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Aktuelle Pädagogik

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ERZIEHUNG OHNE ZWANG. Kritik der Wunschbildpädagogik. Von Hans Müller-Eckhard. Mit einem Gesprächsbeitrag von Gustav S i e w e r t h. Verlag Herder, Freiburg-Basel-Wien, 1962. 104 Seiten. Preis 4.80 DM.

Das Bändchen erschien in der Reihe der „Aktuellen Veröffentlichungen des Willmann-Institutes München—Wien“ („Das pädagogische Gespräche“). Es macht dieser Reihe schon dadurch Ehre, daß es auch wirklich aktuell ist. Der Autor möchte mit seinen Vorstellungen und Forderungen an der „Wiedererweckung der menschlichen Ordnungen“ und an deren „Zurückfindung“ aktiv mitwirken. Die übersichtlich detaillierte Gliederung der vorliegenden Schrift läßt ohne weiteres auch ein jeweiliges Nachschlagen einzelner Probleme und Situationen zu (zum Beispiel „Die Drosselung der Antriebe“, „Die Gehorsamsforderung“, „Die Trogödie der Geschlechtserziehung“, „Die Sache mit dem vierten Gebot“). Es gibt für den Verfasser kein Ausweichen vor noch so heiklen Fragestellungen (auch den Eltern werden die Grenzen ihrer Forderungen gezogen); keines der derzeitigen Jugendphantome (Jazz, Krawalle und Banden, Kino usw.) wird unberücksichtigt gelassen.

Freilich, es gibt auch einige Gemeinplätze. Die Fragen nach der „modernen Erziehung“ oder nach den „herkömmlichen Erziehungsmethoden“ werden in solch reduziertem Umfang ohnehin nur sporadisch zu behandeln sein. Vielleicht auch, daß sich der Autor in der Relation zum Buchumfang etwas viel vorgenommen hat. Seine Beispiele sind mitunter schon vom Stilistischen her für eine solche „Kurzfassung“ nicht genügend konzentriert und kristallisiert. Weshalb das Nachwort gleich mit einem „Letzten Endes“ beginnen? Und — vom Verlag her gesehen — weshalb im Inhalt die seltsamen Seitenzahlangaben (9; 1015) der angehängten pädagogischen Gespräche? Ob dieses Moralisieren überhaupt nutzbringend ist?

Den Dingen in die Augen 6ehen, ist schon was wert, sie indes in allem gleich lösen wollen, dürfte den Rahmen des hier

Vorgetragenen dann doch ein bißchen sehr strapazieren

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