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Junger Mensch vor Gott. Von Friedrich Heer. Glock und Lutz, Nürnberg. 124 Seiten.

Runde hundert Ohrfeigen schwirren einem um den Kopf, wenn man Heers Büchlein liest. Und man muß sie dankbar einstecken. Es wird dem Leser beigebracht, das Journal unserer Gegenwart richtig zu lesen, indem das Maß aller Dinge in den Mittelpunkt gestellt wird: Gott, der ein Gott der Lebendigen und der Geschichte ist.

Der Dienst am Nächsten in Gefahr. Von Romano Guardini. Werkbundverlag, Würzburg. 30 Seiten. — Der Sonntag — gestern, heute und immer.

Von Romano Guardini. Werkbundverlag, Würzburg. 39 Seiten.

In der bereits bekannten Forin hat der Werkbundverlag zwei Vorträge Guardinis herausgebracht. Der Meister des immer wieder neuen Nachdenkens wird zum Warner an unsere Zeit: die tätige, hilfsbereite Nächstenliebe und der Sinn des Herrentages gehen einer fortschreitenden Säkularisierung entgegen, weil die Motive langsam gefälscht werden, die den Sinn der christlichen Liebe und des christlichen Sonntags verbürgen. Natürliche und aus der technisierten, modernen Massenumwelt stammende Beweggründe, den Notleidenden zu helfen, genügen nicht nur nicht — sie enden im Versuch, die Not und das Elend abschaffen zu wollen: dies hieße die gekreuzigte Welt leugnen. Ebenso ist es mit dem Sonntag. Ihn als arbeitsfreien Tag, als Sporttag, als „Kulturtag“ zu sehen, genügt nicht; wenn nicht die im Geschöpflichen als solchem gründende „Feier“ (das heißt die anwesende Hoheit Gottes) mitgemeint ist, verliert der Sonntag seinen überempirischen Charakter, seine religiöse Grundlage im Rhythmus der Zeit. Allen Aktivisten, allen Uebermüdeten seien diese beiden Meditationen zur Meditation empfohlen.

Jesus Christus. Geistliches Wort. Von Romano Guardini. Werkbundverlag, Würzburg. 104 Seiten.

Kürzung und Ergänzung des großen Christusbuches „Der Herr“ könnte man diese 13 Predigten Guardinis nennen. Christi Person bleibt ein Geheimnis, Christi geschichtliche Gestalt nicht minder — und doch muß man immer wieder auf diese oder jene Begebenheit, auf manches Wort, auf mögliche Blickrichtungen gestoßen werden. Die ehrfürchtige und behutsame, die unaufdringlich-eindringliche Art Guardinis vermag dem religiös Geschulten ebensoviel von Christi Geheimnis und Nähe zu vermitteln wie dem noch Fernstehenden. — Die beiden Kapitel „Das Hindurchgehen-“ imd:'„Jesu 'Einsamkeit slnä inh'ält-' lieh und' stilistisch machtvoll.

Heilige sind anders. Von Karl Färber. Herder-Bücherei, Band 14. Freiburg im Breisgau. 187 Seiten. Preis 1.90 DM

Der prächtige, humorvolle Journalist Färber hat das Leben von etwa fünfzig Heiligen beschrieben — manchmal neu über Unbekannte, manchmal auf die alte, legendenhafte Weise über Bekannte Die Hauptsache aber hat sich immer erhalten: die meditative Art des Schreibers fand das zu Herzen sprechende Wort und solche Zitate aus dem Munde seiner Heiligen, die aus dem Herzen gesprochen waren.

Briefe und Aufsätze. Von Peter Wust. Mit einer biographischen Einleitung herausgegeben von Wilhelm Vernekohl. Regensberg, Münster. 366 Seiten.

Der „Philosoph von Münster“. Peter Wust, war ein Denker, der „aus Not“ philosophierte. Er war ein Bekenner der verstehbaren und der überverstehbaren Wahrheit. Seine Persönlichkeit strahlte aus seinen Vorträgen und Vorlesungen; heute haben wir nur noch sein Schrifttum. Die nun herausgegebenen Briefe vermögen noch einmal etwas vom Herzen her verspüren zu lassen: konsequent und gütig, humorvoll und unerbittlich sind diese Briefe, die von mehr als 25 Adressaten gesammelt wurden. — Dem vorliegenden Buche ist das deutsch-französische Gespräch Wusts mit Robert d'Harcourt und der seinerzeit berühmt gewordene Abschiedsbrief des Meisters an seine Schüler (1939) beigefügt.

Das Gebet der Brüderlichkeit. Vom Sinn des Vaterunsers für unsere Zeit. Von Georg Maria Kardinal G r e n t e. Bonifacius-Druckerei, Paderborn. Uebersetzt aus dem Französischen von Martha Rohrbach. 225 Seiten.

Der Erzbischof von Le Mans, Kardinal Grente, hat mit Gelehrsamkeit und Stil, vor allem aber mit einem väterlichen Verständnis für seine Diözesen, dieses Betrachtungsbuch über das Vaterunser geschrieben Hirtensorge hatte den greisen Kardinal schon das Buch über die Sakramente schreiben lasssen. Die Heilige Schrift und die Großen der Literatur (hauptsächlich Frankreichs) helfen, der Erklärung des Vaterunsers Tiefe zu geben, die Weite stammt aus der Kenntnis unserer Zeit und unserer heutigen Nöte. — So gut die Uebersetzung ist, muß es doch ein Genuß sein, dieses Werk in der Orieinal-fassung zu lesen!

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