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Vöcklabruck am Schnittpunkt

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Die Bezirksstadt Vöcklabruck mit rund 10.000 Einwohnern liegt im Schnittpunkt der Ost-West-Achst Salzburg—Linz und der Nord-Süd-Achse Passau—Ried—Gmunden. Die bisher vernachlässigte Nord-Süd-Achse wird in ihrem südlichen Ast Vöcklabruck—Gmunden derzeit zu einem Autobahnzubringer ausgebaut, so daß Vöcklabruck an die Autobahn mit zwei Zubringern angeschlossen werden wird; der zweite Zubringer führt in Richtung Südwesten nach Seewalchen. Damit ist Vöcklabruck als wichtiger Straßenknotenpunkt mit seinen Ausfallsstraßen in die Gebiete des Traunsees und des Attersees auch für den Fremdenverkehr von großem Interesse geworden. Es ist ein echtes Tor zum Salzkammergut und hat im Rahmen des Atterseeverbandes Sitz und Stimme in Fragen des Fremdenverkehrs.

Die Stadt Vöcklabruck bat eine lange und bedeutungsvolle Vergangenheit. Im frühen Mittelalter wurde auf den Resten keltischer und römischer Kultur eine Brücke über den Vöcklafluß geschlagen, von der die Stadt den Namen hat. Papst Urban II. hat diese Brücke mit einer Bulle unter seinen besonderen Schutz gestellt. Am linken Flußufer wurde eine Herberge für Pilger errichtet.

In der Zeit zwischen 1253 und 1258 wurde Vöcklabruck unter Albrecht II. zur Stadt erhoben. Die Stadt Vöcklabruck erhielt ein Wappen verliehen, das eine Besonderheit darstellt. Es zeigt zwei Ritter, die über die Brücke in das Stadttor ziehen. Die beiden Ritter sind Kaiser Albrecht II. und sein Sohn, der spätere Kaiser Rudolf IV. Die Legende erzählt, daß die Stadt diesen beiden Herrschern anläßlich der Verfolgung durch Feinde oder Räuber sicheren Schutz geboten habe.

Im Laufe der Geschichte wurden diesem bedeutenden Straßenknotenpunkt vielfach rechtliche und wirtschaftliche Privilegien eingeräumt. Kaiser Maximilian I., der in Vöcklabruck ein Haus besaß, besuchte die Stadt häufig auf seinen Zügen zwischen Innsbruck. Wels und Wiener Neustadt. Dies mag auch der Grund dafür gewesen sein, daß die beiden noch erhaltenen gotischen Tortürme, die den Stadtplatz im Norden und Süden abschließen, vom Kaiser mit prächtigen Wappenfresken ausgestattet wurden.

Im Laufe dieses Jahrhunderts hat sich die Stadt zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Schwerpunkt entwickelt. Sie ist das Zentrum des größten oberösterreichischen Landbezirkes, der sich durch eine besondere landschaftliche und wirtschaftliche Verschiedenheit auszeichnet.

Die Stadt selbst beherbergt wichtige Industrien und Gewerbebetriebe, so vor allem die Eternit-Werke Ludwig Hatschek mit einem Stand von rund 1000 Arbeitern und Angestellten, die Firma Morawetz mit der Erzeugung von EHO-Bauelementen, für deren Außenflächen ebenfalls Eternit verwendet wird, die Feilenfabrik I. Brauns Söhne, eine der ältesten Unternehmungen des Landes Oberösterreich, die Waagenfabrik Kukla, die Maschinenfabrik Sowitsch & Co., die Wäschefabrik Sommer, die Watte- und Verbandstoff-Fabrik LEWAG - CAMELIA, die Armaturen- und Flanschenfabrik Hawle sowie verschiedene mittlere und kleinere Gewerbebetriebe. Von großer Bedeutung für Vöcklabruck wurde das nahegelegene Lenzing mit der Zellwolle-AG. und der Zellulose- und Papierfabrik. In diesem Jahr hat auch das Großkaufhaus „Die Quelle“ aus Fürth eine Niederlassung in Vöcklabruck gegründet.

Die Stadt selbst hat ihre Einwohnerzahl im Laufe von 20 Jahren nahezu verdreifacht. Bevölkerung und Stadtverwaltung sind sich ihrer Aufgaben bewußt und versuchen, mit der rasenden Entwicklung Schritt zu halten. Vöcklabruck wird wegen der Förderung der Schulen eine Schulstadt genannt. Die Stadt verfügt auch über ein modern ausgestattetes Krankenhaus, das von ausgezeichneten Fachärzten betreut wird.

Die reizvolle, waldreiche Umgebung, der wunderbare Blick in die nördlichen Kalkalpen und die Nähe der beiden großen Seen des Salzkammergutes bringen einen immer größeren Strom von Fremden in diese Stadt.

Lambach liegt in schöner, aussichtsreicher Lage am Eingang des Salzkammergutes, nächst dem Zusammenfluß von Ager und Traun. Sehenswert ist das Benediktinerstift (1056) im Barockstil, mit den ältesten Fresken Mitteleuropas im romanischen Stil, den verschiedensten Sammlungen, der Bibliothek und dem Stiftstheater aus dem 18. Jahrhundert.

Lambach ist D-Zug-Station, und die Lokalbahnen nach Gmunden-Seebahnhof, Bad Wimsbach—Neyd4000 Jahre Kultur, 4000 Jahre Geschichte, 4000 Jahre Technik, das ist Hallstatt, der uralte Bergmannsort am Fuße des Dachsteins. Ihm gebührt unter den Orten des Salzkammergutes der erste Rang. Die interessanten Ausgrabungsfunde im Hall-stätter Museum geben Einblick in eine mehrtausendjährige Entwicklung, und die herrliche Lage am Ufer des Hallstätter Sees, inmitten wuchtiger Bergriesen harting—Vorchdorf und nach Haag am Hausruck zweigen hier ab; Autobusverbindungen führen ebenfalls nach allen Richtungen.

Ein modernst ausgebautes Freiluftbad in schönster Lage (1959) sowie ein modernes Warmbad (1959), gutgeführte Gasthöfe und ein erstklassiges Hotel stehen zur Verfügung.

Vorhanden sind sehr schöne Spazierwege, abseitä vom Verkehr; die berühmte Dreifaltigkeitskirche Stadl-Paura ist in 20 Minuten erreichbar. bietet für Freunde von Touristik, Wassersport, Jagd, Sportfischerei und Wanderungen vielfältige Möglichkeiten. Vom Berggasthaus Rudolfsturm, der Bergstation der Salzberg-Seilbahn, wo sich ein imposanter Tiefblick auf Hallstatt und Umgebung öffnet, führt der Weg, vorbei am weltberühmten Gräberfeld der Hallstattzeit, zum Salzbergwerk Hallstatt, der ältesten Sälzgrube der Welt.

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