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In Fortsetzung der Papstliste, wie sie früher im „Annuario Pontificio“ (Päpstliches Jahrbuch) erschien, wäre Johannes XXIII. der 263. Papst. Eine erste Korrektur dieser Liste erfolgte, als man die Namen Anaklet und Kletus auf den einen, einzigen Träger vereinigte, nämlich den dritten Papst (76 bis 88). Im „Annuario“ für 1961, das dieser Tage erschienen ist, wurde nun auch noch ein Papst Stephan, der früher unter Nr. 94 aufgeführt war, gestrichen. Auf den Griechen, den heiligen Zaccharias (741 bis 752), folgt nun Stephan II. (III.) (752 bis 757), und eine Fußnote gibt an, daß nach dem Tod des Papstes Zaccharias der römische Geistliche Stephan gewählt worden sei; dieser sei aber vier Tage später und vor der „Con- secratio“ gestorben, die nach dem damaligen Kirchenrecht das Pontifikalamt eingeleitet hätte. Er könne somit nicht als Papst gelten, da er die bischöfliche Konsekration noch nicht erhalten hatte.

Unter der Parole „Opfer bereichern das Leben“ wird die Katholische Aktion Österreichs während der kommenden zwei Jahre den Gedanken der Askese in der Wohlstands- und Konsumgesellschaft von heute in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Dieses Arbeitsprogramm wurde auf der zum Wochenende in Wien abgehaltenen alljährlichen gemeinsamen Frühjahrstagung der Präsidien der Katholischen Aktion der Diözesen, der Gliederungen der KA und des Präsidiums der Arbeitsgemeinschaft der KAÖ beschlossen. Die Tagung beschloß schließlich ein zehn Punkte umfassendes Forderungsprogramm, das allen maßgebenden Persönlichkeiten überreicht werden wird.

Bei der traditionellen Aschermitt- wochfeier der Wiener Künstler zelebrierte Mittwoch vormittag der Wiener Erzbischof, Kardinal König, ein Pontifikalamt in der Wiener Hofburgkapelle, zu dem mehi als 600 Gläubige erschienen waren. Die Predigt an die Künstler, Schauspieler und Wissenschaftler — unter ihnen befanden sich Anni Rosar, Paula Wessely lind. Richard Eybher — hielt Msgr. Otto Mauer, Heute, so sagte er, herrsche vielfach die Meinung vor: „Ernst ist das Leben, die Kunst ist heiter." Kunst ist aber nichts anderes als das menschliche Leben, kristallisiert und symbolisiert, und könne daher nicht heiterer sein als das wirkliche Leben selbst. Kunst sei ein unzulänglicher Versuch, das Paradies, wie es verlorengegangen ist, wiederherzustellen. Obwohl dieser Versuch aber unzulänglich bleiben muß. da die Erfüllung erst nach dem Tod kommen kann, müsse der Künstler jedoch von Berufs wegen und nach dem göttlichen Auftrag immer versuchen, das Zerbrochene, Chaotische, Diabolische der Welt zu heilen.

Am 28. Mai 1961 findet in Linz die Enthüllung des Ehrenmales für die große Schwedin Brandström statt, die für viele ehemalige sibirische Gefangene des ersten Weltkrieges unvergeßlich ist. Kameraden, die in den Jahren 1914 bis 1920 und darüber hinaus in Rußland- Sibirien in Gefangenschaft waren, mögen ihre Anschrift an August Kmell, Linz, Schillerstraße 2, bekanntgeben.

Bischof Dr. Joseph Gargitter von Brixen wurde durch ein Dekret der Kcn- sistorialkongregation zum Apostolischen Administrator der Erzdiözese Trient ernannt. Bischof Gargitter wird diese Aufgabe zusätzlich zu seinem Amt als Bischof von Brixen übernehmen.

Die nordamerikanischen Mitgliedskirchen des Reformierten Weltbundes nahmen auf ihrer Gebietstagung in Atlantic-City eine Erklärung an, in der es heißt, eine Gehorsamsverweigerung des Bürgers gegenüber der staatlichen Obrigkeit lasse sich nach sorgfältiger Gewissensprüfung mit sich selbst und anderen Gliedern der christlichen Gemeinschaft rechtfertigen, wenn „ein Gesetz dem Volk die Gerechtigkeit vorenthält und so mit dem Vorhaben Gottes, wie es in der Heiligen Schrift offenbart wird, in Konflikt gerät“. Wo jedoch ein tyrannisches Regime unnachgiebig in der Ungerechtigkeit verharre und dem christlichen Gewissen den Weg freien, verantwortlichen Handelns innerhalb der gesetzlichen Grenzen versperre, werde es unter Umständen notwendig, das Fundament dieser Tyrannei selbst anzugreifen und Freiheit und Gerechtigkeit durch „revolutionäre Veränderungen“ wiederherzustellen.

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