Erholung nützt dem Arbeitsmarkt

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Die österreichische Volkswirtschaft hat # begünstigt durch rege Exporte # die schwere Rezession im Vergleich zu vielen Ländern recht rasch überwunden. Seit dem zweiten Halbjahr 2009 wurden in Österreich wieder positive Wachstumsraten verzeichnet, im zweiten Quartal 2010 wuchs die Wirtschaft im Jahresabstand um 2,4 Prozent, für das Gesamtjahr 2010 könnte eine Wachstumsrate um die zwei Prozent erreicht werden. Dies hat seit einigen Monaten auch eine deutliche Erholung auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht.

Für Juli 2010 wurde kürzlich eine Arbeitslosenquote gemäß Eurostat-Definition von 3,8 % für Österreich publiziert, während sie ein Jahr zuvor noch bei 5,1 % lag. Zum Vergleich: Im Euroraum hat sich die Arbeitslosenquote bei 10 % stabilisiert # ohne Anzeichen für eine Trendwende. Österreich hat damit zurzeit die niedrigste Arbeitslosigkeit in der gesamten EU.

Der Arbeitsmarkt in Österreich hat die Wirtschaftskrise damit bemerkenswert gut bewältigt, wenngleich noch nicht ganz überwunden: Immer noch gibt es 40.000 Arbeitslose mehr und knapp 20.000 Beschäftigte weniger als vor zwei Jahren, die Zahl der Schulungsteilnehmer liegt noch um 25.000 über dem Vorkrisenniveau.

Zudem bestehen Unterschiede nach Wirtschaftssektoren. Deutlich hinterher hinkt die Arbeitsmarkterholung in der Sachgütererzeugung, während sich die Beschäftigung im öffentlichen Dienst, im Unterrichts-, Gesundheits- und Sozialwesen seit der Krise deutlich erhöht hat.

Es bleibt abzuwarten, ob der Anstieg der Leiharbeitskräfte seit Mitte 2009 lediglich Unsicherheit der Unternehmen über die weitere Wirtschaftsentwicklung widerspiegelt oder ob die Unternehmen einen Teil ihrer Stammbelegschaft dauerhaft durch Leiharbeitskräfte ersetzen.

* Der Autor ist Gouverneur der Österreichischen Nationalbank

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