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Die neuen Ehrenzeichen

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EHRENZEICHEN UND MEDAILLEN DER REPUBLIK ÖSTERREICH UND DER BUNDESLÄNDER. Von Günter Erik Schmidt. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1960. 44 Textseiten, 34 Bildtafeln.

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EHRENZEICHEN UND MEDAILLEN DER REPUBLIK ÖSTERREICH UND DER BUNDESLÄNDER. Von Günter Erik Schmidt. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1960. 44 Textseiten, 34 Bildtafeln.

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Es ist in Österreich seit je nichts Ungewöhnliches gewesen, daß ein Privatmann sich ganz aus eigenem Antrieb, „im Alleingang”, intensiv mit einem bestimmten Thema befaßt und das Material für ein fachlich wohlfundiertet Werk zusammenträgt. Erwägungen über den allfälligen finanziellen Ertrag solcher Arbeit sind dabei nicht ausschlaggebend für humanistische Geister, sic widmen sich der Sache um ihrer selbst willen. Zu diesen stillen, etwas versponnenen Spezialisten gehört der Wiener Schriftsteller Günter Erik Schmidt (die „Furche” brachte des öfteren Beiträge aus seiner Feder), hauptberuflich Staatsbeamter, aus Neigung Ordensammler und Heraldiker. In seiner Freizeit stellte er Texte und Bilder über die österreichischen Ehrenzeichen der Ersten Republik und der Zweiten Republik zusammen, um den Anschluß an Michetschlägers groß angelegtes Werk über die Orden und Ehrenzeichen der Monarchie zu schaffen.

Die Österreichische Staatsdruckerei entschloß sich zur Veröffentlichung dieser Arbeit, der Privatsammler erhielt den offiziellen Auftrag. Allerdings mußte er sich bei der Vorbereitung für die Drucklegung auf den Zeitraum ab 194 beschränken, ein weiterer Ausgriff hätte das Werk wesentlich erweitert und verteuert. Dafür wurden neugeschaffene Ehrenzeichen der Bundesländer einbezogen. (Im Rahmen einer Pressekonferenz legte Generaldirektor Dr. Sobek die interessante Neuerschei-

Therese von Lisieux (links)

Soeben erscheinen im Verlag Herold, Wien-München, die Erinnerungen von Celine Martin an ihre Schwester Therese, (260 Seiten, 78 S.) Bekanntlich traten sämtliche fünf Töchter der Familie Martin aus Lisieux in den dortigen Karmel. Die um vier Jahre ältere Celine (später Schwester Genevieve vom Heiligsten Antlitz) überlebte ihre Schwester um viele Jahre und starb erst vor kurzem. Während in den autobiographischen Schriften der kleinen Therese die Gedankenfülle und unermeßliche Weite des Horizonts der kleinen Karmelitin uns erstaunen, verblüffen in den vorliegenden Erinnerungen die schlichte Kindlichkeit und die Einfachheit ihrer Worte und Taten den Leser. So rundet dieses Buch ein schon wohlbekanntes Bild, korrigiert es in gewissem Maß und zeigt uns die kleine Therese in der intimen Sphäre familiärer Vertrautheit und schwesterlicher Zuneigung.

Dr. Raimund Schiffner

Vornehmheit und Stilsicherheit, die man den altösterreichischen Ehrenzeichen wohl nachrühmen darf. Aus dieser Tendenz erklärt sich auch die Wahl der Form des Malteserkreuzes, im österreichischen Ordenswesen ein Novum.

Doch das soll das Verdienst des Autors keineswegs schmalem, er selbst hätte als Fachmann wahrscheinlich einem besseren Entwurf den Vorzug gegeben. Das blaugoldene „Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich” ist in der Öffentlichkeit noch kaum bekannt, es wurde vor drei Jahren geschaffen, in neun Abstufungen, vom Komturkreuz bis zur bronzenen Medaille. Die Feuerwehrauszeichnungen des Bundes und der Länder wurden ebenfalls in das Werk aufgenom men, um das gemeinnützige Wirken dieser Organisationen zu würdigen. Die beste, ausgewogenste künstlerische Gestaltung zeigt das von dem Innsbrucker Bildhauer Kölblinger entworfene „Ehrenzeichen des ‘ Landes Tirol”, das ganz aus dem Geist der Goldschmiedetradition hergeleitet ist.

Der Text bringt den Wortlaut der Gesetze und Verordnungen samt Kommentaren. In der sachkundig geschriebenen Einleitung sagt der Verfasser Grundsätzliches über die Entwicklung vom Ritterorden zum Verdienstorden. Alles in allem: ein Werk, das man „amtlicherseits” oft zur Hand nehmen wird. Sammler werden „den Schmidt” gern neben „dem Michet- schläger” einreihen.

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