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Die Friedensfürstin. Ein theologischer Roman aus dem 5. Jahrhundert. Von Severin Matthias Grill. Wiener Domverlag. 318 Seiten.

Mit dem Lebensbild der Mitregentin des oströmischen Kaisers Theodosius, Pulcheria, wird weniger ein Roman im üblichen Sinne als ein Kulturbild gegeben. Das Buch, nach Newmans „Kallista“ und Wisemans „Fabiola“ wieder die unterbrochene Linie gläubigen Be-kennertums aufnehmend, ist weitgehend historisch fundiert. Ein Anmerkungsteil gibt darüber ausführlich Rechenschaft.

Die Stiftsbibliothek in Admont. Von Dr. P.

Adalbert Krause, O. S. B. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz. 48 Seiten.

Die Geistesarbeit echt benediktinischer Haltung spricht aus diesem reich bebilderten Hefte der Reihe III, „Kunst der Heimat, Kirchen und Klöster“. Ein Berufener — der Stiftsbibliothekar — führt uns durch dieses Kleinod Österreichs vom 11. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Jeder, der an Admont vorbeikommt, müßte dieses Heft in die Hand nehmen und damit eine Wallfahrt des Geistes machen.

Besinnliche Minuten. Ein Licht für Großstadtmenschen und Gottsucher. Von J. Patting e r. Verlag F. Rauch, Innsbruck. 302 Seiten.

„Für jeden Tag etwas“ könnte man dieses kleine Büchlein betiteln. Dem Umfang nach ist es zwar nicht viel, was hier geboten wird — für jeden Tag ungefähr eine Seite, also gerade recht für unsere hastige Zeit —, aber dafür ist sein Inhalt um so gewichtiger und interessanter. Jedes Kapitel hat eine packende Uberschrift; eine Bibelstelle gibt das Thema an, das im nachfolgenden durch ein gutes Beispiel aus unserer Zeit illustriert wird; sozusagen als Beleg folgen dann mehrere Aussprüche bekannter Persönlichkeiten.

Heldentum der Liebe und des Leidens. Aufzeichnungen von Prof. Dr. Klara F i e t z. Verlag Missionsdruckerei St. Gabriel. 200 Seiten.

Die Aufzeichnungen der heiligmäßigen Schulschwester M. Klara Fietz schildern ihr religiöses Innenleben vom Jahre 1906 bis zu ihrem Tode im Jahre 1936. Es ist ein großes Verdienst des Verlages, daß er in diesem Tagebuch unserer genußlüsternen Zeit das Leben einer noch nicht Kanonisierten, einen Heros der Liebe und des Leidens vor Augen führt und damit zugleich ein Vorbild unserer gefährdeten Jugend herausbringt. Das Büchlein ist allen Klosterfrauen, Priestern, Müttern und Erziehern zu empfehlen.

Gefährlicher Start. Roman. Von Barbara Ring. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien. 281 Seiten.

Vor 38 Jahren ist die norwegische Erzählerin bereits mit Kindererzählungen hervorgetreten; auch hier beschäftigt sie sich mit der Kinderseele bei der Apologie einer Selbstbestimmung der Frau, des Rechtes auf das Kind ohne Rücksicht auf Ehebande. Etwas suffragettenhaft, einseitig, unreligiös. Von einigen Naturstimmungen abgesehen, bleibt zu wenig übrig, um die bedenklichen Schatten zu erhellen.

Patriotismus gegen bar. Roman. Von Pierre Claude. Europa-Verlag, Zürich. 368 Seiten.

Eine leidenschaftliche Anklage gegen die elsässische und innerfranzösisdie Kollaboration bestimmter bürgerlicher Kreise vor und nach 1938. Manche Abschnitte von hohem poetisch-malerischem Freilichtreiz, andere im Leitartikelton steckengeblieben, Atelierbeleuchtung. Die gehäuften Wesfälle (Ubersetzung?) wirken in der Prosa mitunter geschraubt.

Ostwind — Westwind. Roman. Von Pearl S. Buck. Paul-Zsolnay-Verlag.. 241 Seiten.

Die Nobelpreisträgerin Pearl S. Bude hat eine Reihe von Chinabüchern geschrieben. Dieses ihr Erstlingswerk ist durch seine Frische, sein diskretes Kolorit und seinen starken Optimismus eine besonders anziehende Lektüre. Die beginnende Verschmelzung von abendländischer und östlicher Lebensauffassung und -form, die hier am Schicksal zweier Ehen gezeigt wird, schien in eine hoffnungsreiche Zukunft zu weisen. Daß sie nun wohl der Vergangenheit angehört, dieser Kontrast gibt der vorliegenden Neuauflage für den heutigen Leser einen wehmütigen Reiz.

So ein Querkopf. Von Julius Pfragner. Paul-Neff-Verlag, Wien. 238 Seiten.

Daß die deutsche Literatur im Humoristischen selten moralischen Reflexionen entrinnen kann, beweist Pfragners Verspottung des Kunstexpertentums. Es geht um die meisterhafte Fälschung alter Bilder, ura die Erschütterung des Wertbegriffes überhaupt: in Wahrheit ein ernstes, gewichtiges Thema.

Siebensorg. Ein Idyll von Liebe, Kindern und großen Leuten. Von Carl Tinhof er. Inn-Verlag, Innsbruck. 263 Seiten.

Die Geschichte einer kinderreichen Familie aus dem österreichischen Alpenvorland, mit Gemüt, Einfühlsvermögen, ohne Ehrgeiz besonderen Höhenfluges. Graphisch gut ausgestattet.

(Kurzbesprechungen von J. Kronerwö-ther, C. v. Peez, H. Salaschek.)

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