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Einfuhrerleichterungen erwünscht
Im besonderen Fall des Osthandels liegen die Dinge so, daß von den betreffenden Staaten im Vorjahr der größte Handelspartner der Bundesrepublik Deutschland weiter die Sowjetunion war. Daß es immer noch an einem deutsch-sowjetischen Warenabkommen fehlt, hat daran nichts geändert. Der deutsch-sowjetische Handel stieg gegenüber 1967 um rund zwanzig Prozent an. Weniger gut entwickelte sich der Handel mit den kleinen Ostblockstaaten, wenn man die Tschechoslowakei ausnimmt. Der Warenaustausch zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakei nahm nämlich um fast 23 Prozent zu, womit Prag an die zweite Stelle im deutschen Osthandel vorrückte. Diese Stellung hatte bisher Rumänien eingenommen, dessen Handel mit der Bundesrepublik im Vorjahr um fast zwölf Prozent zurückging. Der Grund ist wohl darin zu suchen, daß Rumänien auf dem deutschen Markt nicht recht zum Zuge kam. Seinen Agrarexpor-ten stehen vielfach die Marktordnungen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) im Wege, während seine Industrie im Gegensatz zu der relativ hochentwickelten der Tschechoslowakei noch nicht konkurrenzfähig ist. Kein Zweifel, daß man in Bukarest weitere Einfuhrerleichterungen in die Bundesrepublik Deutschland sehr gern sehen würde. Hinter der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und Rumänien rangiert im deutschen Osthandel Polen an vierter Stelle. Es konnte gegenüber 1967 eine Steigerungsrate von 14 Prozent erreichen. Nur wenig hinter Polen lag die Volksrepublik China zurück, obwohl der Warenaustausch zwischen-ihr und der Bundesrepublik Deutschland von 1967 bis 1968 um 8,5 Prozent schrumpfte. Peking hat aber bereits wissen lassen, daß es diesen Geländeverlust 1969 wieder ausgleichen will. Der deutsche Handel mit Ungarn nahm um 6,5 Prozent ab. In kleinen Grenzen hielt sich die Einbuße Bulgariens in seinem Handel mit der Bundesrepublik. Hier sind allerdings wie bei Ungarn und Rumänien die sehr beträchtlichen DM-Einnahmen aus dem Touristenverkehr in Rechnung • zu stellen.
Obwohl, wie gesagt, der Interzonenhandel zwischen der .Bundesrepublik Deutschland und der „DDR“ nicht zum Osthandel oder überhaupt zum Außenhandel gehört, sondern weiter als innerdeutscher Warenaustausch anzusehen ist, darf auch der andere Teil Deutschlands bei der Entwicklung der west-ösilicben Handelsbeziehungen nicht ganz außer Beträcht bleiben. Es ist nämlich mehr als nur wahrscheinlich, daß Ost-Berlin von den Erzeugnissen, die es aus der Bundesrepublik bezieht, an andere Partnerländer des Rats für gemein same Wirtschaftshilfe v'COMECON) abgibt. Die Umsätze im Interzonenhandel stiegen im Vorjahr um sechs Prozent auf rund 2,9 Milliarden DM (725 Millionen US-Dollar). Damit war die bisherige Rekordsumme von drei Milliarden DM im Jahre 1966 nahezu wieder erreicht. Beide Seiten streben für 1969 ein noch besseres Ergebnis an, was aber von der Erwartung mancher Zugeständnisse begleitet wird, die sich noch nicht eingestellt haben. Wie im eigentlichen Osthandel nahmen im Jahr 1968 auch im Interzonenhandel die Einfuhren in die Bundesrepublik Deutschland zu, während ihre Ausfuhren zurückgingen.
Eine Analyse des deutschen Osthandels ergibt, daß nur wenige kommunistische Länder für die deutsche Wirtschaft interessant sind. Uninteressant sind in Europa Albanien und außerhalb Europas eigentlich alle kommunistischen Staaten außer der Volksrepublik China. Der Handel mit ihnen ist praktisch bedeutungslos. In Betracht kommen, sieht man von der nicht hierher zu zählenden „DDR“ ab, ganze acht Länder.
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