Wem gehört Palästina?
Israel könnte sich nun weite Teile des seit 1967 besetzten Westjordanlands mit dem Segen Amerikas einverleiben.
Israel könnte sich nun weite Teile des seit 1967 besetzten Westjordanlands mit dem Segen Amerikas einverleiben.
„Mit glühendem Gesicht und Tränen in den Augen“: So sei Israels Premier Netanjahu an Donald Trumps Seite gestanden, heißt es, als dieser im vergangenen Jänner seinen sogenannten „Nahost-Friedensplan“ verkündete. Demzufolge kann sich Israel weite Teile des seit 1967 besetzten Westjordanlands – vor allem die jüdischen Siedlungsgebiete (auf dem Areal konfiszierter arabischer Dörfer) sowie das Jordantal – mit dem Segen Amerikas einverleiben. Die Souveränität über die einst syrischen Golanhöhen und über ganz Jerusalem hat der US-Präsident den Israelis schon zuvor zugesagt – gegen jedes Völkerrecht.
Den 2,4 Millionen Palästinensern bliebe demnach nur ein kurios-kleiner Fleckerlteppich-„Staat“, mühsam mit Tunnels und Brücken zwischen israelischem Land verbunden. Mit 1. Juli – also genau jetzt – will Netanjahu beginnen, diesen Traum wahr werden zu lassen – auch gegen Protest im eigenen Lager („Nur ja keinen Palästinenserstaat!“) Wird er es tun?
Ringen dreier Völker auf engstem Raum
Kein anderes Polit-Drama hat mich lebenslang und aus vielfacher Nähe zu den handelnden Personen, Völkern und Schauplätzen so sehr beschäftigt, ja erschüttert, wie dieser politisch-menschliche Wahnsinn: Hier ringen drei Völker (Israelis, Palästinenser, Jordanier) auf engstem Raum, der höchstens für zwei von ihnen Platz bietet, um ihre Sicherheit und Selbstständigkeit. Ein Drama, ursprünglich ausgelöst durch den Holocaust und die jüdische Suche nach Heimat – und überlagert von historischen Ansprüchen, Kriegen, Terror, Besetzung, Unterdrückung und jeder Menge an Machtinteressen von außen.
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