Corona: Das Rätsel um Omikron
Eine neue Variante des Coronavirus sorgt weltweit für Besorgnis – und nicht nur ihre Herkunft ist ungelöst: Sie könnte das Pandemiemanagement vor neue Probleme stellen.
Eine neue Variante des Coronavirus sorgt weltweit für Besorgnis – und nicht nur ihre Herkunft ist ungelöst: Sie könnte das Pandemiemanagement vor neue Probleme stellen.
Es war ein Virologe in London, der erstmals darauf aufmerksam gemacht hat. Er beobachtete bei einer Variante des neuartigen Coronavirus eine ungewöhnlich hohe Zahl an Mutationen: 32 sind es nur am Spike-Protein – den typischen Zacken, mit denen sich der Erreger an die menschlichen Zellen heftet. Aber auch in den anderen Virusteilen finden sich über ein Dutzend Mutationen. Variante B.1.1.529 oder kurz Omikron ist somit außerordentlich stark gegenüber den bisherigen Erscheinungsformen des Coronavirus verändert. Die WHO hat Omikron rasch als „besorgniserregend“ eingestuft.
Nach der Meldung aus London haben nationale Forschungsteams vielerorts die gezielte Suche nach der neuen Variante aufgenommen. Bald berichtete man aus dem südlichen Afrika von einer signifikanten Häufung. Das bedeutet aber nicht, dass dort der Ursprung von Omikron zu finden ist. „Beim Sequenzieren der Viren sehen wir immer viele Mutationen; aber es ist nicht immer klar, ob sie ein Virus zu einer neuen Variante machen“, sagte die Schweizer Virologin Emma Hodcroft. „So erklärt sich auch, warum nun nach und nach andere Länder melden, sie hätten Omikron-Nachweise, die teilweise noch früher als jene in Südafrika datieren.“ Die häufigen Fälle in Afrika würden lediglich zeigen, „dass die Mutation schon um die Welt gereist ist, bevor sie überhaupt entdeckt wurde“.
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