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Die Toten des Jahres 1967
Viel, viel reicher als sonst war in diesem Jahr die schmerzliche Ernte des Todes. Schon das Haus Herold selbst bzw. unser Blatt „Die Furche“ beklagt mit dem Ableben des Pressepioniers Prälat Jakob Fried, des Abgeordneten Dr. Karl Kummer, des Forschers Professor Paul Schebesta, des „Querschneiders“ Erich Gschwend und des Psychologen Professor Doktor Mennroger-Lerchental unersetzliche Verluste.
Die Kirche verlor die Kardinäle Spellman, Cardiyn, Tien Ken-Sin, Rufino, Dante, Copello und Riberi; P. Leiber, Erzabt Klotz, den evangelischen Bischof Dibelius und den österreichischen Bergsteigerprälat Wildenauer.
Wissenschaft, Technik und Wirtschaft beklagen den Verlust des österreichischen Nobelpreisträgers Kuhn, unseres Flugpioniers Etrich, des Zistersdorfer Erdölgeologen Karl Friedl, unseres Autopioniers Led-winka und des Strafrechtlers Rittler
sowie des großen Publizisten Ficker und des Generaldirektors Doktor Mayer-Mallenau; im Ausland starben der Atomphysiker Oppenheimer, Alfried Krupp, der Nobelpreisträger Cockcraft und vier amerikanische Astronauten.
Die Dichter, Schriftsteller und Journalisten sind ärmer geworden um den Österreicher Heimito von Doderer, Werner Riemerschmied, Käthe Braun-Prager und Dr. Karl Panzenbeck. Ferner starben der einstige Chef des „Osservatore“, Conte dalla Torre, der deutsche Publizist Dr. Sethe, die Dichterin Annette Kolb, der bayrische Schriftsteller O. M. Graf, der rumänische Dichter Arghezi, der Schwede Bengt Berg, die Amerikaner Carl Sandburg und Elmer Rice, der englische Dramatiker Arton, die Franzosen Andr6 Maurois und Marcel Aymee, der Russe Ilj-a Ehrenburg, der Amerikaner Kesselring. Wien allein verlor die sechs Journalisten Nikolaus Hovorka, Bruno Flajnik, Hans Pit-tioni, Alfred Zohner und Bruno Pro-haska, vor allem aber den Chefredakteur Hans Georg Kramer.
Das Theater ist ärmer geworden um die Regisseure Hilpert und Hugelmann. den Intendanten Tietjen, die Schauspieler Fornbach, Lindner, Albach-Retty, Michael Paryla, Karl Ehmann und Fritz Heller.
Musiker, Sänger und Tänzer trau-
ern um die Wiener Musikschriftsteller O. E. Deutsch und Orel, den Bassisten List und den Komponisten Pepöck; im Ausland um die Komponisten Kodaly und Weinbergeir, die Dirigenten Sdhuricht, de Sabata und Sargent, den Cellisten Cassado, die Sängerin Mary Garden, den Baßbariton Bastianini u. a.
Architektur und Bildende Kunst verloren die Heimischen Frank, Martin, Hammer, Keppel und den Kammermedailleur Marschall.
Die Toten der Politik sind die Österreicher Chaloupka, Baar von Baarenfels, Otto Hörn, Vinzenz Übeleis, Botschafter Rotter, Generalkonsul Stuchly-Luchs, Staatssekretär a. D. Grossauer; im Ausland Konrad Adenauer, Prinz Alois von Liechtenstein, Marschall Mali-novsky, Thomas Dehler, Paul Loebe und Clement Attlee.
Der Film ist ärmer geworden um Dr. Sigmund Kennedy, Sascha -Direktor Schudhmann, vor allem aber um die Wiener Regisseure Papst und Neufeld, die Schauspieler Wohlbrück, Muni; die Regisseure Paul Martin, Anthony Mann, Julien Duvivier, Produzent Ostermayr, die Darsteller Spencer Tracy, Jayne Mansfleld, Trude Hesterberg, Martine Cairol, Hanns Lothar, Toto, Nicole Berger,
Rudolf Vogel, Fita Benkhoff, Paul Henckels.
Der Sport verschlang vor allem auf dem Gebiete des Wahnsinnsautorennens nicht weniger als 14 Piloten, ferner zahlreiche Fußballstars und Radfahrchampions.
Sie alle haben ihr Bestes gegeben, das bei vielen nachwirken wird.
An unsere Freunde und Leser
Da heulig Blatt erscheint als Doppelnummer 51/52 und enthält auf den Seiten 1 bis 16 das erweiterte Hauptblatt, 17 bis 24 die belletristische Festbeilage und an-schließend die Sonderbeilage „Wirtschaft zur Jahreswende“. Mit Rücksicht auf den Fall der Feiertage erscheint unsere Nummer 1/1968 mit dem Datum vom 6. Jänner erst In zwei Wochen.
Allen unseren Freunden und Leiern wünschen wir
Gesegnete Weihnacht und ein möglichst sorgenfreies neues Jahr. Die Furche
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