Wenn Computer assistieren Spitzenmedizin sind sie führend. Einige Beispiele.

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Die Ordensspitäler sind für ihre menschliche Zuwendung bekannt, doch auch in der

Diagnose Dickdarmkrebs - rund 5000 Österreicher und Österreicherinnen trifft diese Nachricht jedes Jahr. Etwa die Hälfte von ihnen wird an der Krankheit sterben. Das müsste nicht sein. "Dickdarmkrebs ist kein unabwendbares Schicksal. Würden die empfohlenen Vorsorgemaßnahmen genutzt, könnte die Sterblichkeitsrate um 80 bis 90 Prozent gesenkt werden", sagt Oberarzt Christoph Kopf, Chirurg und Darmkrebsspezialist am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz.

Vergangene Woche wurde das Ordenskrankenhaus um ein interdisziplinäres onkologisches Zentrum reicher: Nach speziellen Zentren für Brust- und Prostatakarzinome wurde nun eines für Betroffene von Dickdarm- und Mastdarmkrebs eröffnet. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Betroffene muss nicht mehr zahlreiche Abteilungen für Diagnose und Therapie aufsuchen, sondern erhält die Behandlung von einem Spezialistenteam.

"Das Krankenhaus verfügt über das größte Strahlentherapiezentrum Oberösterreichs mit neuesten Geräten", wie Andreas Krauter, Geschäftsführer und ärztlicher Direktor erklärt. Etwa 100 bis 120 Patienten mit Mastdarmkarzinom werden pro Jahr durch gezielte und zugleich schonende Bestrahlung auf eine tumorentfernende Operation vorbereitet. "Die Sterblichkeitsrate der Patienten konnte dadurch reduziert werden. Auch konnte die Anzahl jener erhöht werden, die nach der OP keinen künstlichen Darmausgang benötigen", sagt der Radioonkologe Kurt Spiegl und erklärt die Technik der Strahlentherapie. "Es sind noch weitere Krebs-Zentren geplant", kündigt Krauter an. Auch will das Linzer Krankenhaus die eigene Forschung noch weiter vorantreiben.

Wo jede Sekunde zählt

Die Verfügbarkeit der neusten medizinischen Forschung für die allgemeine Bevölkerung steht auch für die Barmherzigen Brüder im Vordergrund. "Es werden nur habilitierte Professoren als Primare eingesetzt, um die neuste Forschung in die Praxis zu integrieren", sagt Wilfried Lang, stellvertretender ärztlicher Leiter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Wien und Primar für Neurologie sowie Schlaganfallexperte.

Am Krankenhaus kommen die neuesten Techniken zur Anwendung, wie die Thrombolyse, um akute Gefäßverschlüsse im Gehirn medikamentös zu lösen. "Wenn das nicht gelingt, gibt es die Möglichkeit der Embolektomie", erklärt Lang, welcher der Österreichischen Gesellschaft für Schlaganfall-Forschung als Präsident vorsteht. Bei dieser Behandlungsmethode wird direkt über das Einführen eines Katheters in die betreffende Arterie das Gerinnsel gelöst. "Auf diesem Gebiet nimmt die Abteilung der Barmherzigen Brüder eine Vorreiterrolle ein", betont Lang. Da beim Schlaganfall jede Sekunde zählt, wurde die Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten und die erste Akutversorgung in der speziellen "Stroke Unit" optimiert und so die Zahl jener Patienten vergrößert, die ohne Behinderung den Gefäßverschluss im Gehirn überstehen.

Die Barmherzigen Brüder verweisen auf weitere renommierte Spezialisten, wie beispielsweise Siegfried Thurnher, Experte auf dem Gebiet der "Interventionellen Radiologie", also dem Einsatz der Radiologie innerhalb des Körpers. Thurnher ist führend bei der Behandlung von Schmerzen im Wirbelkörper.

Rückenschmerzen sind Volksleiden Nummer eins. Vorbeugenden Rat und moderne Behandlung können Betroffene im Orthopädischen Spital Speising in Wien erhalten, einer der europaweit führenden Fachkliniken für Erkrankungen und Schmerzen des Bewegungsapparates. Das Krankenhaus war zuletzt in den Schlagzeilen, als einer Patientin erstmals in Österreich ein so genanntes "Gender-Knee" eingesetzt wurde, also ein Knie, das genau der weiblichen Anatomie entspricht. Minimalinvasive und zugleich computernavigierte Eingriffe kommen bei vielen Behandlungen zum Einsatz, zum Beispiel bei der Implantation künstlicher Gelenke, wie das Krankenhaus informiert.

Schneller als Herzschläge

Vorrangige Todesursache in der nördlichen Hemisphäre sind Herzkreislauferkrankungen, besonders koronare Herzerkrankungen; laienhaft gesprochen eine Verkalkung der Herzkranzaterien, die oft zu einem Herzinfarkt führen. Das Problem dieser Krankheit: Sie bleibt lange ohne Beschwerden, und treten welche auf, ist die Erkrankung meist weit fortgeschritten. Früherkennung ist daher entscheidend.

Neue Methoden zur Früherkennung sind Computertomografien, etwa die neusten "Dual Source CTs". Eines der ersten dieser Geräte wurde Anfang 2007 im Gesundheitszentrum der Kreuzschwestern Wels in Betrieb genommen. "Es bringt eine enorme Verbesserung der Prävention", so der ärztliche Leiter der Klinik, Primar Wolfgang Artmann.

Das Gerät ermöglicht eine Untersuchung des Herzens ohne Katheter, also Punktierung der Leiste, um eine Sonde einzuführen. Es kann Daten doppelt so schnell wie herkömmliche Scanner übertragen. Das ermöglicht eine scharfe Abbildung der Herzkranzgefäße. So werden schon kleinste Veränderungen der Gefäße erkennbar. Diese CT-Untersuchung ist besonders für Patienten geeignet, die zwar noch keine Beschwerden, aber zu einer Risikogruppe zählen, wie Herzerkrankungen in der Familie, erhöhter Cholesterienspiegel, Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes oder Stress.

Diese Seite entstand in Kooperation mit der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften und der Arge der Ordensspitäler Österreichs.

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