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Schema 13 tiefgreifend umgeändert
Ein Überblick über die noch vom Konzil zu bewältigenden Aufgaben
Wenn die im September beginnende vierte Komzllssession die letzte sein soll, was zumindest dem Willen des Papstes, aber auch dem Willen eines Großteils der Bischöfe entspricht, wenngleich der Papst immer wieder erklärt hat, daß er hier dem Konzil vollkommen freie Hand lasse, so ist in der knappen Zeit von kaum drei Monaten eine Fülle von Arbeit zu bewältigen. Im Mittelpunkt der vierten Konzilssession wird bestimmt das berühmte „Schema 13“ stehen, jenes Schema, das sich mit den „Beziehungen zwischen der Kirche und der modernen Welt“ befaßt. Diese Beziehungen gehören zum Gruindanliegen des Konzils; diese Beziehungen den Erfordernissen der Gegenwart anzupassen, hat ja Papst Johannes XXIII. als eine der Hauptaufgaben des Konzils bezeichnet. Es ist daher begreiflich, daß der ursprüngliche Text des Schemas 13 von den Konzilsvätem einer genauen Prüfung unterzogen wurde. Die dabei vorgebrachten Kritiken wurden von einer gemischten Kommission, bestehend aus Mitgliedern der theologischen Kommission und der Kommission für das Laiienapostolat, bei der Umarbeitung des ursprünglichen Textes weitgehend berücksichtigt.
Die neue Vortage enthält statt wie
bisher vier nur noch drei Kapitel. Das erste Kapitel befaßt sich mit den „Merkmalen der menschlichen Situation heute“. Im zweiten Kapitel, das von der Kirche und den Lebensbedingungen des Menschen handelt, wurde ein eigener Abschnitt über den Atheismus eingefügt. Der zweite Teil zerfällt demnach in vier Punkte: „Die Berufung der menschlichen Person.“ Hier werden die verschiedenen Formen des Atheismus dargelegt. „Die menschliche Gemeinschaft“, „Die Bedeutung der menschlichen Aktivität in der Welt“ uind „Die Aufgabe der . Kirche in der Welt von heute“,-Das dritte Kapitel ist den „Hauptaufgaben der Christen in unserer Zeit“ gewidmet. Es behandelt die Würde der Ehe und Familie, wobei hier auch von der Möglichkeit einer bewußten Fortpflanzung gesprochen wird. Falls die vom Papst eingesetzte Sonderkommission zum Studium des Problems der Geburtenregelung rechtzeitig ihre Arbeiten abschließt, könnten deren Schlußfolgerungen hier eingefügt werden. Weitere Punkte des dritten Kapitels behandeln den „Kul-turaufstieg in unserer Welt“, das „Wirtschafts- und Sozialleben“ sowie das „politische Leben“. Dieser Punkt ist völlig neu; er wird in
vier Paragraphen unterteilt: Das hautige politische Leben, Natur und Zweck der politischen Gesellschaft, die Mitarbeit aller am öffentlichen Leben sowie die Kirche und die politische Gesellschaft. Ein letzter Punkt des dritten Kapitels befaßt sich mit der „Internationalen Gemeinschaft und dem Frieden“. Auch dieser Punkt wurde wesentlich umgearbeitet. Er enthält den Unterschied zwischen dem totalen Vernichtungskrieg und dem Verteidigungskrieg.
Damit müssen aber in der kommenden Sitzungsperiode noch folgende Schemata neu diskutiert werden: „Die Religionsfreiheit“, „Die missionarische Tätigkeit der Kirche“ und „Das Leben und der Dienst der Priester“. Außerdem muß über Text und eventuelle Verbesserungsvorschläge der beiden bereits diskutierten Schemata „Uber die göttliche Offenbarung“ und „Über das Laienapostolat“ abgestimmt werden. Auch die Verbesserungsvorschläge zu fünf weiteren Schemata, „Vom Hirtenamt der Bischöfe in der Kirche“, „Über das Ordensleben“, „Die Ausbildung des. Klerus“, „Die christliche Erziehung“ und „Die Beziehungen der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen“, bedürfen noch der Genehmigung durch das Konzil.
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