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Graz, Stadt im Grünen
überall wird er die ozonreiche Luft in vollen Zügen genießen.
Zur guten Luft kommt die Besonderheit stel-rischer Gastronomie, die sich an dem Sprichwort „Essen und trinken hält Leib und Seele zusammen“ orientiert. Aber entgegen den Gepflogenheiten in manchen touristischen Massenzentren halten sich die steirischen Gaststättenbetriebe an die Maxime: Nichts aus der Dose, alles frisch. So kommt die Suppe auch nicht aus dem Beutel, Hendl und Poularden reisen nicht im Gefrierwagen, das Gemüse kommt frisch aus dem Garten, das Obst geradewegs vom Baum auf den Teller.
Das weitgefächerte Angebot
der mehr als 8000 steirischen Fremdenverkehrsbetriebe, von denen mehr als die Hälfte in die Güteklasse A 1 bis C eingereiht ist, erstreckt sich vom Luxushotel bis zur Hütte im hochalpinen Gelände. Neben Komfort ist das
Land der Vielfalt auch bemüht, seinen Gästen Abwechslung und Zerstreung zu bieten. Mehr als 220 Schwimmbäder (und neuerdings auch die Anlage von Badeseen) machen die seenarme Steiermark zum Bundesland mit der größten Zahl von künstlichen Badegelegenheiten; Höhenstraßen erschließen die Bergwelt, markierte Wanderwege die nähere Umgebung des Urlautosortes. Uberall laden Ruhebänke zum Verweilen, vielerorts Fisch-, J'agd-und Reitmöglichkeiten zu körperlicher Ertüchtigung ein.
Daß die Urlauber — insbesondere die Österreicher — diese Art der Ferien vom Ich zu schätzen wissen, zeigen die steigenden Näch-tigungsziffem. Und wenn nun wieder die Reisewelle über Semmering und Wechsel, über Pyhrn- und Pötschenpaß in unser Bundesland brandet, so ist die steirische Fremdenverkehrswirtschaft gerüstet, ihren Gästen erholsame, aber auch abwechslungsreiche Ferientage zu bieten.
Graz — die Murmetropole, mit 253.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Österreichs und Hauptstadt der grünen Steiermark, am Alpenostrand gelegen, ist eine glückliche Synthese zwischen Tradition und Gegenwart, Der an dem alten Wehrberg der Grazer, dem Schloßberg, Wngesehmiegte Stadtkern ist der größte noch erhaltene Altstadtteil im deutschen Sprachraum. Dieser Schloßberg, gekrönt vom Uhrturm, dem Wahrzeichen von Graz, bietet einen herrlichen Rundblick auf die ganze Stadt, so den Stadtpark, so die steilen Dächer und Giebel der Kirchen von Alt-Graz. Diese grüne Berginsel und andere gepflegte Parkanlagen eröffnen mitten im Stadtzentrum geruhsame Spazierwege, welche vom Großstadttrubel mitten in die Natur führen und dieser Stadt zu Recht den Namen einer „Stadt im Grünen“ eintragen. Die Umgebung, mit St. Radegund als Luftkurort, mit einer Gondelbahn auf den Hausberg der Grazer, den Schocke! —r mit dem Lipizzanergestüt in Piber in der Weststeiermark —, der trutzigen- Riegersburg> wehrhafte Bastion zur Zeit der Türkeneinfälle — und der Weinstraße —, der idyllischen Grenzstraße zwischen Österreich und Jugoslawien, mit ihren Buschenschenfcen und Brettljausen, bieten dem Besucher vielfältigste Erholungsmöglichkeiten.
1115 erstmals erwähnt, im 15. Jahrhundert Sitz des römischen Kaisers und deutschen
Königs Friedrich III., in der Folge Residenzstadt von Innerösterreich, war Graz schon damals kultureller Mittelpunkt des deutschen Südostraums; davon zeugen das größte historische Rüsthaus der Welt, das Landeszeughaus, mit 30.000 Waffen aus der Zeit der Türkenkniege, das Landhaus, ein Renaissancebau mit Arkadenhöfen, heute Sitz des steiermärkischen Landtages, das Schloß Eggenberg mit seinen Prunkräumen als Jagd-und Stadtmuseum und viele andere Sehenswürdigkeiten mehr.
Heute beherbergt Graz drei Hochschulen, sorgt mit Opernhaus, Schauspielhaus, mehreren Kleinbühnen, Konzertsälen, den Grazer Sommerspielen für vielfältigen Kulturgenuß; seine Gaststätten und Restaurants sind die Freuden jedes Gourmets. Verkehrsmäßig ist Graz durch einen modernen Flughafen mit täglichen Flugverbindungen nach Frankfurt, Wien, Linz, Klagenfurt, internationalen Fernzügen und einer vor der Vollendung stehenden Autobahn, wobei es nur 50 km von der jugoslawischen und rund 75 km von der ungarischen Grenze entfernt liegt, besonders gut aufgeschlossen.
Graz erwartet seine Gäste und sie werden gerne immer wiederkehren, wenn sie das verträumte, alte, dynamische, junge Graz, diese Synthese aus Vergangenheit und Zukunft, einmal liebengelernt haben.
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