6755247-1967_43_19.jpg
Digital In Arbeit

Österreichs Holzmesse

Werbung
Werbung
Werbung

Die 16. Österreichische Holzmesse war zwar keine Jubüäumsmesse wie ihre Vorgängerin, stellte aber doch etwas Besonderes dar: sie war die erste Messe, die von der neuformierten Organisation abgehalten wurde, und übertraf alle ihre Vorgängerinnen an Qualität, internationaler Bedeutung und schließlich auch im finanziellen Erfolg.

Die Klagenfurter Messe hat die Schwierigkeiten der UnisMlung, die in diesem Jahre erfolgte, ausgezeichnet überstanden. Bekanntlich hatten sich aus Gründen menschlicher Unzulänglichkeit und wegen des schwerfälligen organisatorischen Apparates Unzukömmlichkeiten ergeben, die eine radikale Änderung der Verwaltung und Führung der Messe erforderten. Diese Änderung wurde sorgfältig vorbereitet und wenige Wochen vor der Eröffnung der 16. österreichischen Holzmesse vollzogen. Die Träger der österreichischen Holzmesse und Klagenfurter Messe sind nunmehr die Landeshauptstadt Klagenfurt, das Land Kärnten und die Kammer der gewerblichen Wirtschaft womit nun auch jene Körperschaften für die Messe verantwortlich zeichnen, die in erster Linie den Nutzen davon haben.

Für Klagerafiutrt war es eine Selbstverständlichkeit, als Hauptbeteiligter in die neue Betriebsgesellschaft einzutreten. Die Stadt hat die Messe immer gehegt und gefördert — Klagenfurt kann sich mit Recht als die Mutter der Messe bezeichnen. Schon bisher waren es kommunale Mandatare, die die Mehrheit in der Messeverwaltang bildeten, und auch in der neuen Gesellschaft ist Klagenfuirt mit drei von sieben Stämmen die stärkste Gruppe. Wenn ich als Bürgermeister Präsident des Aufsichtsrates der Betriebsgesellschaft bin, so ist dies nichts anderes als die Betonung dieser organischen Beziehungen zwischen Stadt und Messe.

Nun ist allerdings die Klagenifurier Messe in ihrer Eigenschaft als Holzfachmesse weit über den ursprünglich gesteckten Rahmen hinausgewachsen und hat unverkennbar gesamtstaatliche und interniationale Bedeutung erlangt. Alle Förderungsmaßnahmen, die die Landeshauptstadt der Messe angedeihen läßt, kommen daher über die österreichische Holzmesse der gesamten österreichischen Holz-wirtschaft zugute. Da die österreichische Holzmesse eine der wenigen Instrumente der österreichischen Holzwerbung darstellt, ergibt sich die einmalige Situation, daß unsere Stadt für die Holzwirtschaft nicht nur Kärntens, sondern etwa auch Niederösterreichs oder der Steiermark Propaganda betreibt.

In diesem Zusammenhang kann ich darauf verweisen, daß Klagendfurt die Funktion als Hauptstadt Kärntens immer ernstgenommen und mit Eifer erfüllt hat. Es gilbt zahlreiche Beispiele dafür, wie die Klagenfurter kommunalen Belange und Maßnahmen weit über die Grenzen unserer Mauern hinaus wirksam werden und Menschen erfassen, die sonst mit uns kaum in Berührung ständen. Mit unseren Förderuingsmaßoahmen für die österreichische Holzmesse aber fördern wir die österreichische Hölzwirtschaft, die im Rahmen der gesamten Nationalwirtschaft eine wichtige und gewichtige Position einnimmt.

An Anerkennung für unsere Bemühungen fehlt es nicht. Bekanntlich hat sich die Sowjetanion, eines der bedeutendsten Holz-länider der Erde, entschlossen, in Klagenfurt auszustellen, um nicht nur Holzprodukte, sondern auch Holzbearbeitungsmaschinen zu zeigen. Polen und Rumänien, vor allem aber auch Jugoslawien und Italien gehören seit langem zu den Stammgästen auf unserer Messe; die Region Friaul-Julisch Venetien hat gerade heuer einen fixen Pavillon in Klagemßuirt errichtet, und ihre Vertreter haben bei dessen Eröffnung betont, daß sie nicht daran dächten, die guten Beziehungen mit Kärnten wegen der Vorkommnisse in Südtirol auifls Spiel zu setzen. Die von Fachleuten bestätigte Geschlossenheit des Angebotes auf manchen Sektoren der Holzmesse, die von keiner europäischen Messe über-troffene Reichhaltigkeit der Holzbearbeituogs-maschinenechau sind die erfreulichen Resultate jahrelanger Bemühungen um unsere Fachmesse, deren allgemeiner Warenmesse-teü der heimischen Wirtschaft wichtige Impulse verleiht.

Ich glaube, daß wir mit unserer Holzmesse wieder ein wichtiges Stück weitergekommen sind. Die neue Gesellschaftsform und ihre Träger, die neue Organisation überhaupt geben die Gewähr, daß die Messe — entsprechende äußere Bedingungen, auf di wir keinen Einfluß haben, vorausgesetzt — in Hinkunft eine positive Entwicklung nehmen wind.

Der Umstand, daß Bundespräsident Jonas die Messe selbst eröffnet hat und daß damit das Staatsoberhaupt der österreichischen Holzmesse zum erstenmal diese Ehre erwies, war eine Anerkennung unserer Bemühungen. Der ausgezeichinete Verlauf, die tadellose Gestaltung und nicht zuletzt auch der finanzielle Erfolg der Messe 1967 haben diese unsere Bemühungen bestätigt.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung