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Moderne religiöse Kunst. Kunstkalender, herausgegeben von Dr. Leopold Zahn. Mitarbeit an der Textgestaltung: Dr. Karl August Götz. Verlag F. H. Kerle, Wilhelm Rühling, Heidelberg. Preis 5.80 DM.

In größerem Format als im Vorjahr, aber in der gleichen Ausstattung und mit derselben Sorgfalt betreut, erscheint wieder der Kalender „Moderne religiöse Kunst“. Wir möchten ihn in jedes christliche Heim wünschen, denn er trägt viel bei zum Verständnis der kirchlichen Kunst der Gegenwart; nicht nur durch die — zum Teil farbigen — Bilder, sondern auch durch kurze kunstgeschichtliche Interpretationen und durch eine Auswahl von Selbstzeugnissen der Künstler. Leider sind die österreichischen Künstler etwas stiefmütterlich behandelt worden: nur Boeckl (allerdings mit einer schönen Farbreproduktion), Birkle und Ehrlich sind von ihnen vertreten. Dafür wurde manches aufgenommen, was gefallsüchtig und deshalb überflüssig wirkt. Trotz dieser Einwände: ein empfehlenswerter, ansprechender Kunstkalender.

Roter Mond und heiße Zeit. Von Herbert K a u f-m a nn, Verlag Styria, Graz. 19 Abbildungen, 6 Zeichnungen, 3 Kartenskizzen. 08 Seiten. Preis 89.50 S.

In einer Anschaulichkeit, wie sie sich der Laie nicht besser wünschen könnte, wird vom Verfasser das Volk der Tuareg (der Tamascheks), so wie es derzeit noch im Brauchtum und im Alltag lebt, geschildert. Die trockenen Ergebnisse einer Forschungsreise werden aber nicht, wie oft bei ähnlichen Anlässen, in einem Katalog von Begriffen und Zahlen dargeboten, sondern in Form einer Rahmenerzählung, die nochmals das, was der Verfasser erleben konnte, vor dem Leser lebendig macht, und dies in einer vollendeten Form der Sprache, so daß sich Dichterisches mit dem Erlebten bestens kombiniert. Auf diese Weise erfährt der Leser eine indirekte Belehrung.

Wem aber auch, weil etwa vom Fach, an den wissenschaftlichen Tatsachen gelegen ist, dem bietet der Autor am Schluß des Buches nicht nur eine Uebersetzung von Ausdrücken der Tamascheks, sondern auch eine Einführung in die gesellschaftliche Ordnung eines Volkes, von dem wir wegen seiner Mobilität wenig wissen.

Die Rahmenhandlung selbst rankt sich um das bewegte Leben eines Hirtenjungen der Tamascheks und die Tochter eines mohammedanischen Geistlichen, wobei uns der Hirtenjunge als ein hervorragender Dichter und Sänger von Liedern seines St.immes vorgestellt wird, der in einem an Abenteuern, Angst und Enttäuschungen reichen Leben schließlich in eine Ordnung und in seine volle Freiheit zurückfindet. Die Personen, die uns der Verfasser vorstellt, verkörpern in sich alle Spiel- und Triebelemente des geheimnisvollen Volkes der Tuareg.

Prof. Dr. Anton Burghardt

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