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Der Garten Allahs. Roman von Robert Hichens. Paul-Zsolnay-Verlag. 652 Seiten.

„Ich habe weit über fünfzig Romane geschrieben. Es sind viel bessere darunter als ,Der Garten Allahs', aber man läßt nur diesen Roman gelten und hat mich damit zu einem Afrikaschriftsteller gestempelt.* So hat Hichens selbst einmal zu einem Freunde geäußert. Mag dieser abwägende Einwand des Autors richtig sein oder nicht — objektiv und für sich allein gesehen —, wird „Der Garten Allahs* durch seine trotz gelegentlicher Längen spannungsreiche Handlung, die geschickte Gestaltung der Charaktere und vor allem durch die oft hinreißenden Milieus und Landschaftsschilderungen den ehrenvollen Platz weiterhin sicher behaupten, den ihm die Literaturfreunde zweier Generationen zugeteilt haben.

Der Damm zerreißt. Roman von Marie Gevers. Amandus-Verlag, Wien 1951. 252 Seiten.

Hier ist eine Französin ganz in die Nähe der großen Milieu-Generationenromane des Jahrhunderts, Forsytesaga und Buddenbrocks, gekommen; ja fast scheint es, daß ihre Grundidee — die Liebe der jürjgsten Generation besiegt den Handelsgeist der älteren — über diese hinausführt. Die Umwelt einer flämischen Patrizierfamilie und das charakterprägende Land an der Scheidemündung ist mit scharfen Lichtern und Schatten gepinselt.

R. H.

Columbus. Unterhaltung und Wissen. Band 2. Verlag Hallwag, Bern-StuttgaTt-Wien 1951. 320 Seiten.

Der zweite, noch ausgeglichenere Versuch, dem technischen Zeitalter ein buntes, bildendes, interessantes und amüsantes Jugendbuch zu schenken, in dem sich Erfindungen und Entdeckungen, Spiel und Sport, Bastelarbeiten und Abenteuer die Waage halten. Aber — stellen Atomenergie und Relativitätstheorie nicht doch zu hohe Anforderungen an die Fassungskraft auch dieses jungen Geschlechtes? R. H.

Die Geheilten Christi. Von Heinrich D a u t-h a g e. 2. Band. Barabbas. Roman. Wiener Dom-Verlag, 1951. 480 Seiten. 69 S.

Ein interessanter Versuch eines biblischen Romans. Vielleicht etwas zu weitschweifig und romantisch. Der Leser von „Ben Hur' und „Quo vadis“ wird ihn gerne lesen. F. J.

Himmel und Weltall. Von Oswald Thomas. Paul-Neff-Verlag, Wien 1951. Vierte, vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 320 Seiten, 16 Bildtafeln.

Kurzweilig, manchmal drastisch scherzend, aber inhaltlich seriös, erzählt dieses Buch mancherlei von unserem Wissen und wissenr schaftlichen Hypothesen über die Sternenwelt. Sehr geschickt das Herantasten an die Vierte Dimension im Schlußabschnitt. Die Bildtafeln auch technisch vorzüglich, Ausstattung vornehm. (Druckfehler Seite 269 richtig: Kant 1757.) K. F-

(Kurzbesprediungen von: Carl Peez, Roman Herle, Franz Jantsch, Konradin Ferrari.)

Schließlich sei noch vorgeschlagen, daß im Falle der Angleichung der Kollegiengelder und Prüfungstaxen in der dargestellten Form wohl auch bei der Neufestsetzung der Hochschülerschaftsbeiträge, um die von der Hochschülerschaft gekämpft wird, der Grundsatz zum Durchbruch kommen müßte, daß der voll- und halbbefreite Student entgegen dem bisherigen Brauch in Hinkunft keinen oder nur den halben Hochschülerschaftsbeitrag su entrichten hat.

Die hier vorgebrachten Vorschläge wurden sine Ira et studio ausgearbeitet. Wir haben größtes Verständnis für die Sorgen der Hochschülerschaft, aber auch größte Sorge um den Nachwuchs wissenschaftlicher Akademiker, deren Einkommensverhältnisse unerträglich geworden sind. Es ist nicht anzunehmen, daß die Hochschülersdiaft, die selbst In Pressekonferenzen darlegte, daß sie mit den derzeitigen Einnahmen aus den Hochschülerschaftsbeiträgen nicht das Auslangen finden könnte und für sich eine Erhöhung beansprucht, sich den berechtigten Forderungen auf Angleichung der Kollegiengelder und Prüfungstaxen in der hier dargelegten Form widersetzen wird. Denn letzten Endes würde sie damit selbst ihren eigenen Kollegen den Aufstieg in die wissenschaftlichen Berufe unmöglich machen. Gewiß, die hier dargelegten Fragen sind, wie ja überhaupt das Universitätsleben, eine gemeinsame Angelegenheit der Professoren und Studenten. G e-m eins am es Verstehen und gemeinsames Erkennen der Gefahren wird sicher den Weg ebnen, diese Krise zu meistern, die heute eine Existenzfrage der österreichischen Hochschulen geworden ist.

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