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Erfolg der Elan-Winterfahrlehrgänge

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Zum viertenmal fand im Rahmen der Elan- Winterfahrerlehrgänge auch ein Kurs für österreichische Motorjournalisten statt. Alljährlich werden auf einem hochgelegenen zugefrorenen See — früher auf der Turracher Höhe, jetzt auf dem Falkertsee in Kärnten, im Jänner und Februar Kurse abgehalten, die den Teilnehmern gegen geringes Entgelt wertvolle praktische Kenntnisse für die Fahrt auf Schnee und Eis vermitteln, durch Vorträge von Fachleuten das Wissen um gesetzliche Bestimmungen, um Erste Hilfe bei Unfällen vertiefen und gleichzeitig Gelegenheit zum Wintersport bieten. Elan könnte für diese kostspieligen Unterweisungen wohl kaum allein aufkommen. Immer sind einige an der Verkehrssicherheit interessierte Firmen bereit, mitzuwirken: Diesmal waren es das DAF- Center Raab, welches die Wagen, Firestone- Ehgartner, welche die Reifen, die Firma Hella, welche Beleuchtungsanlagen und schließlich Pewag, welche die Schneeketten zur Verfügung stellten. Zum Schluß dieser Saison werden es rund 2000 Personen sein, die diese Kurse mitgemacht und sich zu sicheren Fahrern auf winterlichen Straßen ausgebildet haben.

Heuer wurden die Kurse erweitert, da man auch die Fahrschulen zur Teilnahme eingeladen hatte. Das Wetter spielte diesmal leider insofern nicht mit, als die Eisdecke über dem 1900 m hoch gelegenen See nicht stark genug war, aber die Veranstalter wußten sich zu helfen: Schleuder- und Bremsversuche auf den schneebedeckten und zum Teil vereisten

Bergstraßen mit normalen und mit Winterprofilen, auch mit runderneuerten Pneus mit und ohne Spikes, mit Schneeketten und auch ohne diesen bisher noch immer unübertroffenen Gleitschutz waren ein Ersatz für die ausgefallenen Übungen auf der Eisfläche des Sees. Als besondere Überraschung während der Journalisteniwoche war der berühmte holländische „Schleuderkönig“ Slotemaeker eingeladen worden. Dieser Spezialist hat bereits in drei europäischen Ländern Schleuderpisten eingerichtet, auf denen er demonstriert, wie ein ausbrechender Wagen abgefangen werden und so ein Unglück verhindert werden kann, ja noch mehr, wie man ein Fahrzeug um 180 Grad (oder auch um 360 Grad) drehen kann. Die bekanntesten Rennfahrer der Gegenwart sind bei Slotemaeker in die Schule gegangen, sein elfjähriger Sohn erwies sich übrigens ebenfals als perfekter „Schleuderer“.

Zur Verfügung standen die Produkte der holländischen DAF-Werke in Eindhoven, mit der einzigartigen Variomatic-Kraftübertra- gung: Der Typ 55 mit 1100 ccm Inhalt, der sich nicht nur mit Professionals am Lenkrad, sondern auch in den Händen des Normalverbrauchers als besonders handlich, wendig und leicht zu bedienen erwies und wohl speziell von der Damenwelt wegen der unproblematischen, allein vom Fahrzeug besorgten Schaltung geschätzt wird. Die Zeit zwischen den praktischen Kursen und den Demonstrationen wurde einerseits von diversen Firmen dazu benützt, ihre neuesten Errungenschaften in Wort, Bild, Film und in natura vorzuführen, anderseits hielten bewährte Fachleute auf dem Gebiet der Verkehrsgerichtsbarkeit und der Unfallverhütung Vorträge.

Firestone zeigte in gelungenen Filmen die großen sportlichen Erfolge des letzten Jahres, wies auf die Bedeutung dieser Veranstaltungen für die Entwicklung des für die Normalverbraucher bestimmten Reifens hin und zeigte auch gleichzeitig Modelle der neuesten Produkte, wie den Reifen LXX (Symbol für die siebziger Jahre), der sich äußerlich nicht sehr von den bisherigen Pneus unterscheidet, aber in der Seitenwand zwei Gürteleihlagen besitzt. Der Vorteil dieser Neuerung ist die größere Aufstandsfläche und die geringere Gummimasse zwischen Luft und Straße (geringere Erwärmung und günstigerer Abrieb). Auch bei Nässe ergeben sich Vorteile. Die Felge ist im Durchmesser um zwei Zoll größer, man kann bei großen Wagen und bei Flugzeugen die Bremsen besser unterbringen. Eine Sensation in der Reifenherstellung ist der Pneu ohne Gewebeeinlage, der Gußreifen, dessen Serienfertigung weit weniger zeitraubend ist als bisher. Es geht um einen Reifen, der absolut rund und vibrationsfrei läuft und dessen Material völlig homogen ist. Flüssiger synthetischer Kautschuk wird in eine Gußform gespritzt, welche bereits die Wulstverstärkung aus Stahldraht, nicht aber die übliche Karkasse enthält. In etwa 30 Sekunden ist der Reifen fertig geformt. Neu an dieser noch nicht serienfertigen Entwicklung ist außerdem die Möglichkeit der Farbgebung.

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