 bis 66 Seiten, öS 60,- bis öS 75,-.)

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung