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Als Programm: Österreich
GERBERZÜNFTE IN ÖSTERREICH. Von G. O t r u b a und J. A. S a g o s c h e n. Band 236/238. — OBERÖSTERREICH, LAND DER VIELFALT. Von Hans Swoboda, Bd. 247/248. — LIEDER AUS ÖSTERREICH. Von Norbert T s c h u 11 k. Bd. 240/241. — DER G’WIS- SENSWURM, DAS VIERTE GEBOT. Von Ludwig Anzengruber. Bd. 246 und 257. Alle Bände in der Österreich-Reihe des Bergland-Verlages, Wien. Preis: Einzelnummern 15 S, Doppelnummern 25 S, Dreifachnummern 30 S.
GERBERZÜNFTE IN ÖSTERREICH. Von G. O t r u b a und J. A. S a g o s c h e n. Band 236/238. — OBERÖSTERREICH, LAND DER VIELFALT. Von Hans Swoboda, Bd. 247/248. — LIEDER AUS ÖSTERREICH. Von Norbert T s c h u 11 k. Bd. 240/241. — DER G’WIS- SENSWURM, DAS VIERTE GEBOT. Von Ludwig Anzengruber. Bd. 246 und 257. Alle Bände in der Österreich-Reihe des Bergland-Verlages, Wien. Preis: Einzelnummern 15 S, Doppelnummern 25 S, Dreifachnummern 30 S.
Die Bezeichnung „Österreich- Reihe” ist im Verlagswesen unseres LP des schon längst ein Begriff für wohlfundierte Monographien über die verschiedensten Sachgebiete, Neudrucke bedeutender Werke der österreichischen Literatur und Arbeiten aus den Themenkreisen der Geschichte und der Zeitgeschichte. Nun liegen bereits rund zweihundertfünfzig Bände vor; der Bergland-Verlag hat — man darf es offen aussprechen — mit wenig Geld und viel Idealismus eine beispielhaft programmierte Reihe von bleibendem Wert geschaffen.
Auf Grund umfassender wirt- schafts- und kulturhistorischer Studien schrieben G. Otruba und J. A. Sagoschen unter dem Titel „Gerberzünfte in Österreich” die erste Monographie dieses Handwerks, seiner Organisation und seines Brauchtums. Die Verfasser sprechen von einem „Versuch”, dem Thema gerecht zu ‘werden, der Leser aber wird die Leistung wohl zu würdigen wissen, gibt die vorliegende Darstellung doch, nach einzenen Bundesländern geordnet (wobei auch im Sinne der historischen Zusammengehörigkeit die Südsteiermark, Krain und Südtirol einbezogen wurden), ein übersichtliches Bild der Entwicklung der Gerber und Lederer, mit Einfügung der Zunftordnung im Originalwortlaut, ergänzt durch Abbildungen im Text.
Bei Hans Swobodas Band „Oberösterreich, Land der Vielfalt” taten die Herausgeber einen Mißgriff. Der nichtssagende Untertitel — fast jedes Land nimmt heute gern das Charakteristikum der „Vielfalt” oder der „Gegensätze” für sich in Anspruch — ist symptomatisch für die einzelnen Kapitel die das Niveau oberflächlichster Fremden- verkehrsfeuilletonistik nicht übersteigen.
Der Wiener Musikschriftsteller und Kulturredakteur Norbert Tschu- lik unterzog sich der Aufgabe, eine „Kleine Geschichte des Kunstliedes” in Österreich zu schreiben. Ausgangspunkt ist Walther von der Vogel weide. Über das Liedschaffen der Renaissancemeister Heinrich Isaac und Paul Hofhaimer, des Musikmeisters Kaiser Maximilians I., und Barocksammlungen mit anmutigen Titeln wie „Neugepflanztes Lustwäldlein” und „Ehrliche Ge- müths-Erquickung”, führt diese Darstellung bis zum Goldenen Zeitalter der österreichischen Liedkunst, das mit Mozart anhebt, bei Schubert, Brahms und Hugo Wolf seine höchste Vollendung erreicht und mit Gustav Mahler, Arnold Schönberg und dem kürzlich verstorbenen Joseph Marx in die Gegenwart überleitet, die durch interessante Schöpfungen zeitgenössischer Komponisten ihr Gepräge erhält. Ein Schallplattenverzeichnis rundet den Band ab, den jeder Musikfreund mit Gewinn lesen wird.
Ludwig Anzengruber, dessen Todestag sieh am 10. Dezember zum fünfundsiebzigsten Mal jährt, kommt in der Österreioh-Reihe mit seinen Meisterwerken . „Der G’wissens- wurm” und „Das Vierte Gebot” zu Ehren. Gustav Pichler, ein „musischer Hofrat” bester Tradition, verfaßte für beide Neuausgaben einführende Worte und stellte biographische Zeittafeln zusammen. Von den Illustrationen ist ein Rollenphoto aus dem Jahr 1905 besonders hervorzuheben: es zeigt Josef Kainz als Dusterer, in meisterhafter Maske.
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