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Ein Fest im Hause

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Am Feste Mariä Empfängnis, das Oesterreich in diesem Jahre nach langen Jahren wieder als Feiertag begehen konnte, versammelte in den Nachmittagsstunden eine intime Feier die mehr als 400 Arbeiter und Angestellten des „Herod“- Hauses mit den Mitgliedern des Vereines „Herold" im reichgeschmückten Expeditraum. Der Anlaß war ein dreifacher: Das Gedenken an das erste Erscheinen der „Reichspost" vor 60 Jahren und damit die geistige Grundsteinlegung zum heutigen Verlagshaus „Herold“, die Stiftung einer „Herold“-Medaille in drei Rangstufen für mehr als 25jährige treue Dienste im Hause, und schließlich die Ehrung jener Jubilare, die in diesem Jahre ihre 50-, 40- bzw. 25jährige Dienstzeit vollenden konnten.

Um 15.30 Uhr eröffnete Generaldirektor DDr. Willy Lorenz die Festversammlung, die durch die Anwesenheit Kardinal-Erzbischof Dr. Innitzers als Ehrenpräsident des Vereines „Herold“, Prälat Frieds als Obmann, der Herren Vorstände und sämtlicher Arbeiter und Angestellten des Hauses ihre Note erhielt.

In seiner gehaltvollen, von persönlichsten Erinnerungen durchwärmten Festansprache zeich nete Prälat Fried die einzelnen Stationen des Werdens und Wirkens des Hauses, von den schweren Anfängen über die bedeutungsvollen Etappen der Gründung des Piusvereines (1905), der Weihe des neuen Hauses Strozzigasse 8 (1913), der Gründung des „Kleinen Volksblattes“ (1929), dem Wiederaufbau des Hauses und der Gründung der „Furche“ (1945) bis zum heutigen Tage, da „Herold" mit seinen weitverzweigten Aufgaben als repräsentatives katholisches Druck- und Verlagshaus fest und stark, ein treuer Hort der Kirche und des Vaterlandes, dasteht.

Kardinal-Erzbischof Dr. I n n i t z e r zeigte, wie dieses Werk geschichtliche Bedeutung gewonnen und sich in das Antlitz Oesterreichs eingezeichnet hat, und verkündete sodann die Stiftung einer im österreichischen Münzamt geschaffenen „Herold“-Medaille mit dem edlen Zunftzeichen der Handarbeit und der Feder als Ausdruck des geistigen Wirkens. Die Medaille wurde in drei Rangstufen gestiftet, in Gold für 50- und mehrjährige Dienste im Hause „Herold“, in Silber für 40- bis 49jährige und in Bronze für 25- bis 39jährige Arbeit. Die ersten drei Medaillen in Gold erhielten Staatsrat a. D. Dr. Friedrich Funder für seine 58jährige Tätigkeit iht Hause, der langjährige Rechtsberater des Unternehmens Präsident Kienböck (50 Jahre) und der heute noch aktive 73jährige Maschinensetzer Johann Kreuzer (52 Jahre). Kardinal Innitzer, der die Medaillen, auch die 8 in Silber und 37 in Bronze, selbst überreichte, feierte die Jubilare als Herolde der Redlichkeit und Treue und unter-

strich die bezeichnende Tatsache, daß sich im Hause „Herold" schon unter zehn Arbeitern und Angestellten mindestens einer mit mehr als 25 Dienstjahren befinde.

In seiner Dankesansprache würdigte Doktor Funder die Feier als schönes Fest familiärer Hausgemeinschaft, die in dem persönlichen Verhältnis aller Mitglieder zueinander ihren Ausdruck findet.

Der letzte Teil der Feier gehörte den 50-, 40- und 25-Jahre-Arbeitsjubilaren des Jahres 1954 (ihre Namen sowie die der mit der silbernen und bronzenen Medaille Ausgezeichneten wurden in der großen Festausgabe der „Furche" Nr. 50,

Seite 18, veröffentlicht). Nach den Ansprachen des Arbeiterbetriebsratsobmannes Friedrich P a 1 a n und des Angestelltenbetriebsratsobmannes Franz Stein erhielten die Jubilare ein ansehnliches Geldgeschenk und prachtvolle Geschenkkörbe. Den Dank der Ausgezeichneten verdolmetschte ein Sprecher der „Furche“- Redaktion.

Am darauffolgenden Tag um 18 Uhr gaben Kardinal-Erzbischof Dr. Innitzer und der Verein „Herold" in den Räumen des Wiener Erzbischöflichen Palais einen Empfang. Staats rat a. D. Dr. Friedrich Funder und General-, direktor DDr. Lorenz konnten dem Kardinal hervorragende Persönlichkeiten von Kirche und Staat, Wissenschaft, Kunst und Wirtschaft vorstellen. Der erlesene Kreis verbrachte nahezu zwei Stunden lang in angeregtem Gedankenaustausch. Dabei wurden dem Verlag „Herold“ immer wieder herzliche Wünsche für die fernere Arbeit ausgesprochen.

Bei dem Empfang waren erschienen: der päpstliche Nuntius Erzbischof Dr. Delle- p i a n e, der Präsident des Nationalrates Doktor H u r d e s, die Bundesminister Dr. h. c. Ingenieur Figl, DDDr. 111 i g und Dr. K a m i t z sowie Staatssekretär Dr. Bock, Erzbischof-Koadjutor Dr. J a c h y m, Bischof Dr. König, Provikar Dr. L ä s z 1 6, die Generalvikare Prälat Doktor S t r e i d t und Monsignore Distelberger, der Hochmeister des Deutschen Ordens Abt

Marian Turnier, der Fürstgroßprior des Souveränen Malteserritterordens Fra L u d- wigstorff, die Aebte bzw. Prälaten der Wiener Schottenabtei und von Klosterneuburg, Kremsmünster, Schlägl, Schlierbach und Zwettl, das Wiener Domkapitel, der evangelische Landesbischof May nebst Superintendent Doktor Traar und Univ.-Prof. Pfarrer Dr. Fischer, Landeshauptmann Dr. Klaus, Landesstatthalter Dr. Kolb, Landeshauptmann a. D. Generaldirektor Stepan, Vizebürgermeister Weinberger, die Generalsekretäre Dr. M a 1 e t a und E c k e r t u. v. a.

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