Hüfte Gelenk Arthrose - © Foto: iStock/yodiyim

Arthrose: Kampf dem Verschleiß

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Operieren oder nicht, das ist hier die Frage: Fortschritte in der Orthopädie ermöglichen es, Gelenke oft viel länger zu erhalten – und bei Eingriffen auf Fremdmaterialien zu verzichten.

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Operieren oder nicht, das ist hier die Frage: Fortschritte in der Orthopädie ermöglichen es, Gelenke oft viel länger zu erhalten – und bei Eingriffen auf Fremdmaterialien zu verzichten.

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Oft beginnt es schleichend: nach dem Aufstehen ein leichtes Ziehen in der Hüfte oder ein Zwicken im Knie, das nach dem Frühstück schon wieder besser wird. Oder auch ein zäher Knieschmerz, der sich nach einer längeren Wanderung eingestellt hat – das lässt sich gut erklären; man denkt sich nichts dabei. Doch mit der Zeit nehmen die Schmerzen zu und verschwinden auch nicht gleich wieder. Das Bein tut weh, das Knie schwillt an und lässt sich nicht mehr so gut beugen. Das Treppensteigen wird mühsamer, ein Aufzug wichtiger. Auch der Schlaf wird allmählich in Mitleidenschaft gezogen: Dann ist die Arthrose ist nicht mehr wegzuleugnen.

Bei anhaltender Überlastung wird die Knorpelschicht der Gelenke geschädigt. Sie wird immer dünner, bis die Knochenoberfläche freiliegt und Schmerzen entstehen. Das Knie ist am häufigsten von diesem Gelenkverschleiß betroffen, gefolgt von den Hüftgelenken und der Wirbelsäule. Prinzipiell aber kann eine Ar­throse in jedem Gelenk auftreten. „Mit dem Alter steigt das Krankheitsrisiko“, berichtet der Wiener Orthopäde Philipp Heuberer. „Aber auch Übergewicht, ein sitzender Lebensstil oder Extremsportarten mit starker Gelenkbelastung zählen zu den Risikofaktoren.“ Der Sportarzt ist Präsident der österreichischen Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA), die von 15. bis 17. September einen Fachkongress in Wien ausgerichtet hat. Eines der Themen: die neuesten Behandlungsmöglichkeiten der „Volkskrankheit“ Arthrose.

Neuartige Implantate

Die Fachgesellschaft vertritt hier einen Paradigmenwechsel: „Statt zur Gänze ein künstliches Gelenk einzusetzen, ermöglichen die jüngsten Fortschritte immer öfter den Gelenkerhalt“, so Heuberer. „Durch minimalinvasive Chirurgie etwa kann man nur die schadhaften Gelenkteile entfernen und kleine, partielle Prothesen einbringen.“ Oder man versucht, die Erkrankung durch andere Eingriffe zu verhindern: Menschen beispielsweise, denen der Meniskus im Knie entfernt werden musste, neigen zu frühzeitiger Arthrose, da der Meniskus gleichsam als Stoßdämpfer fungiert. Wenn man ihnen einen Spendermeniskus implantiert, lässt sich der Arthrose vorbeugen. Auch ein Sehnenriss in der Schulter führt aufgrund von Instabilität zum Gelenkverschleiß. Der arthroskopische Sehnenersatz dient hier ebenfalls der Arthrose-Prävention.

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