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Mit dem MG auf dem Traktor
Nach dem Sechstagekrieg begann Israel an strategisch wichtigen Punkten Militärsiedlungen zu errichten. Zumeist an Stellen, die es auch nach einem Friedensvertrag halten will, um die Sicherheit der Grenzen zu garantieren. Die Siedler sind Soldaten, die nach einer viermonatigen Ausbildungsperiode dort weiterdienen. Sie gehören einer Formation an, die Nachal heißt und deren Mitglieder einen Teil der dreijährigen Dienstpflicht bei landwirtschaftlicher Arbeit verbringen.
Nach dem Sechstagekrieg begann Israel an strategisch wichtigen Punkten Militärsiedlungen zu errichten. Zumeist an Stellen, die es auch nach einem Friedensvertrag halten will, um die Sicherheit der Grenzen zu garantieren. Die Siedler sind Soldaten, die nach einer viermonatigen Ausbildungsperiode dort weiterdienen. Sie gehören einer Formation an, die Nachal heißt und deren Mitglieder einen Teil der dreijährigen Dienstpflicht bei landwirtschaftlicher Arbeit verbringen.
Präsident AUende: Spektakel für den Kontinent
Photo: Votava tätshascherel abzutun, liegt die Vereinheitlichung der Brotqualität. Der ärmere Teil der Bevölkerung mußte sich bisher mit einer sehr minderwertigen Sorte begnügen. Weiter ist die totale Nationalisierung, die auch auf dem Programm des christlichdemokratischen Kandidaten Tomic stand, mit ungeheurer Geschwindigkeit Gesetz geworden. Die nordame- rikanischen Gesellschaften „Anaconda” und „Kennecott” werden — theoretisch — in der Höhe des Buchwertes entschädigt, aber die sogenannten übermäßigen Gewinne — die aus dem Vergleich zwischen den ln Chile und in anderen Ländern erzielten Gewinnen derselben Konzerne errechnet werden — werden von der Entschädigungssumme abgezogen, deren Zahlung im übrigen im Lauf von 30 Jahren bei 3 Prozent Zinsen erfolgen soll.
Es liegt auf der Hand, daß die Gesellschaften den enormen Vermögensverlust nicht widerspruchslos hinnehmen. Während auf der einen Seite nordamerikanische Banken der chilenischen Regierung außerordentlich günstige Kredite zugesagt haben sollen, um die Entschädigungen gegenüber beiden Gesellschaften zu verbessern, spricht Max Nolff, der Vizepräsident der staatlichen Kupferproduktion, von einer Sabotage der Nationalisierung, weil die „Anaconda” die im ‘Vertrage mit dem christlichdemokratischen Regime für 1970 vorgesehene Investition von
Diese Einheiten sind die Nachfolge der Falmach („Stoßtrupps”), die 1942 im damaligen Mandatspalästina gegründet wurden. Vor dem Befreiungskrieg sahen die meisten Jugendbünde in Mandatspalästina ihr Ideal im Kibbuzleben. Nach dem Gymnasium, oder wenn sie 18 Jahre alt waren, bildeten die Jugendlichen einen „Garin” (Kern). Es handelte sich jeweüs um 40 bis 50 Jugendliche, die den Kern zu einem neuen Kibbuz farmten. Die Gruppe wurde für zwei Jahre zum Palmach geschickt. Zwei Wochen im Monat arbeiteten die Mitglieder in den verschiedenen Kibbuzim und verdienten auf diese Weise ihren Unterhalt. Zwei Wochen widmeten sie der militärischen Ausbildung. Die Palmach- Soldaten waren die ersten hauptberuflichen Mitglieder der Untergrundbewegung Hagana.
Die israelischen Jugendbünde erziehen auch heute noch zum Kibbuzleben. Sie schicken ihre Mitglieder in „Garinim”, ähnlich wie in der vorstaatlichen Zeit, diese gehören dem Nachal an, einer Einheit, die Militärdienst mit landwirtschaftlichem Pioniertum kombiniert. Nach etwa einem Jahr kehren die Soldaten wieder zum vollen Militärdienst zurück, wo sie eine intensive sechsmonatige Fallschirmspringer-Ausbildung erhalten. Ein großer Teil der israelischen Fallschirmspringer gehört dieser Einheit an. Anschließend kehren die Männer wieder in die Kibbuzim oder in eine Militärsiedlung zurück, wo sie zusammen mit den Frauen, die in der Zwischenzeit in einem Kibbuz beschäftigt waren, arbeiten. Sie verbringen dann noch 14 Monate Dienst ohne Sold, da sie ja ihren Unterhalt im Kibbuz bekommen.
Am Abend ziehen die Wachen auf. Die Grenzsiedlungen der Nachal- Einheiten sind ein Teil der territorialen Landesverteidigung. Jede Siedlung ist so geplant, daß sie sich autark verteidigen kann. Es gibt genug Waffen und jeder Siedler hat bei einem Angriff eine längst eingeübte Aufgabe als Soldat. Bei einer militärischen Invasion wäre es die Aufgabe dieser Grenzsiedlungen, den Feind so lange aufzuhalten, bis die Reserven mobilisiert werden und das reguläre Militär in Aktion treten kann. Jede Siedlung verfügt über mittlere Maschinengewehre, Minen- werter, Panzerabwehr.
In den Abendstunden herrscht reges Leben. Es werden Filme gezeigt, Gesellschaftsspiele veranstaltet, es gibt Kurse für Geographie, Batikmalerei, Literatur, Talmud und Handairbeiten für Mädchen*, ein- oder zweimal in der Woche auch Tanzabende. Die Achtzehn- bis Neunzehnjährigen werden völlig sich selbst überlassen, in Masoa zum Beispiel ist wegen der religiösen Einstellung der Mitglieder das Verhältnis zwischen Burschen und Mädchen straffer als in anderen Militäreinheiten, doch gibt es auch hier häufig Verlobungen.
Im allgemeinen entscheidet das Kabinett, in welcher Gegend eine neue Siedlung errichtet werden soll. Bei den Militärsiedlungen in den besetzten Gebieten handelt es sich ausschließlich um strategisch wichtige Punkte. Danach entscheiden Militär, Landwirtschaftsministerium, Wohnbauministerium über die genaue Plazierung. Wichtig ist, wieviel Wasser vorhanden ist, Windrichtungen, Bodenbeschaffenheit. Jede Nachal-Siedlung bedeutet israelische Präsenz. Jeder Traktorist, der das Feld bearbeitet, ist ein bewaffneter Posten. Jeder Lastwagen, der das Gemüse zum Markt bringt, ist eine Patrouille. Jeder Schäfer und jeder Feldarbeiter ist bewaffnet.
Man würde mehr Militärsiedlungen errichten, wenn genug Mannschaften vorhanden wären. Trotz der Attraktion des Kibbuzlebens und des gemeinsamen Militärdienstes der Burschen und der Mädchen ist immer nur ein kleiner Teil der Rekruten bereit, in den Nachal-Einheiten zu dienen. Der Kibbuz ist nicht mehr so populär wie früher. Viele ziehen Facheinheiten vor. Nach dem Militärdienst setzt nur eine Minderheit ihr Leben im Kibbuz fort.
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