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Erziehungswissenschaft

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Einführung in die Erziehungswissenschaft. Von Friedrich Schneider. Verlag Styria, Graz-Wien-Köln. 427 Seiten, 2. Auflage.. Preis 79.50 S.

Der Verfasser, Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schneider, ging den Weg von der Praxis (Volksschullehrer) über die pädagogische Wissenschaft (Universitätsprofessor) zurück zur Praxis (Gründer und Leiter des Internationalen Institutes für vergleichende Erziehungswissenschaft). Sein umfassendes tiefes Wissen und seine reiche Erfahrung prädestinierten ihn, eine zusammenfassende Schau über die Lösung des Erziehungsproblems in der Gegenwart zu geben. Er setzt das Ziel klar: Das Ziel der christlichen Erziehung ist die christliche Persönlichkeit. Das Leitbild des christlichen Lehrers ist Jesus Christus, unser aller Lehrer und Erzieher. In strenger Sachlichkeit übernimmt er das Bewährte aus der Vergangenheit, kritisiert und sondert er die Reformbewegungen der Gegenwart (Arbeitsschule, Selbsterziehung, Daltonplan. Winnetkaplan, Jenaplan). Das so gebaute Gesamtbild der Erziehung und des Unterrichtes gibt

jedem suchenden Lehrer und Erzieher beste Wegweisung.

Schule im Umbruch. Der Rosentalplan. Ein Buch für Lehrer, Eltern und Erzieher. Von Maria I. ang-Reitstätter. Verlag Pichlers Wwe. und Sohn, Wien. 152 Seiten. Preis 30 S.

Die Verfasserin will mit diesem Buche ihr Reformwerk an der ländlichen Versuchshauptschule in St. Jakob im Rosental darstellen. Man fühlt sich in eine pädagogische Jahrmarktbude versetzt. Alles was an pädagogischen Reformvorschlägen in den letzten 50 Jahren gegeben ist, wird da verzapft und gemixt. Wir wollen den Idealismus und den Ehrgeiz der Verfasserin nicht schmälern, wenn wir ihr raten, Willmanns Didaktik zu lesen und den Abschnitt über ethische Konzentration zu studieren. In ihrem Buche ist nicht die Rede von Gott, von Religion. „Die Ganzheitspädagogik des Rosentalplans setzt sich die Bildung des Humanums (!) zum Ziel.“ Statt Religion Lebensbildung, statt Christus Feuchtersieben, statt Katechismus Knigges Umgang mit Menschen. Und trotz Knigge hat sie ungerechte, mißgünstige Bemerkungen über die Lehrerschaft,

die nicht Rosentaler Reformer sind, am laufenden Band. Was würden die beiden großen Hamburger Schulreformer sagen, Jensen und Lampszus, wenn die Verfasserin ihr Hauptwerk „Unser Schulaufsatz, ein verkappter Schundliterat“ dem Bremer Gansberg zueignet (S 105)? Irgend etwas stimmt da nicht.

*

Geschichte der österreichischen Mädchenmittelschule. Von A. Mayer, H. Meißner, H. S i e ß. Oesterreichischer Bundesverlag, Wien. 189 Seiten. Preis 34 S.

Das Buch bedeutet mehr als sein Titel sagt. Wohl ist der größte Teil der Entwicklungsgeschichte der österreichischen Mädchenmittelschule gewidmet. Von den ersten Anregungen zu einer höheren Mädchenbildung in Oesterreich bis zu dem jetzigen hohen Stand wird der oft dornenvolle Weg, umfassend und mit Quellen belegt, aufgezeigt. Weit über den Rahmen des enggestellten Titels wird der Anteil geistig hochstehender Frauen und der von ihnen geschaffenen Organisationen einer Frauenbewegung in Oesterreich erstmals objektiv dargestellt. So wird das bemerkenswerte Buch ein wichtiger Abschnitt einer Geschichte der österreichischen Frau. •

Das Schulhaus der Gegenwart. Dr. Ludwig Lang. Oesterreichischer Bundesverlag, Wien. 300 Seiten mit Bilderanhang. Preis 150S.

In diesem Buche werden die Referate und Ergebnisse der zweiten österreichischen Landschultagung gegeben, die der äußeren Schulerneuerung allein gewidmet war. Pädagogen, Schulhygieniker, Architekten und Verwaltungsjuristen nehmen zum Abbruch und zur Erneuerung unserer allzu konservativen Schulhäuser und zu deren Einrichtung -Stellung. Neben der kritischen Beleuchtung der bestehenden Hindernisse wird jedoch das Hauptgewicht auf deren LTeberwindung durch praktische Wegweisung geboten. Ein reicher Bilderanhang veranschaulicht das Wollen und Werden der Erneuerungen. Ein wertvoller Behelf für alle Interessenten, für Schulbehörden und Schulleiter, Gemeinden und Bürgermeister, für Architekten und Hygieniker.

Hofrat Anton Frisch

Oesterreichs Bevölkerung in Bild und Zahl.

Herauscegeben vom Oesterreichischen Statistischen Zentralamt. Kommissionsverlag der Oesterreichi-

sehen Staatsdruckerei. Wien, 1953. 39 Tafeln und 71 Seiten.

Die Statistik wird in Oesterreich vielfach recht stiefmütterlich behandelt. Deshalb sind die Bemühungen des Oesterreichischen Statistischen Zentralamtes besonders zu begrüßen, die Ergebnisse seiner Arbeit weitesten Kreisen durch Schaubilder und Karten neben den Tabellen nahezubringen. Der vorliegende Band, der zweite in dieser Darstellungsform, enthält die Hauptergebnisse der Volkszählung, also wichtige Zahlen für viele Ver-waltungs- und Wirtschaftszweige. Er kann bestens empfohlen werden. Für weitere Publikationen in derselben Darstellungsform bleibt noch ein Wunsch, nämlich den Leser durch die Schaubilder und Karten noch mehr zum verständnisvollen Lesen der Tabellen zu führen, die ja doch das wichtigste Ausdrucksmittel der Statistik sind, und damit nicht nur Interesse für die Ergebnisse der Statistik zu wecken, sondern auch statistische Erziehungsarbeit zu leisten.

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