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KLEINE ZEITUNG

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Die Media-Analyse 1972 hat für die „Kleine Zeitung“ äußerst erfreuliche Ergebnisse gebracht. Diese Analyse wird seit vielen Jahren im Auftrag namhafter Werbeagenturen, der gesamten österreichischen Presse und des ORF vom bekannten Marktforschungsinstitut Dr. Fessel durchgeführt. Die Veröffentlichungen

Eine Aufstellung der größten österreichischen Bundesländerzeitungen ergibt nach der Anzahl

In den letzten Jahren hat der harte Konkurrenzkampf das Bild der Presse verändert; Zeitungen untereinander und die Auseinandersetzung mit Rundfunk und Fernsehen haben in vielen Verlagen zum Überdenken der Standpunkte, zur Neuformulierung der redaktionellen Schwerpunkte geführt. Zwei grundsätzliche Überlegungen standen im Widerstreit: Während die einen die Auffassung vertraten, in der Auseinandersetzung mit den umfassenden Informationsmöglichkeiten des Fernsehens könne nur eine möglichst ideologiefreie, politisch eher zurückhaltende Tageszeitung mit starkem Unterhaltungscharakter, mit Sex and Crime bestehen,

Andere Zeitungen experimentierten in die andere Richtung: der Typ der profilierten Tageszeitung, besonders bei manchen Parteizeitungen, sollte zugunsten einer primär unterhaltenden Tageszeitung in den Hintergrund treten. Die Funktion des politischen Leitartikels wurde durch die Glosse abgelöst, statt geistiger oder politischer Auseinandersetzung sollten Mädchenphctos um die Gunst der Leser werben. Von der interessierten Öffentlichkeit und von den Fachleuten wurde dieser grundsätzliche Syim März 1972 bringen zum Ausdruck, daß die „Kleine Zeitung“ im letzten halben Jahr 20.000 neue Leser dazugewinnen konnte. Mit insgesamt 329.000 Lesern ist sie heute nicht nur die mit Abstand meistgelesene Bundesländerzeitung, sondern gehört auch zu den drei auflagenstärksten Tageszeitungen in Österreich. meinten die anderen, und dazu gehören die Verantwortlichen unseres Verlages und unserer Redaktion, gerade in der pluralistischen Konsumgesellschaft würden viele, durch Funk und Fernsehen angeregt, zu jener Tageszeitung greifen, die mit anspruchsvollen politischen Leitartikeln, Kommentaren und Hintergrundinformationen aufwartet.

Von diesen grundsätzlichen Überlegungen ausgehend, verstärkte die „Kleine Zeitung“ ihre Redaktion, vor allem den Kommentarteil des Blattes, und gab der Südost-Berichterstattung breiten Raum. Audi in der lokalen Information soll immer stärker nicht nur das Ereignis, sondern die Ursache, der Hintergrund, aufgehellt werden. stemstreit mit Interesse verfolgt; wie diese Auseinandersetzung enden würde, konnte keiner mit Sicherheit voraussagen. Das letzte Wort hat in solchen Marktüberlegungen immer der Konsument, in unserem Fall der Leser. Und der Leser hat in der Steiermark in einem höchst erfreulichen Maße für die „Kleine Zeitung“ entschieden.

Die in diesen Tagen veröffentlichten neuen Zahlen der Media-Analyse lauten für die drei sted-rischen Zeitungen:

Obwohl wir die Zahlen der Media-Analyse nicht überbewerten und schon gar nicht verabsolutieren möchten, glauben wir darin doch eine Bestätigung unserer Verlagskonzeption, unserer Grundsätze zu erblicken. Nicht der Gewinn von 18.000 Lesern allem in der Steiermark erscheint dabei ausschlaggebend, sondern der darin zum Ausdruck kommende Trend in der Veränderung der Marktanteile der einzelnen Tageszeitungen. Im August 1971 betrug der Anteil der „Kleinen Zeitung“ an den steirischen Tageszeitungen 43,6 Prozent, im März 1972 stieg dieser Anteil auf 48,0 Prozent. Diese beachtliche Steigerung der publizistischen Reichweite danken wir in erster Linie der politisch interessierten steirischen Bevölkerung, die dem Illustriertenersatz im Rotationsdruck offensichtlich nicht viel Liebe entgegenbringt.

Gewinn in Landgemeinden und Industriestädten

Untersucht man die Verteilung nach den weiteren Ortsgrößen, so ergibt sich der bemerkenswerte Umstand, daß wir in den vergangenen Jahren nicht nur in Graz einen sehr großen Leserzuwachs zu verzeichnen hatten, sondern auch in den kleineren Orten der Steiermark.

In den vielen Gemeinden bis 2000 Einwohner konnten wir diesmal 6000 neue Leser („Neue Zeit“ minus 2000 Leser, „Tagespost“ plus 2000 Leser) dazugewinnen. Nur in Orten bis 5000 Einwohner mußten wir einen kleinen Rückgang hinnehmen, hier verloren wir 1000 Leser, während die „Neue Zeit“ 5000 Leser und die „Südost-Tagespost“ 1000 Leser verloren.

Enorme Überlegenheit in Graz

Die Entwicklung der steirischen Tageszeitungen in Graz bestätigt diese grundsätzliche Tendenz. Die „Kleine Zeitung“ konnte in der Landeshauptstadt ihre dominierende Stellung noch weiter ausbauen und hat heute mehr Leser als ihre Konkurrenten zusammen. Die Ergebnisse von Graz:

Vor nun bald 70 Jahren wurde die „Kleine Zeitung“ als parteipolitisch unabhängige Tageszeitung für die Steiermark gegründet. Damals wie heute sahen und sehen wir unsere Hauptaufgabe darin, eine Zeitung für die gesamte Bevölkerung zu sein, die das politische Geschehen in unserem Land, die Ereignisse in der Welt und in der Heimat ohne Parteibrille registriert. Diese Grundsätze haben sich nicht geändert, wohl aber die äußere Form der „Kleinen Zeitung“. Der viele Jahrzehnte alte Frakturtitel mußte einer neuen, modernen Titellösung weichen und der Umbruch der Zeitung wurde neu entworfen.

Für uns war die Änderung des beliebten Markenbildes ein Ri-

Die Media-Analyse wird in erster Linie für die österreichische Werbewirtschaft durchgeführt. Der Einsatz der vielen Werbemillionen erfolgt geplant, nach wissenschaftlichen Methoden. Die vielen dafür notwendigen Daten liefert in erster Linie die Media-Analyse, wobei nicht nur die Anzahl der Leser, sondern die Aufgliederung nach Männern und Frauen, nach dem Alter, nach Beruf und Einkommen der Leser usw. das Gewicht einer Zeitung bestimmen. Um einen weitern Aufschluß über siko, aber wir wußten aus vielen Diskussionen mit unseren Lesern, daß es an der Zeit war, ein neues Markenbild zu schaffen. Seit mehr als einem Jahr testen unsere Leser dieses neue Kleid der „Kleinen Zeitung“, und sie sagten „ja“ zu dieser modernen, lebendigen Aufmachung. Besonders darf uns freuen, daß diese Zustimmung von jung und alt gleichermaßen erfolgte. Gegenüber der Media-Analyse 1971 haben wir bei den Vierzig- bis Neunundvierzigjähri-gen genauso gewonnen wie bei den Sechzig- bis Neunundsechzig-jährigen. Außergewöhnlich stark war die Zunahme bei jugendlichen Lesern. Zur Illustration die Ergebnisse dieser Altersgruppe: den Leserkreis der Zeitung zu bekommen, wurde dieser in fünf soziale Gruppen unterteilt. Mit Hilfe eines Punkteverfahrens, das Schulbildung, Berufsmilieu und Einkommen eines jeden Lesers berücksichtigt, wird diese Unterteilung getroffen. Die für die Werbewirtschaft besonders interessante Schicht der „Opinion leaders“, repräsentiert durch die Gruppen I und II, ergibt für die steirischen Zeitungen folgendes Bild:

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