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Nicht nach Plan
Bessere Bilanz
Das Defizit der österreichischen Leistungsbilanz, also Handels-, Dienstleistungsund Transferbilanz zusammen, ist von 20,9 Milliarden Schilling im Jahr 1980 auf 16,2 Milliarden Schilling im Vorjahr gesunken. Dieses erfreuliche Ergebnis präsentierte Philipp Rieger, das zuständige Direktoriumsmitglied der Nationalbank, am 11. Februar. Der unerfreuliche Aspekt dabei: Die Besserung ist in der Verschlechterung der Wirtschaftslage begründet. Das Defizit der Handelsbilanz, also die Lücke zwischen den Ein- und Ausfuhren, hat sich von 87,5 auf 78,1 Milliarden Schilling verringert. Besorgt ist man freilich in der Nationalbank über die Entwicklung der Auslandsschuld: Allein 1981 stieg die Bruttokreditverschuldung um 50 Milliarden auf 247 Milliarden Schilling. Zum Vergleich: Die Nettoeinnahmen des Bundes an öffentlichen Abgaben werden im Budget 1982 mit 173 Milliarden Schilling veranschlagt.
Kein WBO-Konkurs
Wenigstens ein Lichtblick im burgenländischen Skandal um die „Wohnbau Ost" (WBO): Am 12. Februar haben sich die 16 involvierten Banken bereit erklärt, der WBO einen dringend benötigten Überbrückungskredit von etwa fünf Millionen Schilling zu gewähren. Damit scheint vorerst ein Konkurs und damit ein noch größerer Schaden für die Siedler und Häuslbauer abgewendet. Im politischen Bereich regnet es aber weiter Vorwürfe an die Adresse des burgenländischen ÖVP-Lan-desparteiobmannes Franz Sauerzopf, der beteuert, von den Machenschaften Ernst Rauchwarters weder gewußt noch daraus für die Partei einen Nutzen gezogen zu haben. Nach der Landespartei sprach ihm auch die Bundes-ÖVP das Vertrauen aus: Sauerzopf treffe keine Schuld, daher auch keine politische Verantwortung.
Apropos Defizit und Schulden: Finanzminister Herbert Salcher gab im Gespräch mit der „Presse" am 12. Februar erstmals zu, was zuvor immer ganz energisch in Abrede gestellt wurde — das Defizit des vor zwei Monaten beschlossenen „Sparbudgets" wird doch deutlich über 60 Milliarden Schilling klettern. Allein die zuletzt beschlossenen Hilfs- und Konjunkturstützungsmaßnahmen dürften die Staatsausgaben um weitere 3,5 Milliarden Schilling erhöhen. Dabei droht dem Budget auch noch von anderer Seite Gefahr: Durch das Ansteigen der Arbeitslosigkeit muß Salcher auch bei den Einnahmen mit Abstrichen rechnen.
Rechnungshof...
„Im Rechnungshof passiert nichts, was der Rechnungshof nicht anderswo schon kritisiert hätte", schreibt das dieswöchige „profil" in der Titelgeschichte und registriert Fälle von doppelt verrechneten Spesen, Amtsund Provisionsmißbrauch...
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