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Digital In Arbeit

Ein klares Ja zur Familie!

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Wir brauchen nicht nur eine stabile Geldwährung, sondern auch einen berechenbaren Kurswert moralischer Grundsätze. Es muß gültig gesagt werden, was anerkennenswert ist und was nicht.

Der Staat sollte nicht länger versuchen, als moralische Instanz in Etappen abzudanken, nicht weiter anstreben, gesetzte Normen ethisch möglichst zu neutralisieren, sondern deutliche positive Wertsignale setzen. Ich meine dies, vor allem in bezug auf die Familie.

Es muß Schluß gemacht werden mit der offenen oder auch versteckten Kritik und Diskreditierung der Familie. Zu häufig wird ein Zerrbild gezeichnet von der Familie, die versagt habe und im Grunde eine überholte Einrichtung sei, die von neuen Formen des Zusammenlebens abgelöst werde. Die Familie ist nicht nur nicht materiell oder ideell gestärkt worden, vielmehr wurden Eigenständigkeit und Leistungs

kraft der Familie zunehmend ausgehöhlt.

Gewiß: Ehe und Familie sind nicht nur von außen der Aufgaben beraubt und belastet worden. Es gibt auch in ihnen viel Versagen mit schlimmen Folgen und bösen Erfahrungen für die nachwachsende Generation. Aber das ist kein Grund, deshalb das Kind (oder die Eltern) mit dem Bade auszuschütten, sondern es bietet Anlaß, sich zu bemühen, der Mängel besser Herr zu werden.

In der Erziehung geht es darum, Kinder nicht den Familien und Eltern zu entfremden, sondern die Bedeutung von Ehe und Familie in den Mittelpunkt zu rücken. Erwachsene müssen selbst lernen, es mit der Ehe und Familie ernst zu nehmen. Schwächen und Ausfallserscheinungen sind nicht zum Instrument einer Politik gegen die Familie zu machen. Wo der Staat immer mehr „befreite“ Felder von Familientätigkeit übernimmt, ist es nicht mehr weit zu einer gesamtgesellschaftlichen Ideologie, die die Familie zur bloßen Agentur der Gesellschaft degradieren will, um besser alles über einen Leisten schlagen zu können.

Um so wichtiger ist eine staatliche Politik, die der Familie die Wahrnehmung eigener Aufgaben und Pflichten zumutet und er

leichtert. Denn die Familie bietet entscheidende Erfahrungen für das Zusammenleben. In keinem anderen Rahmen können alt und jung auf vergleichbare Weise lernen, was Selbst- und Mitverantwortung bedeutet. Die Familie ist nicht irgendeine Rechts-, Wirtschafts-, Sozialisations- oder Reproduktionsgemeinschaft, sie ist die ursprünglichste und notwendigste Gemeinschaft, in der der Mensch seine Persönlichkeit entfalten kann. Sie ist kein Privathobby, sondern bleibt Garant der sozialen Sicherung in der Zukunft.

„Wer Staat und Gesellschaft vor die Familie setzt, zerstört Familie, Gesellschaft und Staat. Wer Familie vor Staat und Gesellschaft setzt, der trägt zum Aufbau eines menschenwürdigen Zusammenlebens aller bei“ (Prof. Hans Maier). Alle müssen dazu beitragen, wenn es darum geht, im Heute den Gedanken an die Zukunft verantwortlich anzusiedeln.

Der Autor ist Angestellter in Klagenfurt

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