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Eine Woche Österreich

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• Nikolaj Tichonow, Ministerpräsident der UdSSR, stattete zwischen dem 6. und 10. April Österreich einen offiziellen Besuch ab. Neben Arbeitsgesprächen mit Bundeskanzler Bruno Kreisky und einem Empfang durch Bundespräsident Rudolf Kirchschläger stand ein Besuch bei der VOEST-Alpine in Linz auf dem Programm. Es war dies die erste Reise Tichonows als Sowjetpremier ins westliche Ausland. Im Rahmen der Visite wurde ein sowjetischer Auftrag an die VOEST über die Lieferung von Rohren für Ölbohrungen im Wert von 14 Milliarden Schilling perfekt. Es ist dies innerhalb kürzester Zeit der zweite große VOEST-Auftrag aus dem Osten: in der DDR errichtet das Unternehmen bekanntlich um zwölf Milliarden Schilling ein Stahlwerk. Trotzdem unterscheiden sich beide Geschäfte gewaltig: Während der DDR-Auftrag durch Gegengeschäfte abgegolten wird, zahlt die UdSSR bar.

• Satelliten-Fernsehen für Österreich (FURCHE 14/1981) dürfe nach Ansicht der ÖVP nicht über Rundfunkgebühren finanziert werden, stellte Mediensprecher Heribert Steinbauer am 6. April fest. Er bezweifelte überhaupt die Notwendigkeit einer Nutzung aus österreichischer Sicht; Sinn eines TV- Satelliten könnte seiner Meinung nach höchstens die Ausstrahlung eines zusätzlichen Programms sein, dann aber wäre ein Mischsystem anzustreben, an dem der ORF und andere Interessenten, z. B. Verleger, beteiligt werden müßten.

• Bis zum 15. Mai wurde vom Nationalrat am 9. April die Frist für die Tätigkeit des AKH-Un- tersuchungsausschusses verlängert, nachdem zuvor der ÖVP- Wunsch nach Verlängerung bis Jahresende 1981, dem sogar die FPÖ beigetreten ist, von der SPÖ-Mehrheit abgelehnt worden war. Auf Fristen soll es nicht ankommen, wenn es dem Ausschuß gelingt, die politische Verantwortung herauszubekommen: Jetzt freilich muß auch die SPÖ bis zum 15. Mai zu einem Ergebnis kommen.

• Um 7,2 Prozent sind die Verbraucherpreise im Vormonat gegenüber März 1980 laut Mitteilung des Statistischen Zentralamtes vom 13. April gestiegen. Das ist die höchste Teuerungsrate seit August 1980 (7,3 Prozent). Der Preisanstieg wird überwiegend auf die höheren Benzinpreise sowie auf die Verteuerung bei Milch und Milchprodukten zurückgeführt. Schließlich sind auch die Preise für Saisonwaren um 24,5 Prozent gestiegen. Die Inflation stellt damit wieder ein ernstes Problem dar, das vor allem auf die Entwicklung der Realeinkommen bei gleichbleibender Steuerprogression Auswirkungen haben wird.

• In China gab es ungewollt „Österreich-Tage“: Nachdem sich bereits eine österreichische Kulturdelegation unter Leitung von Vizekanzler Fred Sinowatz in der Volksrepublik aufgehalten hat, ist am 13. April auch ÖVP-Obmann Alois Mock in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Europäischen Demokratischen Union zu dreitägigen politischen Gesprächen in Peking eingetroffen.

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