kasachstan - © APA / AFP / Filippo Monteforte   - Religionsführer in der kasachischen Hauptstadt Nursultan, 14. September 2022

Papst Franziskus: „Gott führt niemals zum Krieg“

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Der Papst schwört in Kasachstan Religionsführer auf den Frieden ein, Pastoraltheologe Paul M. Zulehner tut Ähnliches in seinem Aufruf „Religionen – Hoffnung für eine taumelnde Welt“.

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Der Papst schwört in Kasachstan Religionsführer auf den Frieden ein, Pastoraltheologe Paul M. Zulehner tut Ähnliches in seinem Aufruf „Religionen – Hoffnung für eine taumelnde Welt“.

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Große Politik zu machen, gelang Papst Franziskus auf seiner 39. Auslandsreise, die ihn für drei Tage in die kasachische Hauptstadt Nursultan geführt hatte, nicht. Jedenfalls nicht in politischen Kategorien: Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill hatte sein Kommen zum Religionsgipfel, zu dem sich auch der Papst angesagt hatte, storniert. Nur Metropolit Antonij, der junge „Außenminister“ der russischen Kirche, der nach der Absetzung seines Vorgängers Hilarion noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt ist, war anwesend und traf mit dem Papst auch außerhalb des Religionskongresses zusammen.

Dass praktisch zeitgleich mit den in der zentralasiatischen Republik versammelten rund 100 Religionsdelegationen aus aller Welt auch der chinesische Staatspräsident Xi Jinping in Nursultan weilte, hatte Spekulationen befördert, es könnte zu einer Begegnung zwischen dem römischen Pontifex und dem extrem schwierigen Dialog-„Partner“ aus dem Reich der Mitte kommen. Doch auch diese Gelegenheit war nicht vorhanden. Und dass ein Treffen offizieller Religionsvertreter in einem autoritären Staat wie Kasachstan per se nicht unproblematisch sein würde, ist ein weitere Aspekt – auch wenn neben dem Papst Großscheich Ahmed al-Tayyib von der Al-Azhar-Moschee in Kairo , also die höchste religiöse Autorität des sunnitischen Islam, anwesend war sowie auch Israels sephardischer Oberrabbiner Yitzhak Yosef.

Immerhin nutzte Franziskus den Religionskongress für eine Symbolpolitik auf seine eigene Weise: Er sei als „Pilger des Friedens“ gekommen, so der Papst, seine Reden waren nichts weniger als ein einziger Schrei nach Frieden. „Ich komme hierher im Verlauf des wahnsinnigen und tragischen Krieges, der durch die Invasion der Ukraine ausgelöst worden ist, und während noch weitere Auseinandersetzungen und drohende Konflikte diese unsere Zeit gefährden“, so der Papst weiter, wobei Franziskus klar wie selten zuvor Russland als Aggressor in diesem Krieg benannte.

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