Ein Virus macht Schule
Höchst amüsant behandeln „Die Nebenwirkungen“ im Burgtheater Kontroversen unserer Zeit und daraus resultierende Verwerfungen.
Höchst amüsant behandeln „Die Nebenwirkungen“ im Burgtheater Kontroversen unserer Zeit und daraus resultierende Verwerfungen.
Impfpflicht, Wissenschaftsskepsis, Verschwörungstheorien: Schlüsselwörter, die wir heute untrennbar mit den letzten dreieinhalb Pandemiejahren verbinden und doch sind es die Zutaten für ein Stück, das bereits 2016 geschrieben und 2018 uraufgeführt wurde. „Die Nebenwirkungen“ (im englischen Original mit „Eureka Day“ betitelt) des amerikanischen Erfolgsdramatikers Jonathan Spector erzählt die Geschichte einer Mumps-Epidemie an der fiktiven Privatschule „Eureka“ in den USA, in deren Verlauf sich schwere Zerwürfnisse innerhalb einer scheinbar funktionierenden Schulgemeinschaft auftun. Bei der deutschsprachigen Erstaufführung am Wiener Burgtheater in der Regie des Nürnberger Schauspieldirektors Jan Philipp Gloger zeigt sich, dass sich diese Satire nicht nur in einer prophetischen Vorwegnahme von „Covid-19“ erschöpft. Vielmehr spiegelt die präzise und amüsante Inszenierung Verwerfungen unserer Zeit wider, die unsere Gesellschaft schon sehr viel länger beschäftigen und sich hier im Mikrokosmos einer einzelnen Bildungseinrichtung zum grotesken Kulturkampf verdichten.
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