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Musikzeitschriften — nicht nur für den Fachmann!

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Österreichische Musikzeitsdirift. Eigentümer und Verleger: Elisabeth Lafite; Chefredakteur: Friedrich Saathen. Verwaltung: Wien IX, Währingei Straße 22. Jahrgang 6, Nr. 8—12.

Die bekannte und geschätzte, leider ständig um ihre Existenz ringende Zeitschrift hat ihrem Gründer und Leiter, Dr. Peter Lafite, verloren und wird derzeit von seinem ersten Mitarbeiter redigiert. Von ihm 6tammt der Arnold Schönberg gewidmete Gedenkartikel und die amüsante Plauderei über die Gefahren des Pianismus. Damit sind gewissermaßen Dominant und Subdominant der neuen Tonart angegeben: eine gewisse „Modernität“ und kulturkntische Polemik. Sehr erfreulich, daß es ab und zu auch gelingt, Schaffende für Plaudereien aus ihrer Werkstatt zu gewinnen (Boris Blacher über „Variable Metrik und Arthur Honegger über das Komponistenhandwerk). Die Fülle der Titel und Namen gestattet nur einige Hinweise, etwa auf einen Artikel über die Musikverhältni66e in der neuen Türkei von Harald Goertz, Herbert Dreßlers Verdi-Studie „Von der musikalischen Nummer zur dramatischen Szene’, Rudolf Kleins klare und eindringende Untersuchung „Zum Problem der Bitonalität“ und andere. Mit wenigen Ausnahmen finden eich hier Beiträge vereinigt, die jeden Mu6ikliebhaber interessieren können.

Der Alpenländische Kirchenchor. Organ für Kirchenmusikpfleige der Kirchengebiete Inns- bruck-Feldkirch-Salzburg, 5. Jahrgang, Heft 1 bis 6.

Die im Auftrag des Bischöflichen Seelsorgeamtes Innsbruck von dem Kirchenmusik- referemten Paul Neumann herausgegebene Zeitschrift bedarf keiner Präsentation mehr. Heben wir aber doch hervor, daß sie von keinem Verlag und keinem Verein abhängig ist, das heißt eich selbst erhält. Ihr Aufgabenkreis wird durch den Titel ziemlich genau umschrieben. Die vorliegenden Hefte werden durch eine Betrachtungsreihe des Dr. P. Prior Adalbert Roder eingeleitet. Gleichfalls fortlaufend schreibt Prof. Franz Krieg 6eine 6ehr ernsten und freimütigen Briefe an die Dorfkirchenchöre. Uber „Choral und zeitgenössische Kirchenmusik“ berichtet Univ.-Prof. Dr. L. Nowak. Als Spezialist für Kirchenglocken und Orgeln erweist sich der Herausgeber. Das Interessanteste aber steckt in den kleinen Notizen und Mitteilungen, etwa in der Sparte „Kritische Epigramme zur Radiomesse“.

Musica Orans. österreichische Fachzeitung für katholische Kirchenmusik (Erscheint mit kirchlicher Druckerlaubnis). III. Jahrgang, Nr. 1—5, IV. Jahrgang, Nr. 1—2. Herausgeber, Eigentümer und Verleger „Styria“, Steirische Verlagsanstalt, Graz-Wien.

„Musica Oran6 will das Fachblatt des leitenden Kirchenmusikers in der Pfarre 6ein … darüber hinaus aber soll das Blatt zur Klärung aller jener Prinzipien beitragen, die schon in nächster Zeit auf kirchenmusikalisch- liturgisdiem Gebiet zur Verwirklichung drängen.’ Obwohl auch dem Praktiker reichlich Stoff und Anregung geboten wird, kann die Zeitschrift — da eie durch die im gleichen Verlag erscheinenden „Chorblätter“ ergänzt wird — ihren Wirkungsbereich in die Tiefe (etwa der wissenschaftlichen und grundsätzlichen Betrachtung) und in die Weite (über die Grenzen Österreichs hinaus) ausdehnen. Einige Titel mögen das Anliegen verdeutlichen: „Tonalität und Kirchenmusik“, die bewegende Folge „Habt Mut zu Neuem“, die in kulturkritisches Gebiet vorstoßende Studie über „Romantik und Gegenwart’, schließlich ein ungewöhnlicher, durch seine Vorurteilslosigkeit und Sachkenntnis hocherfreulicher Artikel de6 Kölner Kaplans Paul Geil: „Tanzmusik — abschalten?“ All das interessiert auch den Laien und scheint geeignet, Brücken des Verständnisses zwischen der Musica sacra und der Musica profana zu schlagen.

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