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Tage der Paneuropa-Union in Saarbrücken

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Vom 6. bis zum 8. Mai fanden in Saarbrücken unter dem Vorsitz des Präsidenten der Internationalen Paneuropa-Union, Dr. Otto Habsburg, Europa-Tage statt unter dem Motto „Menschenrechte für ganz Europa“ im „Jahr der Entscheidung“. Seit sich die Europäische Runde“ (Ronde Europėenne) mit Sitz in Bonn entschlossen hat, ihre Tagungen gemeinsam mit der Pa- neuropa-Union-Deutschland und der Internationalen Paneuropa- Union durchzuführen (zuletzt vor drei Jahren in Straßburg), werden diese Europa-Tage immer stärker beachtet. In der Kongreßhalle von Saarbrücken waren diesmal etwa 400 Teilnehmer aus vielen Staaten, darunter Italien, Frankreich, Spanien, Belgien, Österreich, Portugal, Großbritannien, aber auch Vertreter der osteuropäischen Völker im Exil anwesend. Bemerkenswert war die Teilnahme eines persönlichen Vertreters des belgischen Ministerpräsidenten Tindemans, der mittei- len ließ, er wolle für ein Europa der Menschenrechte einschließlich Osteuropas eintreteü und unterstütze, was die übrigen europäischen Staaten bisher noch nicht getan hätten, die Politik des US-Prä- sidenten Carter zur Sicherung der Menschenrechte besonders in den kommunistischen Ländern.

Dr. Otto Habsburg erklärte, wenn es nicht gelinge, den östlichen Sozialismus zu überwinden und die christlichen Grundsätze auch im Westen durchzusetzen, könne es geschehen, daß schon bald keine Freiheit in ganz Europa mehr bestehe.

In den Plenarveranstaltungen sprachen Prof. Dr. von Merkatz, der Ministerpräsident des Saarlandes Dr. Franz Josef Röder, das Mitglied des britischen Unterhauses Winston S. Churchill, das Mitglied der Französischen Nationalversammlung Philippe Malaud und der Geschäftsführer der Paneuro- pa-Union-Deutschland Rudolf Wollner, der zugleich Präsident der Europäischen Runde ist.

In mehreren Arbeitskreisen wurden grundlegende Referate gehalten, die auch in Resolutionen ihren Niederschlag fanden. Der Verfasser dieses Berichtes sprach in der Kommission für Menschenrechte über Menschenrechte und Volksgruppenrecht“, der Südtiroler Landeshauptmann Dr. Silvius Ma- gnago für ein Europa der Völker und für europäische Harmonie, der ZDF-Moderator Löwenthal aus Berlin, der von der politischen Linken wegen seines Mutes ständig heftig angegriffen wird, über die Notwendigkeit der Entkolonialisierung Ost- und Mitteleuropas, über die Befreiung also der unter sowjetischer Kolonialherrschaft schmachtenden europäischen Völker. Er sagte, daß die in allen kommunistischen Ländern um sich greifende Dissidentenbewegung zu Hoffnungen berechtige, doch müsse Europas Westen viel aktiver werden und Kompromisse mit dem Kommunismus wie auch mit der Neuen Linken ablehnen. Ein Arbeitskreis befaßte sich mit den Wahlen zum Europa-Parlament ein anderer mit Sozialpolitik für Europa.

Erstmals wurde von Singgruppen ein Europa-Lied gesungen, das erst heuer in Text und Ton entstanden ist und in Urfassung von dem englischen Dichter Gerard Finan stammt, während die deutsche Fassung von Dr. Marianne Wannow und Rudolf Wollner geschrieben wurde. Die Melodie wurde von Auid Lang Syne (1789) für Robert Bums geschrieben.

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