6601680-1953_43_07.jpg
Digital In Arbeit

Nachschlagewerke

Werbung
Werbung
Werbung

Das Neueste aus allen Wissensgebieten aus aller Welt. Von Erwin Karl Hornauer. Wilhelm Andermann Verlag, Wien. 128 Seiten.

An dem Buch werden Heranwachsende und Lernbegierige ihre helle Freude haben. Es berichtet in leichtverständlicher Form über eine bunte Fülle neuester Entdeckungen und Erfindungen. Der Herangewachsene aber und der Lernbegierige mag sich zu diesem kleinen Führer durch eine Kultur im Dienste des Kaufmanns und des Techniker gewordenen Militärs (oder des Militär gewordenen Technikers), er muß sich über die mannigfachen techno-romantischen Abenteuer seine Gedanken machen. Denn er wird bei den meisten der Themen, die da durcheinanderwirren, die alpdrückende Vorstellung nicht los, daß alle diese Errungenschaften des forschenden Geistes nur dazu mithelfen sollen, grauenhafte letzte Tage der Menschheit oder wenigstens Festtage der Unmenschheit vorzubereiten. Und man fragt sich bang, ob wir es im Zeitalter der künstlichen Gehirne, der Raumschiffahrt und der Fax, nämlich der drahtlos ins Haus gefunkten Zeitung es herrlich weiter gebracht haben als jener Affe Prokonsul, den uns der Autor als Vorfahren unseres Geschlechts vorstellt. Lesen wir vom Atombericht als Helfer der Medizin, Technik und Biologie, erblicken wir die Schreckvision der Atombomber; heißt es, die Elektronenaugen für Blinde bewundern, dann entsinnen wir uns der motorisierten Greuel, die so vielen das natürliche Augenlicht raubten. Nein, wir vermögen uns an den Faxen nicht vorbehaltlos zu erfreuen, sie bringen zu unholde Kunde, und sogar der würdige Ahn Prokonsul weckt Assoziationen an Zeitgenossen, die in betrüblicher Nähe ihr völkerbedrückendes Unwesen treiben. Was alles den sehr zahlreichen Lesern des an sich ausgezeichnet gemachten Werkchens weder Kopfzerbrechen bereiten noch ihnen das Vergnügen an flüchtiger und hochaktueller Berührung mit angewandter Naturwissenschaft trüben wird.

Was geschah am... ? Ein Querschnitt zur Tageschronik. Von Franz Xaver Hollnsteiner. Birken-Verlag, Wien 1953. 416 Seiten.

Versuche zu Tagesüberschauen — siehe die Zeitungen, der Rundfunk — sind immer wieder gemacht worden, und immer wieder ergab sich, daß schon die methodische Anlage verfehlt wurde, und daß entweder der Lokalpatriotismus oder das Exotische (vom politisch Gefärbten ganz zu schweigen) diktierte. Hollnsteiner, ein geschätzter heimischer Schriftsteller, hat in jahrelanger Arbeit geprüft und gewogen; er hat sich redlich bemüht, unparteiisch zu sein; er hat auch eine Universalität angestrebt, bei der Wissengebiete und heimische Leistung erforscht, geprüft und verglichen sind. Es ist eine Personen- und Realchronik, die ebenso Auskunft gibt über die bloßen Lebensdaten, wie über die eigenständige Leistung des Genannten. Jede Seite des Buches bringt einen Tag, die Ereignisse in der zeitlichen Folge. An der Spitze der Tageschronik steht immer der Hinweis auf die kirchlichen Persönlichkeiten, deren Namen gefeiert wird. Da am Ende jeder Seite immer etwas Platz frei bleibt, kann die Chronik nach der Familienseite ebenso wie von Tag zu Tag ergänzt oder berichtigt werden. Die Chronik wird abgerundet durch ein Verzeichnis der Namenstage, der Taufnamen; einer Tabelle zum Wochenkalendarium (Benennung des Datums vergangener Jahre mit dem entsprechenden Wochentag); einer Tabelle der beweglichen Feste von 1952 bis 2000; eines Personen- und Sachregisters; einer Aufstellung der Uraufführungen von Sprechstücken und Opern. Literaturangaben beschließen das Buch, das auf den Seiten 254 f. Ergänzungen und Berichtigungen enthält. Hervorgehoben muß werden, daß die katholische Kulturarbeit gebührend berücksichtigt ist.

Merkstoffe und Skizzen aus Geschichte. 1. und 2. Teil. Von Hans Ernst B u t z. Birken-Verlag, Wien 1953. 52 Seiten.

Der erste Teil der „Merkstoffe“ ist eine erweiterte Auflage der „Geschichtsmerkstöffe“ von 1930; der zweite Teil jener von 1933. In methodisch flüssiger Art, getreu dem Grundsätze der Anschaulichkeit, wird für den Lehrer eine unentbehrliche, für den Schüler sehr zu empfehlende Anleitung gegeben, wie der Geschichtsunterricht zum Erlebnis erwachsen kann. Dieses Erleben ist zugleich ein Erarbeiten, erfreulich frei von Redensarten und weitgehend auf Fremdworte verzichtend. Wo diese schematische, geflügelte Begriffe geworden, ist in der Klammer die Verdeutschung beigefügt (Veto: Ich verbiete), mitunter aber der deutsche Begriff vorangesetzt (Geldadel und Amtsadel in Rom zu den „Besten“ — d. s. Optimaten verschmolzen). Die Hefte sollen — wir kommen noch abschließend darauf zurück — ganz Oesterreich berücksichtigen und' so den oft beklagten Uebelstand beseitigen, daß in den einzelnen Bundesländern die naheliegenden, heimatgebundenen Vergleiche und Beispiele so spärlich waren. Das zweite Heft zeichnet sich auf Seite 2 und dem letzten Deckblatt durch prägnante tabellarische Uebersichten aus.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung