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Galerie der jungen

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Wien bietet seinen Festwochengästen an die zwei Dutzend Ausstellungen. Neben den großen Ereignissen. etwa von der Art der Edvard-Munch- und der Maximilian-Ausstellung, zeigt nahezu die Hälfte aller Galerien Werke junger österreichischer Künstler. Das ist sehr erfreulich: Der ausländische Besucher (oder der, der nur selten eine Galerie betritt) kann sich mit dem Schaffen von mindestens achtzig Malern auseinandersetzen. Der ständige Ausstellungsbesucher kommt freilich nicht mehr so gut weg: Er kennt das meiste schon. Seit Jahr und Tag. Es gibt kaum etwas Neues zu erforschen, trotz der Fülle. Die Kataloge sind neu — das Programm ist alt wie der Schnee aus dem Vorjahr . ..

Die Secession zeigt unter dem Sammeltitel „Aspekte 59“ Oelbilder von Walter Eckert, Wolfgang Hollegha, Karl Kreuzberger, Maria Lassnig, Paul Meissner, Josef Mikl, Markus Prachensky. Arnulf Rainer, Hans Staudacher, Maria Szeni und Grete Yppen; dazu Plastik von Johannes Avramidis, Josef Pilihofer und Andreas Urteil. Von Walter Eckert sehen wir einen Ausschnitt seiner kürzlich in denselben Räumlichkeiten gezeigten Kollektivausstellung, Josef Mikls Werken begegneten wir heuer mindestens dreimal an verschiedenen Orten, Maria Szeni gleichfalls, Markus Prachensky gleichfalls, Wolfgang Hollegha gleichfalls. Arnulf Rainer braucht man nicht zu entdecken, denn da gibt es nur immer zwei Farben pro Bild, und wenn man Hans Staudachers architektonische Abstraktionen gesehen hat, dann kennt man auch die zellenartigen von Karl Kreuzberger und die literarischen von Paul Meissner. Maria Lassnigs Farbenwolken bieten eine angenehme Abwechslung — bis zum nächstenmal.

In der Galerie in der Biberstraße gibt es eine Kollektion „Moderner österreichischer Graphik“, die kürzlich in.Warschau und Krakau gezeigt worden ist: Aduatz, Bischofsshausen, Ekhart Godwin, I.einfelner, Lehmden, Moldovan, Neuwirth, Pauser, Pregartbauer, Riedl, Soucek, Schmögner: Nichts

Neues im Westen. Soucek erinnert gefährlich an Leger, Heinz Steiner an Rouault, Oskar Schmal an Munch, Gustav Beck an einen lehrreichen Querschnitt durch Frankreichs Grapfiik.

Ernst Fuchs stellt Georg Chaimowicz aus. ZuBį,. zweitenmal. Interessant (und, gut).gezeichnete A i fj gpuI ,innj nManifjenss y g sind pelzartig strichliert, die anderen mit nervöser Handschrift hingeschrieben. Ob die Unruhe in den Blättern ganz echt ist, wagen wir noch nicht zu entscheiden, aber wir werden gewiß Gelegenheit haben, uns mit dem Werk dieses Malers noch öfter zu beschäftigen. Spätestens bei der nächsten Vernissage.

Neues (zumindest für den A.us?tellunigsbesucher, denn das Gezeigte bewegt sich auf dem goldenen Boden des Kunstgewerbes) bietet die Oesterreichische Staatsdruckerei : Gebrauchsgraphik von

Georg Schmid und Epi Schlüsselberger. Hier werden Prospekte, Plakate, Photographien von Bühnenbildern, Gobelinentwürfe, Illustrationen und amüsante graphische Montagen hergezeigt. Der Weg führt durch eine einfallsreiche und geschäftlich gut auswertbare Werkstatt des Geschmacks und des Ideenreichtums.

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