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Niederosterreich auf der Messe

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Die Handelskammer Niederösterreich ist auch heuer wieder mit zwei interessanten Gemeinschaftsausstellungen am Geschehen der Wiener Internationalen Frühjahrsmesse beteiligt. Ist es am Messegelände die Sonderschau „Wohnkultur aus Niederösterreich“, so ist es im Messepalast die Ausstellung „Kunsthandwerk aus Niederösterreich“ in Verbindung mit einer Werbung für den niederösterreichischen Fremdenverkehr. Das Wirtschaftsförderungsinstitut, dem auf Grund des Organisationsstatuts innerhalb der Handelskammer das Ausstellungswesen zugeordnet ist, bietet durch das Arrangement solcher Kollektivausstellungen besonders im kunsthandwerklichen Sektor kleinen und kleinsten Gewerbebetrieben die Möglichkeit, ihre Erzeugnisse ohne Einsatz bedeutender finanzieller Mittel einem internationalen Käuferputolikum vorzustellen und Geschäftsbeziehungen mit in- und ausländischen Interessenten anzubahnen bzw. weiter auszubauen. Die schöpferischen Leistungen des Kunsthandwerkes, die in dieser Sonderschau gezeigt werden, liegen nicht nur in der gediegenen Einzelanfertigung beispielsweise von gravierten Glasbechern, sondern auch in künstlerischen Entwürfen verschiedenartigster Gebrauchs- und Geschmacksgegenstände, die dann in sorgfältiger Serienfertigung für den breiteren Absatz hergestellt werden, wobei oft noch eine fachmännisch künstlerische Veredelung eingeschaltet ist. Je nach Art dieses zumeist vielseitigen und komplizierten Herstellungsprozesses richtet sich naturgemäß auch die Produktionskapazität der einzelnen Werkstätten..

Wesentliches Merkmal dieser spezifisch niederösterreichischen Erzeugung ist die in jeder Hinsicht gediegene und geschmackvolle Ausführung, die sich den modernen Erfordernissen stks.--anpaßt, ohne-jdeh=Er.ift-ie3seme Aus-p-wäÄse zü verfallen, '

Dem Zug der Zeit entsprechend, der mehr auf das Praktische eingestellt ist, sind auch beim niederösterreichischen Kunsthandwerk an Stelle des ausgesprochenen Luxusgegenstandes die künstlerisch gestalteten Gebrauchsgegenstände des Alltags in den Vordergrund getreten. Als Verarbeitungsmaterial werden nicht nur Holz, Eisen und andere Metalle, sondern auch neuartige Kunststoffe verwendet, wobei in der Regel auf heimische Rohstoffquellen zurückgegriffen werden kann. Es sind vor allem auch die kleinen Gegenstände des Haushaltes sowie der Innenausstattung, in die sich das kunsthandwerkliche Schaffen weitgehend eingeschaltet hat. Auf diesem Gebiet ist das Erzeugungsprogramm und die Lieferfähigkeit der einschlägigen Betriebe sehr vielseitig. Geschmackvolle Beleuchtungskörper sind beispielsweise eine sehr wesentliche Voraussetzung für einen behaglichen Wohnraum. Hier besteht eine mannigfaltige Liefermöglichkeit nicht nur in modernen und formschönen Decken-, Wand- und Tischbeleuchtungen aus Metall, Holz und kunstgeschmiedetem Eisen, sondern auch aus effektvollem Kristallglas in klassischer oder moderner Formgebung.

Vielseitig sind auch die Produkte der Gebrauchs- und Zierkeramik sowie der Porzellanwaren, die moderne und auch stilgerechte sowie figurale Darstellungen in kunstvollen Ausfertigungen umfassen. Dazu kommen noch formschöne, geschliffene, gravierte Glasservice, die nicht nur geschaffen werden, um den Menschen im täglichen Lebensbedarf zu dienen, sondern auch durch ihre Schönheit zu erfreuen. Als besondere Neuerung werden geschmackvolle Spanschachteln sowie die über die Landesgrenzen hinaus bekannt und berühmt gewordenen Filetstickereien des Waldviertels gezeigt. Auf dem Gebiete der Textil-verarbeitung sind zahlreiche alteingesessene Werkstätten in Niederösterreich mit der Erzeugung von Dirndln und Trachtenkostümen beschäftigt, die in viele Länder exportiert werden. Das Geheimnis dieses Erfolges liegt in der organischen Entwicklung, der schönen und dezenten Linienführung dieser Kleidungsstücke sowie der reizvollen Farbenakkorde und nicht zuletzt in dem angeborenen Sinn für eine geschmackvolle Bekleidung, die oft überraschend freundliche Akzente in den Alltag trägt. Traditionelle Exportartikel sind auch die Ledergalanteriewaren sowie die geschmackvollen Bucheinbände aus Leder, die den bekannten Werken der österreichischen Literatur und Wissenschaft einen wahrhaft würdigen Rahmen schaffen.Eines ständig steigenden Exportabsatzes erfreuen sich auch die in Niederösterreich erzeugten Spielwaren, wie zum Beispiel die reißfesten Stoffpuppen und -tiere. Von den sonstigen Erzeugnissen des niederösterreichischen Kunsthandwerks, die immer wieder durch interessante Neuheiten ergänzt werderi, sei hier im besonderen auf die Herstellung von Kopien alter Waffen und Trachtenkostüme aus kurzgeschorenen Fellen hingewiesen, die sich auf Grund ihrer ausgezeichneten Qualität mehr und mehr die Absatzmärkte in aller Welt erobern.

Für den niederösterreichischen Fremdenverkehr werben interessante Bilddarstellungen und Schauvitrinen. In Zusammenarbeit mit der Landesregierung richtet die Handelskammer Niederösterreich einen Informationsdienst im Rahmen dieser Sonderschau ein, dessen Aufgabe es ist, den Interessenten Ausikünfte über Reisen nach Niederösterreich, über Aufenthalte in Kurorten und Bädern, in Wintersportzentren und Sommerfrischen, über Besuche von Festspielen, Kongressen und Tagungen zu geben.

Auf dem Messegelände, in der Halle 23, ist die zweite Gemeinschaftsausstellung der Handelskammer Niederösterreich, und zwar „Wolin-kultur aus Niederösterreich“, etabliert. Unser Bundesland verfügt über eine ganze Reihe ausgesprochen leistungsfähiger Betriebe, die sich mit der Herstellung von modernen wie auch von Stilmöbeln beschäftigen. Diese Betriebe haben wiederholt gegen schwere internationale Konkurrenz bei der Möbelmesse in Köln erste, zweite und dritte Preise mit ihren Erzeugnissen erringen können. Es ist daher die Aufgabe der Handelskammerorganisation, mit der ■Sonderschau im Rahmen der Wiener Messe eine breite Öffentlichkeit mit diesen Quaütäis-produkten bekanntzumachen. Sie zeigt Möbel für die Ausstattung von Räumen aller Art: für Wohnung, Gaststätten- und Hotelbetrieb. Außerdem wird an Hand der einzelnen Exponate die Verwendung der verschiedenen Holzarten in- und ausländischer Provenienz, vom einfachen Fichtenholz bis zum ausländischen Edelholz, in den verschiedensten Farbgebungen gezeigt, bis zum Einsatz von Holz- und Plastikplatten sowie Kunststofftapeten, die von Holzfurnieren heute kaum noch zu unterscheiden sind.

Moderne Küchen aus Holz sind in den verschiedensten Farbkombinationen zu sehen, bei denen die Aneinanderreihung der Elemente dem Arbeitsafolauf in der Küche angepaßt ist, um der Hausfrau überflüssige Wege zu ersparen. Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer präsentieren sich in verschiedensten Stilarten, von einfachen Ausführungen bis zu wertvollen individuellen Einzelanfertigungen. Bemerkenswert ist das starke Angebot an Polstermöbeln und die Verschiedenartigkeit von Kleinmöbeln, die der modernen Wohnbauweise angepaßt sind.

Die in den letzten Jahren so beliebt gewordenen Wandverbauten und Einbaumöbel sind in verschiedenen Varianten vorhanden, mit Unterbringungsmöglichkeiten für Radio und Fernsehapparate, Hausbar, den kleinen Schreibtisch und dergleichen mehr. Das hinsichtlich seiner Ausstattung und Formgebung in den Hintergrund verbannte Schlafzimmer wird in sehr geschmackvoller Gestaltung wieder stärker zur Geltung gebracht.

Die Sonderschau „Wohnkultur aus Niederösterreich“ erfährt ihre besondere Qualifikation einerseits durch die Reichhaltigkeit des Angebotes, vor allem aber durch die hohe Qualität, die individuelle Gestaltung der Exponate und das außerordentlich geschmackvolle Arrangement zahlreicher Ausstcllun*s-kojen.

Das Wirtschaftsförderungsinstitut hat durch die Beratung der ausstellenden Firmen, durch die Planung und Raumgestaltung in den beiden Gemeinschaftsausstellungen gerade in Wien einen neuen Schwerpunkt geschaffen, der von Jahr zu Jahr mehr an Bedeutung für die Wirtschaft Niederösterreichs gewinnt.

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