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Pius XII. an die polnischen Katholiken
Am 18. Mai wurde im Vatikan der Wortlaut der Enzyklika „Invicti athletae" Papst Pius’ XII. zum 300. Todestag des heiligen polnischen Jesuiten Andreas Bobola bekanntgegeben. In dem Rundschreiben werden die polnischen Katholiken aufgefordert, sich den heiligen Bobola zum Vorbild zu nehmen.
Im ersten Teil der Enzyklika kommt Pius XII. auf das Apostolat des Heiligen zu sprechen, das dieser zu einer Zeit ausübte, wo Polen den Angriffen jener ausgesetzt war, welche die Katholiken von Rom lostrennen wollten. Der Papst geht auch auf die Folterungen ein, die der Heilige auszustehen hatte, und unterstreicht in diesem Zusammenhang, wie kostbar das Beispiel dieses Bekenners gerade in einer Zeit ist, wo man versuche, den Glauben in den Herzen mit dem Trugbild eines bloß materiellen Wohlstandes auszumerzen.
„Da, wo dip Feinde des Christentums am blindwütigsten gegeaNlie katholische Kirche ankämpfen", erklärt der Papst, „müssen die Geistlichen und alle jene, die sich des Namens Katholik rühmen, mit vermehrtem Eifer durch Wort und Schrift und Beispiel die Wahrheit verteidigen und sich dabei vor Augen halten, daß Aktion und Leiden zu jenen gehört, welche die christliche Yugend üben.“
Papst Pius XII. ruft die polnischen Katholiken auf, den heiligen Andreas Bobola nachzuahmen, der ja ihr Landsmann und eine Zierde ihrer Heimat sei. „Folgt seinem lichtvollen Beispiel!“ fordert der Heilige Vater sie auf. „Verteidigt weiter euren Glauben, wenn ihm Hindernisse in den Weg gelegt werden! Bringt euer Leben immer besser mit den Grundsätzen des Christentums in Einklang! Bringt die Irrenden wieder auf den Weg der Wahrheit! Auf diesem Weg ist die .Polonia semper fidelis' zu größtem Ruhm gelangt. Im Verein mit den Gläubigen des ganzen Universums betet zu Gott, dem Herrn, auf daß Er Seine himmlischen Segnungen auf alle jene ausgieße, die mit schweren großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, und daß Er vor allem die Bischöfe segne, welche im Namen Christi Leiden auszustehen hatten!"
Die putschen Katholiken werden auch aufgefordert, um die Eintracht unter allen Menschen zu beten sowie dafür, daß die Rechte der Kirche anerkannt werden.
Der heilige Andreas Bobola wurde 1592 im Palatinat Sandomir aus einer bochadeligen und frommen Familie geboren, die das Noviziat in Wilna neu aufgebaut hatte. Am 31. Juli 1611 trat er in die Gesellschaft Jesu ein und entfaltete eine opfervolle und erfolgreiche Tätigkeit, zuerst (1624 bis 1633) als Prediger und Kongregationsleiter zu St. Kasimir in' Wilna, dann als Volksmissionär besonders in der Gegend von Pinsk (1637 bis 1657). Ganze Ortschaften wurden durch ihn wieder katholisch; daher wurde er von den hierüber erbitterten Schismatikern als „Duszochwat“ (Seelenräuber) verfolgt und am 16. Mai 1657 zu Janow grausam gemartert. Bobola wurde von Pius IX. selig- und von Pius XI. heiliggesprochen. Sein Fest wird am 16. Mai begangen, in Polen am 21. Februar und bei den Jesuiten am 21. Mai.
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