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Das „Wiener Diözesanblatt" veröffentlicht in seiner Septembernummer einen eindringlichen Appell des Wiener Erzbischofs, Kardinal Dr. Franz König, in dem sich der Wiener Oberhirte an alle Priester seiner Diözese wendet, um sie aufzufordern, neue Wege der Seelsorge zu suchen, zu den Menschen zu gehen und dadurch dem lautlosen Abfall von der Kirche Einhalt zu gebieten. „Die Kirche hat das Vertrauen des Volkes verloren, weil sie den Kontakt mit ihm verloren hat“, meint der Kardinal weiter. „Wir pastorisieren die Eifrigen bis zur tlberfütterung, die anderen aber sterben vor Hunger.“ 95 Prozent aller Seelsorgekräfte mühten sich um die gläubigen Christen, nur 5 Prozent gingen zu den Kirchenfremden.

Zur Verwirklichung dringender seelsorglicher und laienapostolischer Anliegen der Gegenwart hat der Bischof von Eisenstadt. Doktor Stefan László, für den Bereich seines Bistums abermals einen völlig neuartigen Weg beschritten. Der burgenländische Oberhirte gründete dieser Tage einen Fonds, aus dem Priester und Laien, die für das kirchliche Leben im Zusammenhang mit den von Papst Johannes geforderten „Aggiorna- mento" bahnbrechende und wegweisende Ideen und Initiativen entwickeln, Anerkennungsbeträge erhalten sollen. Bischof László hat für diesen Fonds 100.000 Schilling zur Verfügung gestellt. Die Stiftung soll in Abständen von drei bis fünf Jahren regelmäßig aufgefüllt werden.

An der Feierstunde, die die In Wien lebenden Polen alljährlich am 12. September zur Erinnerung an den Entsatz von Wien im Jahre 1683, an dem auch ein polnisches Heer maßgeblich beteiligt war, abhalten, wird heuer auch Kardinal Stefan Wyszynski teilnehmen. Der polnische Primas wird dabei am kommenden Samstag vormittag für seine Landsleute einen Gottesdienst in der Kirche am Kahlenberg zelebrieren. Kardinal Wyszynski wird Samstag früh mit dem „Chopin-Expreß“ in Wien eintreffen und Samstag mittag nach Rom Weiterreisen, wo er an der dritten Sitzungsperiode dea Konzils teilnimmt.

Der Bischof der Diözese Bozen- Brixen, Msgr. Josef Gargitter, ernannte den Pfarrer der italienischen Gemeinde „Regina Paris“ in Bozen, Lino Giuliani, zum Generalvikar für die italienischsprechenden Gläubigen seiner Diözese. Msgr. Gottardi, der Erzbischof von Trient, wird am Montag, 7. September, in der Bozener Pfarrkirche eine heilige Messe zelebrieren und sich dabei von seinen ehemahgen Diözesanen verabschieden. Bekanntlich wurden Im Zuge einer Neuordnung der Südtiroler Diözesangrenzen vor wenigen Wochen die deutschsprachigen Dekanate der Erzdiözese Trient dem neukonstituierten Bistum Bozen- Brixen angegliedert. Die Diözese Bozen-Brixen wurde in dieser Woche durch einen feierlichen Akt im Patriarchat von Venedig offiziell installiert.

Der griechisch-orthodoxe Metropolit von Argolis, Chrysostomus, der mit zwei anderen Metropoliten die orthodoxe Kirche Griechenlands auf der Panorthodoxen Konferenz auf Rhodos vertreten wird, hat dem Athener Erzbischof Chrysostomus einen Bericht überreicht, in dem er sich ausdrücklich „gegen jede Form eines Dialogs mit den .Heterodoxen’, vor allem mit der katholischen Kirche“ wandte.

Der 80. Deutsche Katholikentag wurde Mittwoch, den 2. September, auf dem Stuttgarter Ausstellungsgelände Killesberg feierlich vom Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Fürst Karl zu Löwenstein, eröffnet Unter dem Leitwort „Wandelt euch durch neues Denken“ hat der Katholikentag in Anwesenheit von rund 15.000 Dauerteilnehmern aus Deutschland und dem Ausland bis Sonntag, den 6. September, aktuelle religiöse, soziale und kulturelle Probleme der deutschen Katholiken erörtert und dabei die vom Zweiten Vatikanum ausgehenden Reformgedanken aufgegriffen.

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