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Iran schockt Araber-Welt

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Noch rotierten die islamischen Propaganda-Mühlen inmitten des heiligen Fastenmonates Ramadan gegen den jüdischen Staat und dessen US-Verbündeten wegen der Libanon-Operation, demonstrierten kommunistisch-gesteuerte Palästina-Freunde vor dem Sitz der Arabischen Liga in Tunis und dösten die Beamten zwischen Sonnenauf- und Untergang ohne Speis und Trank vor ihren Schreibtischen dahin.

Die persische Bombe des „Marsches auf Bagdad” — über Basra — schreckte allesamt aus ihren Träumen auf und konfrontierte sie mit der Tatsache, daß nicht Israel arabisches Land zu stürmen und erobern verspricht, beziehungsweise beginnt, sondern daß diese Gefahr vielmehr vom islamisch-revolutionären Teheran her handfester als je zuvor droht.

Hier, im mehrstöckigen Liga-Gebäude in der Khereddine-Stra-ße, müssen sich die Araber in diesen Tagen vornehmlich darüber einigen, wie sie dem Chomeini-Spuk — nicht im Wortkrieg, sondern auf dem Schlachtfeld des Sumpfgebietes bei Basra — ein möglichst rasches und militärisches Ende bereiten.

In diesem Sinne rief auch Liga-Generalsekretär Chedly Klibi seine Getreuen zusammen und erklärte: „Die iranische Aggression bedroht das Gebiet eines Mitgliedsstaates”.

Das bedeutet im Klartext, daß im Sinne der Liga-Charta der militärische Verteidigungsparagraph in Kraft getreten ist. Demnach müßten alle übrigen 20 Staaten dem Irak mit Soldaten und Waffen zur Seite stehen.

Indem er den Rubikon der irakischen Grenze überschritten hat, löste Chomeini einen für ihn gefährlichen Mechanismus aus: jenen nämlich, der infolge des Golfkrieges — den Teheran zwecks Rettung des Mullah-Regimes nicht beenden will — zur beschleunigten Wiedereingliederung Ägyptens in die Araberfamiiie führen könnte.

Abgesehen von diesem Faktor, konnte der Bagdader Vize-Premier Taha-Yassin-Ramadan palästinensische, jemenitische (von Nord und Süd), somalische, tunesische, marokkanische, libanesische, syrische (Oppositionelle zu Assad) und vor allem jordanische Freiwillige gegen die Mullah-Kohorten inspizieren.

Hat diese Heereschau auch eher symbolischen Charakter, dann kommt dem Vorgehen des ägyptischen Präsidenten Mubarak größere Bedeutung zu. Die Tuniser Tageszeitung „La Presse” läßt ägyptische Waffen- und vor allem Flugzeug- sowie Pilotenlieferungen an Bagdad durchblicken. Sie dürften auch bereits in die Schlacht um Basra eingegriffen haben — vorzugsweise mit Kampfhelikoptern.

Sofort nach dem Besuch König

Husseins von Jordanien beim irakischen Präsidenten Saddam Hussein empfing der Monarch in Amman den politischen Berater des ägyptischen Präsidenten Mubarak, Ussam El Baz. Das hasche-mitische Königreich, Saudi-Arabien, Kuweit und Bahrein liegen in der unmittelbaren Reichweite des Chomeini-Bazillus.

Gegen dieses Virus gibt es anscheinend kein anderes Rezept als Waffen und Soldaten: allein schon deshalb, damit dem syrischen Assad-Regime die Lust vergeht, über die gemeinsame Grenze hinweg dem Irak in den Rücken zu fallen.

In diesem Zusammenhang ist noch zu vermerken, daß sich in letzter Stunde sogar die PLO mit Kairo zu arrangieren scheint. Yasser Arafats UNO-Beobachter Hassan Abderrahman wurde im New Yorker Glaspalast zum ersten Mal bei einem langen Palaver mit dem ägyptischen UNO-Bot-schafter Ahmed Abdel Meguid beobachtet. Sodann reiste das Mitglied des PLO-Exekutivrates Ahmed Sedki el Dadjani zu Verhandlungen mit Regierungsmitgliedern nach Kairo.

Mit dieser Annäherung der PLO an Ägypten in Zusammenhang stehen könnte auch die Meldung der letzten Tage, wonach Arafat alle die Palästinenserfrage betreffenden UNO-Resolutionen anerkenne: womit er auch das Existenzrecht Israels bestätigen würde. Es bleibt abzuwarten, wie die Arabische Liga auf einen solchen Schritt reagieren wird.

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