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Wer regiert England?
WER REGIERT ENGLAND? Anatomie einer Führungsschicht. Von Anthony Sampson. Mit einem Vorwort von Theodor Eschenburg. Aus dem Englischen von Günter Eichel. R.-Plper-£-Co.-Verlag, München, 1968. 580 Seiten. Preis 26 DM.
WER REGIERT ENGLAND? Anatomie einer Führungsschicht. Von Anthony Sampson. Mit einem Vorwort von Theodor Eschenburg. Aus dem Englischen von Günter Eichel. R.-Plper-£-Co.-Verlag, München, 1968. 580 Seiten. Preis 26 DM.
Als Lord Home das Amt des Premierministers übernahm, wurde von der britischen Opposition sarkastisch bemerkt, daß die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht der Bevölkerung und vor allem die Absolvierung einiger Nobelschulen offensichtlich Voraussetzung für eine politische Karriere auf konservativer Seite sei. Wer das vorliegende Buch in der Absicht zur Hand nimmt, nur über dieses Problem eingehendere Belehrung zu erhalten, wird vielleicht enttäuscht sein. Zwar behandelt ein Kapitel auch die „Schulen“; doch sind Aristokratie, Land, Hof, Parlament, Klubs, die Presse, das Kabinett, die Kirchen, der Staatsdienst, die City, die Bankiers, die Körperschaften, die Manager, die Wissenschaftler, die verstaatlichten Industrien, die Gewerkschaften und vieles andere in die Betrachtung einbezogen.
Was hier geboten wird, ist das Röntgenbild nicht allein einer Gesellschaft, sondern einer demokratischen Weltmacht. Das Werk ist keine trockene Analyse der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Struktur Großbritanniens, sondern eine äußerst farbige und gleichzeitig ungeheuer lehrreiche Reportage, in die wirklich alles ein-
bezogen ist, was in England Einfluß hat. Kein Wunder also, daß dieses Buch in England selbst ein Bestseller wurde.
DIE WIEDERVEREINIGUNG EUROPAS. Von Richard Coudenhove-Kalergi. Verlag Herold, Wien-München, 1964. 112 Selten. Preis 48 S. - DIE CHANCEN EUROPAS. Von Denis de Rougemont. Europa-Verlag, Wien, 1964. 108 Selten. Preis 48 S.
Europaliteratur ist gegenwärtig zweifellos in Mode; doch wie dies so oft bei Modesachen der Fall ist, überwiegt bisweilen die Quantität die Qualität. Es war daher ein guter Einfall des Herold-Verlages, den Vorkämpfer der Vereinigung Europas in einem schmalen Band zu Wort kommen zu lassen, der das Europamanifest aus dem Jahr 1924, die Botschaft des Präsidenten zum 40jährigen Jubiläum der Paneuropabewegung vom Dezember 1962, die Geschichte der Paneuropabewegung und schließlich die Botschaften führender Politiker unserer Tage zum Thema der Vereinigung Europas enthält.
Von der Berufung und Hoffnung Europas handeln vier Vorträge des Leiters des europäischen Kulturzentrums in Genf, die der Europa- Verlag soeben veröffentlicht hat. Die Vorträge wurden im Rahmen der Kurse des „Studium generale“ gehalten. Entsprechend weit ist auch die Perspektive der Betrachtung, angefangen von der Rolle des Christentums und dem Schmelztiegel des Mittelalters, über das Geheimnis der europäischen Dynamik, die Geschichte der Einigungsbewegung zur Frage der Möglichkeiten Europas heute. Denis de Rougemonts Ausführungen sind eine Selbstbesinnung auf die geistigen Werte unserer Kultur.
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