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Sommer und Rauch
Tennessee Williams' „Sommer und Rauch“ (1948, deutsch 1951 unter dem Titel „Der steinerne Engel“) bedeutet — nach „Glasmenagerie“. 1946, und „Endstation Sehnsucht“, 1947, und vor „Camino Real“, 1953 — eine Zwischenstufe im Schaffen des Dichters, besonders in seinen Frauengestalten, die in diesen sieben Jahren deutlich die Abkehr des Autors von Sigmund Freud zu C. G. Jung verraten. Hauptgestalt ist die Tochter eines Predigers, die nicht zufällig Alma (spanisch = Seele) heißt und sich im Laufe der Begebnisse von Gehemmtheit und Puritanismus über Hysterie zum Exhibitionistischen hin entwickelt, während der geliebte Mann, der Arzt John, erst materialistisch-sensualistisch, in tragischem Gegenlauf dazu in einem verschwommenen Humanismus verbürgerlicht. Das Ende ist die berühmte Williamssche Einsamkeit. Ausgeburt einer trüben Jugend 'des Dichters, die, wie in vielen anderen semer Stücke, auch das sexuelle Verlangen nicht überspringen, geschweige denn überwinden kann: Nur dünne Rauchsäulen haben sich einen Sommer lang genähert und dann wieder verflüchtigt... Wie immer überdeckt die psychologische Problematik bei Williams die darunter schwelenden sozialen, kulturellen, politischen, ja weltpolitischen Brände, obwohl sie durch das überscharf profilierte Südstaatenmilieu immer hindurchscheinen. Besetzt sind die Rollen diesmal nicht mit Weltstars, obwohl großartig gespielt wird. Gerade das aber läßt die Story und ihre Hintergründe durch alle schrulligen Figuren hindurch deutlicher als 6onst aufleuchten und die Zentralabsicht Williams-scher Bühnendichtung: „den verzweifelten Versuch, durch Wände hindurch zum anderen zu gelangen“, das „Eingesperrtsein in der Zelle des eigenen Selbst“ aufzubrechen (Williams: „Person to Person“), besonders klar werden, österreichisches Prädikat: Wertvoll.
Von zwei historischen Kostümfilmen ist seltsamerweise dem Ritterdrama „Im Zeichen der Lilie“ (Bombenbesetzung: lean Louis Barrault, Jean Marais und Rosa Schiaffino) mehr Interesse abzugewinnen als der uns zeitlich näherliegenden Vorgeschichte von Texas in „A1 a m o“.
Liebenswerte Menschlichkeit und Humor in böser Zeit und Umwelt (Afrikafeldzug 1941) führen in dem Film „Liebenswerte Gegner“ einen englischen und einen italienischen Offizier zueinander. Kunststück — bei Gegnern wie David Niven und Alberto Sordi und einem Regisseur wie Guy Hamilton I Doch sollte auch die Wirklichkeit solche Zwischenspiele gekannt haben: nur die Akte im Drama vorher und nachher sahen grimmiger aus.
F i 1 m s c h a u (Gutachten der Katholischen Filmkommission für Österreich):
II (Für alle): „Aus Hollywoods Witzkiste“ — II a (Für alle, für Kinder gewisse Vorbehalte): „Tarzans geheimer Schatz“ —
III (Für Erwachsene und reifere Jugend): „Nur Himmel und Dreck“, „Liebenswerte Gegner“, Carmen 1962“, „Im Zeichen der Lilie“, „Die Gefangene der Sarazenen“, „Das süße Leben des Grafen Bobby“, „Zwischen Moskau und Schanghai“ — IV (Für Erwachsene): „Das Geheimnis der schwarzen Koffer“, „Maciste, der Sohn des Herkules“ — IV a (Für Erwachsene, mit Vorbehalt): „Die Mongolen“, „Und du mein Herz fährst mit“,.....denn das
Weib ist schwach“, „Ganoven gehen an Bord“ — IV b (Für Erwachsene, mit ernstem Vorbehalt): „Die Jungfrauenquelle“, „Galante Liebesgeschichten“, „Die Mühle der versteinerten Frauen“, „Bevor das Licht verlöscht“, „Eine süße Katastrophe“. — “ = sehenswert.
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