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Plattform des Dialogs
Mit wachsendem zeitlichen Abstand zum Zweiten Vatikanischen Konzil zeichnet sich immer deutlicher der Quantensprung im heilsgeschichtlichen Lernprozeß der Kirche ab, der bis heute weder in das Bewußtsein der Kirche noch auch der Welt voll eingedrungen ist. Eine solche koperni-kanische Wende bedeutet etwa die Anerkennung der Autonomie der weltlichen Sach- und Lebensbereiche, die nicht nur aber doch besonders für den Kulturbereich der Wirtschaft augenfällig wird: sie hat—wie die Pastoralkonstitution „Die Kirche in der Welt von heute“ sagt — ihre eigenen Gesetze und Werte, die der Mensch schrittweise erkennen, gebrauchen und gestalten muß. Weder kann die Kirche ihre humanen Zwecke unabhängig von den Realitäten der Sachzusammenhänge, noch auf beliebigen Wegen erreichen, noch ist auf der anderen Seite der Wirtschaftsablauf ohne menschenwürdige Ordnungsvorstellungen letzten Endes wirklich effizient und sinnvoll.
Um ihren Aufgaben gerecht zu werden, braucht die Kirche den ständigen und auf beiden Seiten lernwilligen Dialog mit den Sachkundigen in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Kultur, der Medizin und Technik.
In diesem Austausch einmal informierender, dann bestätigender oder oft auch kritischer Einsichten und Erfahrungen, die die Autoren und Leser aus den beiden so unterschiedlichen Quellen der menschlichen Orientierung wie Glaube und Wissen in den gemeinsamen Lernprozeß einbringen, liegt die spezifische Aufgabenstellung einer Gesprächsplattform wie der FURCHE. Ihre Adressaten sind die Kirche und die Welt.
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