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Jugoslawien ohne Grenzen

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In letzter Zeit waren in Jugoslawien zwei 'bemerkenswerte Fremdenverkehrsereignisse au verzeichnen. Zunächst die Imposante Hundertjahresfeier der Gründung der ersten touristischen Organisationen (auf der Insel Hvar — Adria und in Vrnjacka Banja — Serbien), die den Grundstein für die weitere Entwicklung des jugoslawischen Fremdenverkehrs bildeten. Sodann die Vollendung des regionalen Raumbebauungsplanes „Süd-Adri'a“, der das Gebiet von Makarska und Hvar bis zur albanischen Grenze erfaßt und an dessen Ausarbeitung 200 jugoslawische und 70 ausländische Fachleute (aus Frankreich, Schweden, England, Dänemark, Polen und Italien) mitwirkten. An der Finanzierung des Projekts beteiligten sich Jugoslawien mit 1,865.000 Dollar und die UNO mit 1,114.000 Dollar. Nach diesem Plan ist der Aufbau von Hotels und anderen touristischen Objekten mit einer Unterbringungsmöglichkelt von 600.000 Betten vorgesehen, was eines der größten Programme dieser Art in der ganzen Welt darstellt. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei den schon heute bekannten und berühmten Fremdenverkehrszentren Hvar, Dubrovnik, Budva und Ulcinj gewidmet, so daß sich ihr Ruf zu weltweiter Bedeutung steigern wird.

Küste der 1000 Inseln

Für einen Kenner Jugoslawiens sind diese beiden Ereignisse nicht überraschend gekommen. Die jugoslawische Landschaft ist in Ihren Reizen ungeheuer vielfältig: fruchtbare Ebenen wechseln mit wilden Hochgebirgs-

ketten. Neben lieblichen Landschaften, in denen auagezeichneter Wein gedeiht, dehnen sich riesige, unwegsame Wälder aus, deren Geheimnis stille Bergseen und tiefe Schluchten mit schäumenden Flüssen sind. Hier gibt es prachtvolle Jagdgebiete und solche Flek-ken, die für jene geeignet sind, die die Einsamkeit suchen. Niemand kann sich dem Zauber der jugoslawischen Adriaküste entziehen: diese Küste, in der Luftlinie nur 630 km lang, erreicht durch die starke Gliederung aber tatsächlich 2100 km. Die zahlreichen vorgelagerten Inseln, Inselchen und Klippen gaben ihr den Namen „Küste der tausend Inseln“. Die Gesamtlänge der Uferlinie dieser Inseln übersteigt 4000 km, so daß Jugoslawien seinen Besuchern eine insgesamt 6400 km umfassende Küstenregion anzubieten hat. Das Glitzern der Sonne auf dem klaren Wasser, der kräftige Duft der mediterranen Flora, verstreute Inseln und die melancholisch-diskrete Anwesenheit der Geschichte in den Städten — das sind die Merkmale der Adria. Aber nicht nur die vorgelagerten Inseln charakterisieren den jugoslawischen Küstenstreifen, sondern auch die steilen Gebirgszüge der Dinarischen Alpen, die stellenweise bis zu 1800 m hoch sind und sich hie und da direkt aus dem Meer erheben. Diese wuchtigen, karstigen Berge schützen das Küstenland vor kontinentalem Klima. Der Uberfluß an Sonne und Farben, das stets wechselnde Bild der Tierund Pflanzenwelt, die Abgeschiedenheit und Ruhe einsamer Buchten, große Fremdenver-kehrsorte und Touristenzentren machen die

Schönheit und Anziehungskraft dieser oft ge-. rühmten Küste aus.

,In den letzten Jahren wurden in Jugoslawien viele moderne Straßen gebaut, welche Längs- und Querverbindungien zwischen allen wichtigen Fremdenverkehrszentren herstellen. Davon ist eine der schönsten und interessantesten die sogenannte „Adria Magistrale“, die entlang der Küste von Ankaran unweit des Hafens Triest bis nach Ulcinj an der albanischen Grenze führt. Ebenso entstanden viele internationale Flughäfen, wie Dubrovnik, Split, Zadar und Pula, bald werden auch Tivat an der montenegrinischen Riviera und der Flugplatz auf der Insel Krk in der Kvar-ner Bucht eröffnet werden. Voriges Jahr haben fast 4 Millionen Touristen aus europäischen und außereuropäischen Ländern Jugoslawien besucht, was eine Gesamtzahl von über 17 Millionen Übernachtungen ergab. Dieses Jahr erwartet man ein bedeutendes Ansteigen dieser Zahl.

Den Gästen Jugoslawiens steht etwa eine halbe Million Betten in herrlichen Hotels und Pensionen. Motels und verschiedenen anderen Fremdenverkehrsanlagen, in Bädern und

Luftkurorten, in Villen, Appartements und Privatquartieren zur Verfügung. Jedes Jahr werden in Jugoslawien Hunderte von Villen und Bungalows sowie viele andere Einrichtungen, die dem Vergnügen und der Erholung der Touristen dienen, erbaut. Das ist vollkommen verständlich in einem Land, das in der Fülle seiner Schönheit Dubrovnik besitzt, für das Winston Churchill die Worte fand: „Wenn Venedig die Königin der Adria ist, dann ist Dubrovnik der charmante König...“, oder Opatija, das Samuel Becket Trost gewährte: „Opatija hat mit seiner Schönheit die ganze Trauer meiner Seele geschmolzen oder die Bucht von Kotor, deren Schönheit Lord Byron ausrufen ließ: „Ich möchte nicht nur mit den Augen, sondern auch mit der Seele die ganze Schönheit dieser einmaligen Bucht in mich aufnehmen. ..“

Jugoslawien hat seine Grenzen nicht nur allen Menschen guten Willens geöffnet, sondern ihnen auch gastfreundlich alle seine Schönheiten zur Verfügung gestellt, mit denen es die Natur und eine lange, bewegte Geschichte ausgezeichnet hat.

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